Prozessbeginn am 12. Oktober
Fall um getötete Studentin Hanna aus Aschau: So soll der Mord-Prozess ablaufen

02.10.2023 | Stand 13.10.2023, 10:15 Uhr

Außenansicht des Musikclubs "Eiskeller". Die 23 Jahre alte Studentin Hanna hatte sich am frühen Morgen des 3. Oktober 2022 auf den Heimweg von dem Aschauer Club „Eiskeller“ gemacht. − Foto: Uwe Lein/dpa

Ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod einer Studentin in Aschau im Chiemgau (Landkreis Rosenheim) muss sich vom 12. Oktober an ein 21 Jahre alter Mann wegen Mordes vor dem Landgericht Traunstein verantworten. 



 



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Der Prozess soll mindestens bis Weihnachten dauern: Für die Hauptverhandlung seien 27 Termine zunächst bis zum 22. Dezember angesetzt, teilte das Gericht am Montag mit. 61 Zeugen und 6 Sachverständige sollen gehört werden. Die Anhörung der Angehörigen des Angeklagten und des Opfers ist laut Gericht für den zweiten Verhandlungstag vorgesehen.

 

Passant entdeckte Leiche im Fluss



Die 23 Jahre alte Studentin hatte sich am frühen Morgen des 3. Oktober 2022 auf den Heimweg von dem Aschauer Club „Eiskeller“ gemacht. Stunden später entdeckte ein Passant ihre Leiche etwa zehn Kilometer entfernt im Fluss Prien. Rund sechs Wochen nach der Tat wurde der junge Mann festgenommen.

Der Angeklagte hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Er soll in der Nacht als Jogger unterwegs gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die junge Frau auf dem Heimweg vom „Eiskeller“ verfolgt, aus sexuellen Motiven überfallen und schwer verletzt in den Bärbach geworfen haben, der in die Prien mündet. Sie soll ertrunken sein. Das Gericht habe nun zu überprüfen, ob das, was die Staatsanwaltschaft seinem Mandanten vorwerfe, sich so zugetragen habe, sagte der Verteidiger des jungen Mannes, Harald Baumgärtl.

 

Hinweise auf Täterschaft verdichteten sich



Der Beschuldigte war zunächst als Zeuge von den Ermittlern vernommen worden. Dann verdichteten sich Hinweise auf eine mutmaßliche Täterschaft. Seit seiner Festnahme Mitte November 2022 sitzt er in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungen gestalteten sich extrem aufwendig. Die Soko „Club“ hatte mit gut sechzig Ermittlerinnen und Ermittlern intensiv nach dem möglichen Täter gefahndet. Nahezu 700 Besucher des Nachtclubs, die am Tatabend dort gefeiert hatten, waren vernommen worden.

− dpa