Nach dem Bahnunfall in Herzogau
Mann geht mit Fahrrad über die Gleise – Keine Antwort auf das „Warum?“

29-Jähriger überquert Bahngleise – Dank Warnsignal noch gerettet

11.03.2024 | Stand 11.03.2024, 15:00 Uhr

Aufatmen: Niemand ist gestorben bei dem Unfall am Bahnübergang Herzogau. Wieso der Mann bei geschlossener Schranke die Gleise überqueren wollte, darüber rätselt die Bundespolizei. − Foto: Luderer-Ostner

„Warum und weshalb er bei geschlossener Schranke über die Gleise wollte, wissen wir nicht.“ Das sagt ein Sprecher der Bundespolizei Passau, die nach dem Vorfall am Samstagmittag am Bahnübergang in Herzogau ermittelt (wir berichteten).

Ein 29-jähriger Syrer war bei heruntergelassenen Halbschranken mit seinem Fahrrad auf die Gleise gegangen. Die Regionalbahn rauschte aus Landau heran, die Lokführerin setzte ein Warnsignal ab, der Mann sprang gerade noch rechtzeitig weg, das Fahrrad wurde vom Zug erwischt und mitgeschleift. „Es war Glück, dass er es geschafft hat“, so der Polizeisprecher. „Der Zug war mit 350 Personen besetzt, es hat sich keiner verletzt“, ist er erleichtert.

Die Bahn konnte den Vorfall relativ schnell abarbeiten. Es passierte am Samstag um 12.37 Uhr, um 13.41 Uhr konnte der nächste Zug bereits wieder fahren, so die Polizei. Gegen den 29-Jährigen wird jetzt wegen „gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr“ ermittelt.

Die Deutsche Bahn informiert auf Anfrage, dass für den jeweiligen Lokführer solche Situationen „eine menschliche Grenzerfahrung“ darstellen. Im Unternehmen gibt es 35 Psychologen und Betriebsärzte, die das Betreuungsangebot nach solch einem Fall übernehmen. Eine Schulung ist generell Standard, so eine Unternehmensbroschüre. Sollte dann ein Fall wie in Herzogau eintreten, sei eine „intensive Nachbetreuung“ Vorschrift.