Der EV Dingolfing hat seine beiden für das Wochenende geplanten Partien beim EHC Klostersee (Freitag) und gegen den ESC Kempten (Sonntag) kurzfristig abgesagt, wie die „Isar Rats“ am Freitagvormittag mitteilten.
Wie bereits berichtet, plagen den Bayernliga-Aufsteiger in diesen Wochen Verletzungspech und eine lange Ausfallliste. „Jetzt sind auch noch einige Spieler anderweitig erkrankt“, daher sei „uns nicht anderes übrig geblieben, als die beiden Spiele abzusagen und zu verschieben“. In Abstimmung mit den beiden Gegnern einigte man sich auf Nachholtermine. Die Partie in Grafing findet am Dienstag, 23. November, 20 Uhr, statt. Das Heimspiel gegen Kempten am Sonntag, 10. Dezember, 18 Uhr.
− mid
Nachfolgend lesen Sie den Vorbericht auf das Wochenende (Stand: Donnerstag), der die personelle Notlage beschreibt:
Vor dem zehnten Punktspiel in der Eishockey-Bayernliga ist das Lazarett des EV Dingolfing auf mittlerweile sieben verletzte Stammspieler angewachsen. Nach dem 3:9 gegen Buchloe hagelte es eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Zumindest gibt es bei zwei verletzten Leistungsträgern etwas Entwarnung. Trotzdem wird das Auswärtsduell in Klostersee eine Herkulesaufgabe für das Team von Coach Bernie Englbrecht. Zumindest freut sich der Trainer über eine kurzfristige „Aushilfe“.
Als Daniel Schickaneder Mitte September seine Schlittschuhe an den Nagel hängte, ließ er sich immer noch ein Hintertürchen offen. „Wenn der Verein mich braucht, dann stehe ich jederzeit zur Verfügung.“ Dieser Fall ist eingetreten, denn sieben Stammspieler sind seit der Begegnung in Buchloe verletzt und fallen teilweise lange aus. „Wir wissen genau um die Situation. Die Mannschaft ist, aufgrund der Ausfälle, stark geschwächt“, stellt Vorsitzender Jürgen Ohr klar.
Eine vergleichbare Situation ist der EV Dingolfing aus den vergangenen Jahren nicht gewohnt. Zum Beispiel konnte der EVD die vergangene Meistersaison fast ohne schwerwiegende Ausfälle bis zum Ende durchspielen. „Nun müssen wir alle Kräfte bündeln, um die Lücken zu schließen“, gibt Ohr klar zu verstehen.
Ziel sei es, die Mannschaft mit Beginn der Wechselfrist am Freitag, 1. Dezember, wieder auf das geplante Niveau zu bringen. „Wir halten die Augen und Ohren auf jeden Fall offen“, so der sportliche Leiter Manuel Ruhstorfer. Neben eventuellen Neuzugängen sollen bis dato auch einige verletzte Spieler Schritt für Schritt wieder in den dezimierten Kader zurückkehren. Die Verteidiger Patrick Geiger und William Theberge könnten im Optimalfall wieder ab dem nächsten Wochenende in den Kader zurückkehren.
Kapitän Dominik König, Routinier Alex Janzen und Mittelstürmer Marco Sedlar könnten vor Weihnachten noch mit dem Aufbautraining beginnen. Auf unbestimmte Zeit fällt Keeper Dennis Jedrus aus und auch der Neuzugang David Jakovlev wird, mit einer Unterkörperverletzung, mehr als zwei Monate nicht zur Verfügung stehen. Für Trainer Bernie Englbrecht eine schwierige Situation, denn die Bayernligasaison geht Schlag auf Schlag weiter.
Heute treten die Dingolfinger zum Oberliga-Absteiger aus Klostersee, die sich bei ihrem Comeback in der Bayernliga bisher sehr stark präsentieren und auf dem 4. Platz der Tabelle stehen. Ein wichtiger Faktor für diesen Spitzenplatz istl der sehr tiefe und ausgeglichene Kader der Oberbayern. Bereits vier Spieler konnten zweistellig in den bisherigen neun Saisonspielen punkten. Herausragend dabei die beiden Kontingentspieler Kevin Walz und Marek Haloda, die sich als wahre Glücksgriffe erwiesen haben. Walz, der aus der zweiten französischen Liga nach Klostersee wechselte, steht bei 21 Scorerpunkten und hat zum Beispiel mehr als doppelt so viele Punkte wie der beste Scorer im Lager des EV Dingolfing, Dominik Schindlbeck.
Dass die Isar Rats als Außenseiter antreten, steht außer Frage, „aber die Mannschaft hat immer kämpferisch überzeugt“, so Jürgen Ohr weiter. Mit einer effizienten Kontertaktik konnte man auch schon in Buchloe in den ersten zehn Minuten überzeugen. Wichtig, bei der angespannten Personalsituation, ist die Rückkehr von Waldemar Detterer, der seine Sperre aus dem Schweinfurt-Spiel abgesessen hat. Ferner kommt es zur kurzfristigen Reaktivierung der EVD-Legende Daniel Schickaneder. Persönlich will der 36-jährige keine große Sache aus seiner Hilfsaktion machen. Er werde definitiv nur so lange zur Verfügung stehen, „wie mich der Trainer und Verein brauchen.“
Bereits am Dienstagabend trainierte er wieder mit und soll in einer Sturmreihe mit Waldemar Detterer und Kevin Aigner zum Einsatz kommen. Ein Comeback sei, egal wie erfolgreich seine kurzfristige Rückkehr verläuft, ausgeschlossen. Trotzdem betont Trainer Bernie Englbrecht, „dass es mich freut, dass er uns in dieser schwierigen Situation hilft.“
Fest steht zudem, dass Louis Eisenhut das Tor der Isar Rats in Grafing hüten wird. Ferner verstärken Verteidiger Kevin Lengle sowie Mario Draser oder Johannes Schmid den Kader in diesem schweren Auswärtsspiel. Trainer Bernie Englbrecht will, „dass wir konzentriert in der Defensive stehen und keine unnötigen Strafzeiten kassieren.“ Dann wäre auch in Klostersee durchaus etwas zu holen. Beginn ist um 20 Uhr.
