Abbiege-Kontrollen
Gefährlicher toter Winkel: Deggendorfer Verkehrspolizei will Lkw-Fahrer sensibilisieren

16.04.2024 | Stand 16.04.2024, 19:00 Uhr

Zwischen Lastwagen und Radfahrern kann es schnell gefährlich werden. − Foto: dpa

Die Deggendorfer Verkehrspolizei hat angekündigt, im Stadtgebiet verstärkt Kontrollen des Abbiegeverkehrs von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen durchzuführen. Die Kontrollen zielen darauf ab, Fußgänger und Radfahrer besser zu schützen.

„Künftig soll ein noch größerer Fokus auf das Miteinander der verschiedenen Verkehrsarten gelegt werden“, sagt Erster Polizeihauptkommissar Frank Schlenz. Das Ganze ist Teil des Verkehrssicherheitsprogramms 2030, das für jedes Jahr einen Themenschwerpunkt festlegt. In diesem Jahr steht Fahrrad- und Pedelecsicherheit an oberster Stelle. „Wir als Verkehrspolizeiinspektion haben ja eher mit dem Schwerverkehr zu tun“, räumt Schlenz ein. Deshalb habe man sich dafür entschieden, das Miteinander von Lastwagen und Radfahrern bzw. Fußgängern in den Blick zu nehmen. Denn gerade wenn Fußgänger oder Radfahrer im Straßenverkehr auf Lastwagen treffen, ist das Gefährdungspotenzial hoch. Wenn es durch zu schnelles Abbiegen dazu kommt, dass schwächere Verkehrsteilnehmer übersehen werden, und es dadurch zu einem Unfall kommt, sind schwere Verletzungen oft die Folge. Kreuzungen, an denen es zu solchen Situationen kommen kann, gibt es laut Schlenz in jeder Stadt. Seine Botschaft an alle Verkehrsteilnehmer: „Verlasst euch nicht auf die grüne Ampel.“

Beim Abbiegen auf Schrittgeschwindigkeit achten



Vor allem Berufskraftfahrer sollen sensibilisiert werden, dass beim Abbiegen nicht schneller als Schrittgeschwindigkeit gefahren werden darf. Auf die Einhaltung dieser Vorschrift will die VPI ein besonderes Augenmerk legen. Verstöße sind hier nicht nur bußgeldbewährt, sie bringen auch Punkte im Verkehrszentralregister in Flensburg mit sich.

Die Kontrollaktionen der Verkehrspolizei sollen sich aber auch an Fahrradfahrer und Fußgänger richten. Sie sollen gezielt angesprochen und auf die möglichen Gefahren aufmerksam gemacht werden. Im Bewusstsein, leicht und schnell übersehen zu werden (Stichwort „Toter Winkel“), sollten sie sich solchen Verkehrssituationen entsprechend vorsichtig und aufmerksam nähern.

Gegenseitige Rücksichtnahme sei das A und O, betont Schlenz. Zumal die Verkehrswelt stark im Wandel sei und mit neuen Fahrzeugen wie Pedelecs und E-Scootern weitere Gefahren im Straßenverkehr lauern.