Deggendorf
Kostenlose Bustickets für Senioren

Stadt startet Werbe- und Testaktion: Alle ab 75 bekommen drei Gutscheine für den Stadtbus zugeschickt

09.03.2023 | Stand 09.03.2023, 11:00 Uhr

Die kostenlosen Tickets gelten in den Stadtbussen. −Archivfoto: Gabriel

Die Diskussion kommt regelmäßig wieder: Warum sollen nicht alle Senioren kostenlos mit dem Stadtbus fahren dürfen? Nun will OB Christian Moser Erfahrungen sammeln, wie groß die Nachfrage danach eigentlich ist.

Schon länger können Über-75-Jährige, die den Führerschein abgeben, den ÖPNV kostenlos nutzen. Diese Regelung sei ungerecht, weil sie alle ausschließt, die nie einen Führerschein hatten, wendet zum Beispiel der Seniorenbeirat ein. Der unternahm im Herbst einen neuen Vorstoß beim Oberbürgermeister für die Freifahrt für alle Senioren. Der OB reagierte mit einem Kompromissvorschlag: Es sollen zunächst Gutscheine an alle Bürgerinnen und Bürger, die älter als 75 Jahre sind, verteilt werden. Bei der Vorstellung der Aktion im Sozialausschuss des Stadtrats sagte Moser, es gehe um eine Werbeaktion für den Stadtbus, außerdem könne man dann über das weitere Vorgehen anhand von aktuellen Zahlen diskutieren.

Rund 3500 Deggendorfer Senioren bekommen demnächst je drei personalisierte Gutscheine zugeschickt, die jeweils für eine Fahrt mit dem Stadtbus (Wert: 1,30 Euro) verwendet werden können und ein halbes Jahr lang gültig sind. Dazu gibt es Informationen über den Stadtbus und einen aktuellen Fahrplan. Wenn das halbe Jahr vorbei ist, wird gezählt, wie stark (oder schwach) die Gratis-Fahrten genutzt wurden, außerdem erfährt die Stadt, in welchen Gegenden das Interesse besonders groß ist.

Eigentlich hatte die Stadt zwei Fahrten spendieren wollen, die Firma Mückenhausen, deren Tochterunternehmen Artmeier die Stadtbuslinien bedient, legte aber noch einen dritten Fahrschein drauf.

Im Ausschuss wurde die Aktion einstimmig abgesegnet. Konrad Rankl (SPD) merkte allerdings an, dass er unabhängig vom Ausgang des Tests für den kostenlosen Stadtbus für alle Senioren sei. Christian Heilmann (Grüne), stellte fest, wichtiger sei, den ÖPNV zu ertüchtigen und beispielsweise einen 30-Minuten-Takt einzuführen.

Cornelia Wohlhüter (CSU) und Ewald Treml (WAN) warnten vor Ärger, wenn Bürger mit den Gutscheinen (etwa rechts der Donau oder in Greising) in Busse der Landkreislinien einsteigen und dann trotzdem bezahlen müssen. Es müsse im Anschreiben sehr deutlich gemacht werden, dass die Freitickets nur in den Stadtbussen gelten.

− stg