Keine Schlangen und Geckos
Künzinger Gemeinderat stimmt erneut gegen Reptilienzucht

16.04.2024 | Stand 16.04.2024, 16:59 Uhr

 − Symbolbild: som

Zum Wiederholten Mal hat der Künzinger Gemeinderat gegen Denis Petzenhausers Antrag zur Einrichtung einer Reptilienzucht gestimmt. Die Sitzung fand am Montagabend im Mehrzwecksaal der Sportanlage Künzing statt.

Der Bauantragssteller Denis Petzenhauser plant eine Nutzungsänderung von Kellerräumen in einem Wohnhaus. Hier will er gewerbliche Reptilienhaltung, Terrarienbau, Tierverkauf, artenschutzrechtliche Tierzucht sowie behördliche Tierverwahrung betreiben. Laut einer Ergänzung zum Bauantrag sollen in dem Keller Schlangen, Echsen und Geckos gehalten werden. Vorerst wären ungefähr 20 Tiere geplant.

Denis Petzenhauser gab an, für die Organisation Citizen Conservation Tiere im Rahmen des Artenschutzes aufzunehmen, um diese zu studieren und zu züchten. Unter den geplanten Arten wären auch giftige Tiere, die laut Petzenhauser für Zurschaustellung und Erklärung dienen sollen. Zudem wolle er gezielt gefährdete giftige Tiere erwerben, um diese zu züchten und an geeignete Halter zu vermitteln. Eine Gefahrtierschulung habe er mittlerweile gemacht und plane, die Reptilien ausschließlich im Gebäude innerhalb des besagten Bereichs zu halten.

Die Feuerwehr fühlt sich nicht gewachsen



Vor der Abstimmung über Petzenhauseres Bauantrag meldete sich Gemeinderätin Selina Vandieken zu Wort. Sie habe mit der Feuerwehr gesprochen, die den Reptilienkeller skeptisch und kritisch sehe. „Sie fühlt sich dem nicht gewachsen“, berichtete die Gemeinderätin. Etwa, „wenn bei Überschwemmung die Tiere herumschwimmen“.

Bei der folgenden Abstimmung sprach Gemeinderätin Evi Rauch sich als Einzige für den Reptilienkeller aus. Danach bat sie darum, trotz der schon erfolgten Entscheidung noch zu dem Thema zu sprechen. Das Landratsamt habe mitgeteilt, dass die vorangegangene Entscheidung gegen die Reptilienzucht rechtswidrig sei. Sie frage sich deshalb, ob es ein Fehler sei, gegen das Landratsamt zu handeln. Der Gemeinderat diskutierte daraufhin eine möglicherweise resultierende Rechtswidrigkeit. Der Bürgermeister erläuterte, dass das Landratsamt die letzte Entscheidung gegen die Reptilienzucht ersetzt habe. „Gut, dann müssen sie sie wieder ersetzen“, schloss er das Thema.

Alle anderen Bauanträge bekamen Zustimmung



Die anderen beiden Bauanträge an diesem Abend wurden einstimmig angenommen. Diese betrafen den von Petra Bauer angestrebten Abbruch landwirtschaftlicher Nebengebäude und die Errichtung einer Mehrzweckhalle. Zum anderen wurde der Feresto GmbH genehmigt, zwei beziehungsweise drei mobile Batteriespeicher inklusive Wechseltrichter zu bauen.

Außerdem behandelte der Gemeinderat drei Anträge auf Vorbescheid, die er alle befürwortete. Stefan Winterer dürfte demnach ein Einfamilienhaus mit Garagen sowie einer Fahrzeugaufbereitung bauen. Hierbei handelt es sich um ein Nebengebäude mit zwei Hebebühnen. Außerdem könnte er Wohn- und Nebengebäude abbrechen.

Die Bürgermeisterwahl wurde korrekt durchgeführt



Auch Bauherr Harald Rottbauer erhielt einen positiven Vorbescheid für alle fünf Varianten seiner Pläne, die sowohl Sanierung als auch Neubau eines Wohnhauses auf einem als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesenem Grundstückbeinhalteten. Auch für den Vorbescheid von Franz Schmid gab es grünes Licht: Ihm schwebt eine landwirtschaftliche Lagerhalle für Getreide, Raps und Soja vor.

Der Gemeinderat stimmte an diesem Abend zudem dafür, dass Siegfried Lobmeier im Zeitraum vom 25. März 2024 bis zum 24. März 2030 als Eheschließungsbeamter tätig sein darf. Als letzten Tagesordnungspunkt gab es eine Mitteilung vom Landratsamt Deggendorf. Dieses hatte die korrekte Durchführung der Bürgermeisterwahl überprüft und nichts beanstandet. An dieser Stelle bedankte sich Bürgermeister Siegfried Lobmeier bei der Gemeindeverwaltung, Geschäftsleiter Jürgen Geyer und den ehrenamtlichen Helfern, die sich bei der Wahl eingebracht hatten.