Mit 63,2 Prozent
Bei der Bürgermeisterwahl in Künzing wird Siegfried Lobmeier wieder gewählt

25.02.2024 | Stand 26.02.2024, 9:58 Uhr |

Geschäftsleiter Jürgen Geyer (r.) überreichte Siegfried Lobmeier einen Blumenstrauß. − Foto: gs

Bei der Bürgermeisterwahl in Künzing am Sonntag setzte sich CSU-Amtsinhaber Siegfried Lobmeier nach dem vorläufigem Endergebnis mit 63,2 Prozent der Stimmen gegen Herausforderer Herbert Lauerer von der Freien Wähler-Gemeinschaft durch. Rund 60 Interessierte verfolgten den Wahlabend im Rathaus.

„Ich freue mich narrisch, dass doch so ein klares Wahlergebnis herausgekommen ist“, zeigt sich Siegfried Lobmeier in seiner Dankesrede über den am Ende großen Vorsprungs sichtlich erleichtert. Anders als vor sechs Jahren, als er seinen Vorgänger Bernhard Feuerecker nach 18 Jahren im Amt mit nur zwei Stimmen Unterschied ablöste, gewinnt er die Wahl in diesem Jahr mit 1152 zu 672 Stimmen deutlich. Zwar habe er mit diesem Ergebnis gerechnet, so der Bürgermeister im Anschluss, dennoch sei er mit einer gewissen Anspannung in den Wahlabend gegangen.

Es sei anders als vor sechs Jahren, als er als Herausforderer angetreten sei, sagt Lobmeier kurz vor Schließung der Wahllokale. Eigentlich habe er sich den Tag bis zum Abend frei von Wahlthemen halten wollen und deshalb schon im Vorfeld per Briefwahl abgestimmt, aber: „Ich bekomme den ganzen Tag Nachrichten, wie es aussieht.“ Zu seiner Unterstützung sind neben seiner Frau Anita, Tochter Franziska und Sohn Johannes auch MdB Thomas Erndl, Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter, Landrat Bernd Sibler, MdB a.D. Barthl Kalb, 2. Bürgermeister Franz Ameres, Deggendorfs 3. Bürgermeisterin und Bezirksrätin Renate Wasmeier und der Vilshofener Stadtrat Hansi Brandl ins Künzinger Rathaus gekommen.

Bei den ersten Ergebnissen aus Wallerdorf liegt Herbert Lauerer noch vorne



Herausforderer Herbert Lauerer geht entspannt in den Abend. Am Morgen sei er zur Wahl gegangen, am Vormittag zu einer Schulung der Feuerwehr und am Nachmittag habe er auf seinem Hof im Stall gearbeitet, erklärt er. Es sei ein Tag wie jeder andere gewesen. Begleitet wird er bei der Bekanntgabe der Wahlergebnisse von seiner Familie und einigen Gemeinderäten von FWG und SPD, darunter dem ehemaligen Bürgermeister Bernhard Feuerecker und dem früheren 2. Bürgermeister Michael Pirkl.

Auf dem großen Bildschirm im Foyer erscheinen um 18.12 Uhr die ersten Zahlen aus Wallerdorf: 88 Stimmen (56,8 Prozent) für Herbert Lauerer, 67 Stimmen (43,2 Prozent) für Siegfried Lobmeier. Wie angespannt die Stimmung auf Seiten der CSU trotz des zu erwartenden Ergebnisses aus Herbert Lauerers Heimatort Wallerdorf ist, zeigt sich zugleich: Sofort wird es ruhig im Foyer des Rathauses. Herbert Lauerer kann das nur im Nachhinein miterleben, er erscheint erst einige Minuten nach dem ersten Ergebnis im Rathaus und zeigt sich zufrieden: „Mit dem Ergebnis habe ich gerechnet“.

Siegfried Lobmeier bei Briefwahl und in anderen Wahllokalen vorne



Doch mit den nächsten Ergebnissen aus Künzing sieben Minuten später ändert sich das Verhältnis: 285 Stimmen (57 Prozent) entfallen auf Siegfried Lobmeier, 215 Stimmen (43 Prozent) auf Herbert Lauerer, womit der Amtsinhaber im vorläufigen Gesamtergebnis vorne liegt. An Lobmeiers Anspannung ändert das zunächst nichts. Konzentriert blickt weiter er auf den großen Bildschirm, auf der immer wieder die bisherigen Ergebnisse eingeblendet werden.

Erst mit der Stimmauszählung aus Lobmeiers Heimatdorf Forsthart um 18.21 Uhr scheint sich die Anspannung des Bürgermeisters zu lösen und in Freude umzuschlagen. 317 Stimmen und damit deutliche 83,9 Prozent entfallen auf den Forstharter, für Lauerer wurden 61 Stimmen (16,1 Prozent) gezählt. Während das Ergebnis bei den Gästen der CSU große Freude auslöst, blickt Herbert Lauerer, der seinen Platz neben der Eingangstür gefunden hat, nur regungslos auf den Bildschirm.

Die Briefwahlstimmen bestätigten das zu diesem Zeitpunkt bei vielen Erwartete um 18.27 Uhr: 483 Stimmen (61,1 Prozent) entfallen auf Siegfried Lobmeier, 308 Stimmen (38,9 Prozent) auf Herbert Lauerer – Siegfried Lobmeier bleibt Bürgermeister von Künzing.

Leichte Enttäuschung bei Herausforderer Lauerer – große Freude bei Amtsinhaber Lobmeier



Unter dem Jubel seiner Unterstützer, Freunde und Familie freut sich der Amtsinhaber auf eine zweite Amtszeit. Herausforderer Herbert Lauerer zeigt sich als fairer Verlierer: Unmittelbar nach Bekanntgabe des vorläufigen Endergebnisses gratuliert er seinem Konkurrenten zur gewonnenen Wahl. Erst danach nimmt Lobmeier die Glückwünsche und Umarmungen seiner Frau, von Landrat Bernd Sibler, MdB Thomas Erndl und Staatsminister Christian Bernreiter entgegen.

„Ein bisschen enttäuscht bin ich schon“, äußert sich Herbert Lauerer nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Zwar sei er nicht so vermessen gewesen davon auszugehen, dass er als Bürgermeister aus der Wahl hervorgehen würde, aber ein bisschen besser hätte das Ergebnis schon ausfallen können, so der Herausforderer. Er betont zudem, dass es gerade in Niederbayern immer schwierig sei, gegen einen amtierenden CSU-Bürgermeister anzutreten: „Aber ein bisschen Hoffnung hat man ja bis zum Schluss.“

Insgesamt entfallen laut vorläufigem Wahlergebnis 1152 Stimmen (63,2 Prozent) auf Siegfried Lobmeier und 672 Stimmen (36,8 Prozent) auf Herbert Lauerer. Die Wahlbeteiligung betrug 68,8 Prozent.

Siegfried Lobmeier verspricht gleich am Abend, dass ab Montag die Arbeit schon wieder weitergeht. Er bedankt sich bei allen, die am Sonntag arbeiten mussten, sei es im Wahllokal oder bei der Bekanntgabe der Ergebnisse im Rathaus. „Es macht mich stolz und freut mich narrisch, dass ich wieder zum Bürgermeister der Gemeinde Künzing gewählt worden bin“, schließt Lobmeier den aus seiner Sicht sehr erfolgreichen Abend und stößt mit seinen Parteifreunden mit einem Glas Sekt an.

− skr

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