Knapp 150 Schüler haben an der diesjährigen Ausbildungstour des Regionalmanagements teilgenommen. Sie hatten sich zuvor online oder telefonisch beim Regionalmanagement angemeldet. In vier Bussen mit verschiedenen Zielen machten sie sich auf den Weg.
Tour 1 führte die Jugendlichen zu drei Unternehmen ins Deggendorfer Gewerbegebiet Großwalding. Insgesamt 60 interessierte Schülerinnen und Schüler hatten sich angemeldet, so dass kurzerhand ein Doppeldeckerbus eingesetzt werden musste. Vor Ort wurden die Teilnehmer auf drei Gruppen aufgeteilt, die dann abwechselnd die Betriebe besichtigten. Bei der Großwaldinger Tour konnten die Schüler die Firmen GFH, Dobler Metallbau und Nerlich & Lesser kennenlernen.
Beim Unternehmen GFH, einem globalen Marktführer bei Lasermikrobearbeitungsanlagen mit Ultrakurzpuls-Lasern, beeindruckte die Schüler vor allem, wo Laseranlagen eingesetzt werden und wie genau diese Maschinen arbeiten müssen, um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Zusammen mit Andreas Hartl von GFH ging es durch die Produktion der Laseranlagen.
Zu Fuß ging es dann weiter zu Dobler Metallbau, Experte in der Konstruktion und Fertigung von Fassaden aus Metall und Glas. Betriebsratsvorsitzender Stefan Wagner zeigte den Schülern die vielfältigen Möglichkeiten des Metallbaus. Er führte die Schüler durch die Produktionshallen und erklärte zudem alles rund um Praktika und Ausbildung bei Dobler.
„Da schick ich auf jeden Fall eine Bewerbung hin“
Der Großhändler Nerlich & Lesser überzeugte die Jugendlichen als Partner für Baustoffe jeglicher Gewerke. Nach der Begrüßung von Geschäftsführer Alexander Fürter nahmen sich zwei Auszubildende Zeit, um ihren Ausbildungsberuf zu beschreiben. Sie erläuterten, wie der Arbeitsalltag bei Nerlich&Lesser genau aussieht. Die Schüler durften am Computer noch ein eigenes Bad in 3D erstellen. Begleitet von zwei Berufsberatern der Agentur für Arbeit hatten die Schüler bei allen drei Firmen die Möglichkeit, mit Personalverantwortlichen und Azubis ins Gespräch zu kommen. „Da schick ich auf jeden Fall mal eine Bewerbung hin“, so einer der zahlreichen Schüler.
Besonders erfreulich war die Teilnahme des stellvertretenden Landrats Eugen Gegenfurtner, der nicht nur die komplette Tour begleitete, sondern sich auch beeindruckt vom Engagement der Schüler und Unternehmen zeigte. „Solche Veranstaltungen sind von großer Bedeutung für die Berufsorientierung und unterstützen junge Menschen bei der Entscheidungsfindung für ihren weiteren Bildungsweg“, betonte Gegenfurtner.
Ab dem zweiten Betrieb stand den Teilnehmern eine Brotzeit zur Stärkung zur Verfügung. Nachdem alle Betriebe besichtigt waren, ging es zurück an die jeweiligen Haltestellen. Die Schüler haben wertvolle Erfahrungen gesammelt und sich mit potenziellen Arbeitgebern ausgetauscht. Die Unternehmen zeigten sich ebenfalls begeistert von der Initiative und der Motivation der jungen Teilnehmer.
Einblicke in Gesundheitsberufe
Weitere über 40 Schüler verschiedener Schulen haben bei der Ausbildungstour Einblicke in verschiedene medizinische und pflegerische Berufe erhalten. Die Ausbildungstour führte die motivierten Jugendlichen durch das BRK Seniorenheim Deggendorf, das Donau-Isar-Klinikum Deggendorf sowie das Bezirksklinikum Mainkofen.
Im BRK Seniorenheim eröffnete sich den Schülern eine Welt der Pflege und Betreuung von älteren Menschen. Sie hatten die Möglichkeit, unter Anleitung fachkundiger Mitarbeiter den Blutdruck zu messen, Rollstuhl zu fahren und einen Lifter auszuprobieren. Zudem erhielten sie einen kleinen Einblick in einen Rettungswagen. Auch Landrat Bernd Sibler war vor Ort und machte sich ein Bild von der Aktion: „Eine der größten Herausforderungen nach dem Schulabschluss ist die Entscheidung, welcher Beruf der richtige ist. Die Vielzahl an Berufsbezeichnungen und Möglichkeiten kann überwältigend sein. Genau hier möchten wir mit einer Berufsorientierung unterstützen.“
Beim nächsten Halt im Donau-Isar-Klinikum standen spannende Einblicke in den Bereich der Notfallmedizin auf dem Programm. Die Schüler durften die Notaufnahme und den Schockraum besichtigen, wo ihnen die Mitarbeiter die Versorgung von Notfallpatienten näherbrachten. Besonders begeistert waren die Schüler von der Besichtigung des Hubschrauber-Landeplatzes. Auch in der Pflegeschule des Klinikums fanden die Jugendlichen eine Vielzahl interessanter Aktivitäten vor. Ein Therapiehund sorgte dort für Aufregung und Begeisterung, und mit Hilfe einer VR-Brille konnten die Schüler hautnah erfahren, wie es ist, pflegebedürftig zu sein.
Empathie ist unabdingbar in Gesundheitsberufen
Bei der letzten Station im Bezirksklinikum Mainkofen erwarteten die Jugendlichen weitere spannende Einblicke in die medizinische Welt. Hier hatten sie die Möglichkeit, Reanimationen zu üben und das neue Skills Lab zu besichtigen. Das Skills Lab ermöglicht eine sehr praxisnahe Ausbildung und erlaubt es den angehenden Fachkräften, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten unter realistischen Bedingungen zu erproben. Zudem wurden die Schüler durch die Klinikanlage geführt und erhielten einen umfassenden Einblick in den Alltag dieser wichtigen Einrichtung.
Die Ausbildungstour zeigte den Schülern, dass für medizinische und pflegerische Berufe Empathie und die Fähigkeit zur Kommunikation mit Menschen unabdingbar sind. Die Tour hat ihnen deutlich gemacht, dass diese Berufe Freude bereiten, wenn man die Dankbarkeit und Genesung der Patienten erlebt. Die Aktion war ein voller Erfolg und hat den Schülern wertvolle Einblicke in die Tätigkeitsfelder der medizinischen und pflegerischen Berufe ermöglicht.
Die beiden weiteren Touren führten die Jugendlichen nach Osterhofen und Künzing sowie nach Schöllnach und Hengersberg. Bei einer abschließenden Umfrage konnten die Schüler noch Gutscheine fürs elypso oder fürs Kino gewinnen. Dazu teilten sie ihre Erfahrungen und Eindrücke der Ausbildungstour, um zur Verbesserung zukünftiger Veranstaltungen beizutragen. Infos dazu gibt’s beim Regionalmanagement, ✆ 0991/3100-171 oder landkreis-deggendorf.de/wirtschafts-
regionalmanagement.
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Das Interesse an der Ausbildungstour nach Großwalding war enorm. Für die 60 teilnehmenden Schüler wurde ein Doppeldeckerbus eingesetzt. − Fotos: Landratsamt
