Nachruf
Michael Höttl: Abschied von einem Deggendorfer Gastwirt mit Leib und Seele

14.03.2024 | Stand 14.03.2024, 19:00 Uhr

Die Stammgäste werden ihn vermissen: Michael Höttl. − Foto: privat

In Deggendorf wurde er am 31. März 1947 geboren und in Deggendorf ist er kurz vor seinem 77. Geburtstag gestorben. Gastwirt Michael „Mich“ Höttl ist am Mittwoch im Beisein von Familie und Bekannten zu Grabe getragen worden.

Den Trauergottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zelebrierte Stadtpfarrer Martin Neidl. Er wurde musikalisch umrahmt vom Deggendorfer Ballastorchester.

Otto Kerndl erinnerte im Anschluss an die Messe an den Lebensweg des Deggendorfer Gastronomen. Als einen lustigen, geselligen Menschen beschrieben ihn seine Schwester Elfriede und sein Neffe Alexander Ebner, der aber auch ein richtiger bayerischer Grantler sein konnte und der sich das Spitzbübische aus seiner Kindheit bewahrt hatte.

Michael Höttl wurde in Deggendorf geboren und erlebte mit seiner Schwester Friedl eine unbeschwerte und schöne Kindheit. Papa Michael war mit Leib und Seele Gastwirt, die Mutter kümmerte sich um die Küche. Nach dem Realschulabschluss lernte Michael Höttl das Metzgerhandwerk. Er heiratete seine große Liebe Erika, Sohn Michael machte das Familienglück komplett.

Der „Mich“ betrieb das Gasthaus Höttl und frönte nebenbei seinen Hobbys, der Fischerei und der Jagd, was sich auf der Speisekarte niederschlug. Daneben war das Wursteln immer eine große Leidenschaft für ihn. Er pflegte die Geselligkeit, führte beim „Höttl“ die Tradition des Donisl wieder ein und ließ den Fasching in den Wirtsstuben wieder aufleben.

2006 zog sich Michael Höttl zurück und Neffe Alexander Ebner übernahm die Geschäfte. Dennoch blieb er eine feste Größe, übernahm bis auf den Silvesterabend jeden Nachtdienst und saß nach getaner Arbeit gerne mit den Stammgästen beisammen. So blieb er auch am 6. März bis zum frühen Morgen im Dienst. Als er am nächsten Tag nicht zur Arbeit erschien, fand ihn seine Schwester. Da war er schon nicht mehr am Leben. Sein Tod kam für die Familie unerwartet. „Er war nicht nur ein liebenswerter Mensch, sondern auch der letzte Höttl-Wirt“, blickte Otto Kerndl auf den geschätzten Gastwirt zurück.