Deggendorf
Frieda Turri feierte 104. Geburtstag: Erst seit ihrem 100. lebt sie im Elisabethenheim

05.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:09 Uhr
Anneliese Peschl

Auch für dritte Bürgermeisterin Renate Wasmeier (r.) und stellvertretenden Landrat Eugen Gegenfurtner (l.) war es eine besondere Freude, zu einem so außergewöhnlichen Geburtstag, wie den 104. von Frieda Turri (Mitte), gratulieren zu dürfen. −Foto: Anneliese Peschl

Ihr 104. Geburtstag wird Frieda Turri wohl noch lange in schöner Erinnerung bleiben. Nicht nur Familie, Verwandte, eine frühere Nachbarin und VdK-Ortsvorsitzende Anneliese Peschl besuchten sie im städtischen Elisabethenheim, um zu gratulieren. Vor allem freute sich die Jubilarin, dass stellvertretender Landrat Eugen Gegenfurtner und die dritte Bürgermeisterin der Stadt Deggendorf, Renate Wasmeier, Glückwünsche überbrachten. Dass Frieda Turri noch immer geistig rege ist und auch ihren trockenen Humor nicht verloren hat, bewies sie in der frohen Runde ihrer Geburtstagsgäste.

Seit Anfang 2020, wenige Monate nach ihrem 100. Geburtstag, wohnt sie in der Einrichtung, da sie wegen stark nachlassender Kraft in den Beinen ihr Zuhause in Buchetwies schweren Herzens verlassen musste. Bis dahin konnte sie ihren Haushalt noch größtenteils, wenn auch in ihrer Mobilität stark eingeschränkt, führen. Unterstützt wurde sie von einer Reinigungskraft, die einmal pro Woche aushalf. Eine große Stütze war für Frieda Turri vor allem Sohn Klaus, der sie häufig besuchte.

Sehr schwer fiel es ihr, ihr größtenteils selbstbestimmtes Leben aufgeben zu müssen, hatte sie doch ihr ganzes Leben stets viel gearbeitet, aber auch gerne in Gesellschaft verbracht hatte. Einige schwere Schicksalsschläge blieben ihr ebenso nicht erspart.

Mehrere Jahre im Egerland gewohnt



Als jüngstes von zehn Geschwistern kam Frieda Turri am 3. September 1919 in der ehemaligen Gemeinde Blossersberg bei Viechtach zur Welt. Nachdem sie bis zum Alter von 16 Jahren tüchtig in der elterlichen Landwirtschaft half, verließ sie ihr Elternhaus. Ein neues Zuhause und Arbeit fand sie im Gasthaus Koller in Weibing, wo sie auch ihren Ehemann Josef Turri kennenlernte. Nach ihrer Hochzeit im Jahre 1942 verlegte das junge Ehepaar ihren Wohnort für mehrere Jahre ins Egerland (Tschechien). Frieda kehrte jedoch wieder in ihre frühere Heimat zurück, nachdem ihr Ehemann als vermisst gemeldet worden war. Zunächst fanden sie und ihre vier Kinder bei ihrem Bruder Heinrich eine Bleibe, bevor sie es, mit großem eigenen Einsatz und unterstützt von vielen Helfern schaffte, ein eigenes Haus in Buchetwies zu bauen.

Auf der Suche nach Schwammerl und Heidelbeeren



Über 30 Jahre engagierte sie sich in der Vorstandschaft und als fleißige Sammlerin des VdK-Ortsverbands Edenstetten, dem sie seit 1951 angehört. Leidenschaftlich gerne sammelte sie, so lange sie konnte, Schwammerl, Heidelbeeren sowie auch Brennholz. Große Freude bereitete ihr, wenn sie sich zum Kartenspielen treffen konnte.

− anp