An allen Schulen Stundenplan erfüllt
Planung für das neue Schuljahr an Grund- und Hauptschulen ist lehrplanmäßig gelaufen

05.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:09 Uhr

Schulamtsdirektorin Christiane Niedermeier.

Personalknappheit herrscht auch an Deggendorfer Schulen. Trotzdem hat es das Schulamt geschafft, den Stundenplan zu erfüllen – und das „vollumfänglich“, wie Schulamtsdirektorin Christiane Niedermeier gestern bei einer Pressekonferenz im Landratsamt versicherte. Retter in der Not ist ein Personalpool, aus dem auf die Schulen verteilt wird.

Das Staatliche Schulamt ist für die 35 Grund- und Mittelschulen im Landkreis zuständig, muss Personal, Unterricht und Wahlangebote organisieren. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen, damit den Kindern Wissen und Können vermittelt werden kann. „Darüber hinaus“, sagte Landrat Bernd Sibler, „müssen die Schulen aber auch Herz und Charakter bilden.“ Mit Blick auf die gestiegene Zahl der Schulanfänger sieht er gute Chancen, dass das gelingen wird: „Da werden keine großen Diskussionen anstehen. Wir erwarten eine solide Struktur in den kommenden Jahren und können also auch über die Pädagogik sprechen.“ Für das neue Schuljahr, das nächsten Dienstag startet, sind 1100 Abc-Schützen gemeldet; 2021/22 waren es noch 963, 2022/23 1103. Diese Zahlen, so Sibler, würden auch eine erfreuliche Entwicklung an den Mittelschulen nach sich ziehen und sie sichern.

Schülerzahlen

6083 Schülerinnen und Schüler – 4212 Grund- und 1871 Mittelschüler – werden sich im Landkreis tagtäglich den Schulranzen umschnallen. In den 290 Klassen werden durchschnittlich 21 Kinder sitzen. Genau 21,2 Schüler sind es in den 199 Grundschulklassen, 20,5 in den 91 Mittelschulklassen. Nur in Ausnahmefällen, so Christiane Niedermeier, werden 30 Kinder auf eine Klasse kommen.

Personal

Erfreulich ist laut Niedermeier, dass alle ausgeschriebenen Schulleitungsstellen an Grundschulen besetzt werden konnten. Neu sind: Guido Göhring (Angermühle), Tanja Anthofer (Altenmarkt und Buchhofen), Sabrina Göttl (Mietraching), Martina Rathfelder (Moos) und Melanie Jeggle (Neuhausen). Alle Klassen sind mit Klassenleitungen versorgt. Es gibt 18 neue Lehramtsanwärter (11 GS, 5 MS, 2 Förderlehrer), 17 Lehramtsanwärter im zweiten Ausbildungsjahr, drei Ein-Fach-Lehrer in Ausbildung (2 Musik, 1 Englisch) und vier entfristete Ein-Fach-Lehrer (alle Musik).

Um alle Stunden abdecken zu können, musste externes Personal (z. B. pädagogisch ausgebildetes Personal oder Pensionisten) rekrutiert werden. In diesem Zusammenhang dankte Christiane Niedermeier der Regierung von Niederbayern und dem Kultusministerium für die Unterstützung: „Das ist gut gelungen.“ Insgesamt sind 500 Lehrkräfte an den Grund- und Mittelschulen im Kreis beschäftigt – bei weitem nicht alle in Vollzeit. Sie stemmen 8000 Stunden. Dazu kommen Teilzeitaufstocker (64 Stunden) und externes Personal (113 Stunden) oder Kräfte mit befristeten Verträgen (600 Stunden).

Besondere Angebote

An besonderen schulischen Angeboten nannte Niedermeier 15 Kombiklassen, darunter sechs Flexklassen, wo die erste und zweite Jahrgangsstufe gemeinsam unterrichtet werden. Das geht an den Grundschulen Altenmarkt, Außernzell, Buchhofen, St. Martin Deggendorf, Künzing-Gergweis, Abt-Utto Metten, Oberpöring-Wallerfing und Winzer. Drei Schulen haben das Profil Inklusion (GS Lalling, GS Theodor Eckert, MS Metten). Es gibt sechs Deutschklassen (3 im Ankerzentrum, MS St. Martin, GS St. Martin, GS Plattling). Kooperationsklassen haben die Mittelschule Schöllnach und die Mittelschule Theodor Heuss in Deggendorf zu bieten. An vier M-Standorten (dort kann man die Mittlere Reife machen) gibt es St. Martin, Hengersberg, Plattling und Osterhofen. Die insgesamt 30 gebundenen Ganztagsklassen finden sich an den Grundschulen Altenmarkt, An der Angermühle, Plattling sowie an den Mittelschulen Theodor Heuss, Hengersberg, Osterhofen und Plattling. Ein ausgeweitetes offenes Ganztagsangebot bieten Grund- und Mittelschulen in Aholming, Deggendorf, Hengersberg, Künzing-Gergweis, Lalling, Metten, Osterhofen, Plattling und Wallerfing.

Herausforderungen

Beim Thema Herausforderungen nannte Christiane Niedermeier neben dem Personalengpass zwei weitere Punkte: Corona und Ukrainekrieg. Viele Kinder müssen aufholen, was sie während der Pandemie versäumt haben. In diesem Zusammenhang ging ein ausdrücklicher Dank an Ehrenamtliche wie etwa den Kinderschutzbund. Zur Ukraine: Um Kinder und Jugendliche, die vor dem Krieg geflüchtet sind, zu integrieren, gibt es sechs Brückenklassen an Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien.

Einen Dank richteten Landrat Bernd Sibler und Schulamtsdirektorin Christiane Niedermeier abschließend an die Schulen. Verwaltungen, Sekretariate, Direktorate und Rektorate seien längst besetzt und hatten das Schuljahr, das rechtlich schon am 1. August begann, optimal vorbereitet. „Ich bedanke mich für die Planung und für das gute Miteinander“, sagte Niedermeier.