Bitterer Abend in den Niederlanden
Ein Slapstick-Tor und ganz viel Pech: DSC verliert erstes Playoff-Viertelfinale in Tilburg mit 4:5 nach Verlängerung

15.03.2024 | Stand 16.03.2024, 8:21 Uhr
Roland Rappel

Das hätte nicht sein müssen: DSC-Goalie Timo Pielmeier und Doppeltorschütze Marcel Pfänder kassierten bei den Niederländern aus Tilburg eine äußerst unglückliche 4:5-Niederlage in der Overtime. − Foto: Roland Rappel

Was für eine Nervenschlacht: Der Deggendorfer SC lieferte sich im Viertelfinale der Eishockey-Oberliga bei den Tilburg Trappers ein hart umkämpftes Match. Vor 2433 Zuschauern behielten die Niederländer zunächst die Oberhand, gewinnen mit 5:4 nach Verlängerung (1:1, 1:2, 2:1, 1:0) und gehen somit in der Serie mit 1:0 in Führung.

Man merkte am Anfang der Partie weder den Deggendorfern an, dass sie erst am Dienstag ihr letztes Spiel hatten, noch den Tilburgern, dass sie durch den 3:0-Sweep ein paar freie Tage hatten. Ohne großes Abtasten begannen beide Mannschaften die Suche nach dem Tor. Und das fanden die Trappers: Nach knapp fünf Minuten erzielte Kaid Oliver per genutztem Abpraller die Führung für die Hausherren, nachdem die Deggendorfer zuvor den Puck nicht befreien konnten. Der DSC ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen, setzte immer wieder Akzente auch nach vorne. Sehenswert war der 1:1-Ausgleich von Marco Baßler (12.), der im eigenen Drittel startete und vorbei an den Niederländern den Puck im Winkel platzierte.

Einen drei-auf-zwei-Konter schloss Marcel Pfänder erfolgreich ab, sodass die Niederbayern nach 26 Minuten sogar in Führung lagen. Dem 2:2-Ausgleich durch Jonne de Bonth (30.) setzte erneut Pfänder mit dem 3:2 nach, dieses Mal war es ein Schlagschuss in DSC-Überzahl (32.).

Ganz unglücklich fiel der Treffer zum 3:3-Ausgleich: Timo Pielmeier wollte den Puck wegschießen, traf dabei den heranstürmenden Max Hermens, und der Puck trudelte über die Linie ins Tor. Gerade einmal sieben Sekunden im Schlussdrittel waren hier gespielt. Die Deggendorfer gaben aber nicht auf, mussten allerdings auch mit den auf beiden Seiten heillos überforderten Schiedsrichtern hadern. So wurde Curtis Leinweber zunächst mit dem Ellbogen im Gesicht getroffen, den folgenden Angriff nutzte D’Artagnan Joly zum 4:3 (46.). Leinweber schlug zurück, und traf 122 Sekunden später zum 4:4-Ausgleich. Danach kochten immer wieder die Emotionen hoch, beide Mannschaften verwickelten sich in kleine Rangeleien und Diskussionen. Nutzen konnte das keines der beiden Teams, es ging also in die Overtime.

In dieser hatte Deggendorf eigentlich die besseren Möglichkeiten, bis zur 74. Spielminute: Marco Baßler stolpert in der Rückwärtsbewegung, muss Kilian van Gorp somit passieren lassen, und der trifft ins kurze Eck zum 5:4-Endstand.

Bereits am morgigen Sonntag, 17. März, treffen sich beide Teams um 18.45 Uhr zum zweiten Duell – diesmal in der Festung an der Trat.