Verkehrspolizei stellt Statistik für 2023 vor
Ein Jahr ohne Verkehrstote auf den Autobahnen im Landkreis Deggendorf

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 18:00 Uhr

Ein Geisterfahrer-Unfall auf der A92 im Juni 2023 glücklicherweise glimpflich aus: Drei Personen wurden leicht verletzt. − Foto: Verkehrspolizei

Die Verkehrspolizeiinspektion Deggendorf hat ihre Jahresstatistik vorstellt und ein positives Fazit gezogen: Es gab 2023 keine Verkehrstoten auf den Autobahnen in ihrem Zuständigkeitsbereich, außerdem sankt die Zahl der Unfälle.

Im Zuständigkeitsbereich der VPI Deggendorf – auf der A3 zwischen Iggensbach und Metten sowie auf der A 92 zwischen Deggendorf und Wallersdorf Nord – wurden im vergangen Jahr 395 Verkehrsunfälle aufgenommen. Gegenüber dem Vorjahr mit 410 Unfällen ist dies ein leichter Rückgang um 3,65 Prozent. 2022 waren zudem drei Personen bei zwei Unfällen auf den Autobahnen getöten worden, voriges Jahr gab es keine tödlichen Unfälle. Auch die Verkehrsunfälle mit Verletzten sind um fast ein Drittel, von 51 auf 37 Unfälle, zurückgegangen.

659 Fahrverbote bei Abstandskontrollen


Als Hauptursache bei den Verkehrsunfällen ist der zu geringe Sicherheitsabstand anzuführen, berichtet die Verkehrspolizei. Deshalb habe es 144 Abstandsmessungen auf der Autobahn durch die Technische Verkehrsüberwachung der VPI Deggendorf gegeben. Dabei wurden 7149 Beanstandungen erfasst und 659 Fahrverbote ausgesprochen. Um der Unfallursache Ablenkung entgegenzuwirken, wurde die Nutzung technischer Geräte, insbesondere von Mobiltelefonen, während der Fahrt kontrolliert. Insgesamt 322 Verstöße wurden hierbei geahndet.
Die VPI registrierte 2023 sechs Geisterfahrersituationen auf den Autobahnen. Dabei kam es zu Ende Juni einem Unfall: Zwischen Plattling West und Wallersdorf Nord überholten zwei Autos gerade einen Reisebus, als ihnen eine 77-jährige Geisterfahrerin entgegenkam. Es kam zum Zusammenstoß. Der Unfall ging glücklicherweise relativ glimpflich aus, drei Personen wurden leicht verletzt.
Im Blick war 2023 auch der Güterverkehr. Bei 555 Verstößen gegen das Überholverbot zwischen Hengersberg und Iggensbach waren 466 Lastwagen betroffen, davon 350 mit ausländischer Zulassung. Bei 1352 Lkw-Kontrollen wurden 500 Fahrzeuge beanstandet und 462 Anzeigen erstellt.

15703 waren zu schnell unterwegs


Es gab letztes Jahr 888 Tempo-Kontrollen. 15703 Fahrzeugführer mussten wegen der Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit beanstandet werden. 208 waren so schnell unterwegs, dass gegen sie ein Fahrverbot ausgesprochen werden musste.
Die Technische Kontrollgruppe Verkehr hat neben dem Schwerverkehrs auch wieder die Tuning-/Poser-Szene unter die Lupe genommen. Dabei wurden 42 Fahrzeuge sichergestellt, bei 119 Fahrzeugführern waren die Veränderungen (Bremsen, Lenkung, Bereifung und vor allem Auspuffanlagen) so gravierend, dass die Betriebserlaubnis erlosch.
Für großes Aufsehen sorgten die Schleierfahnder der VPI Deggendorf im Oktober 2023 mit dem Fund von 50 Kilogramm Gold und 500000 Euro in bar, bei einer Verkehrskontrolle in Hunderdorf. Ein 60-jähriger Fahrer und seine 42-jährige Beifahrerin, wurden wegen des Verdachts der Geldwäsche festgenommen. Die Fahnder haben voriges Jahr 71 Personen festgenommen oder Haftbefehle vollstreckt. 16 gestohlene oder unterschlagene Fahrzeuge wurden aufgegriffen.

− dz