Erfolgreicher Abend für die niederbayerischen Eishockey-Oberligisten: Einen ungefährdeten 5:1 (3:0, 1:0, 1:1)-Sieg fuhr der Deggendorfer SC vor 1700 Zuschauern gegen das Tabellenschlusslicht Stuttgart Rebels ein, die Passau Black Hawks kamen nach einem 0:2 gegen den EV Füssen zurück und holten sich das Match in der Verlängerung mit 4:3 (0:2, 3:0, 0:1).
In Deggendorf mussten die Stuttgarter auf ihre Nummer eins im Tor, Jonas Gähr, verzichten, Wotan Knecht durfte somit erstmals in dieser Saison ran. Und der wurde gleich ordentlich unter Beschuss genommen. Mit einem Doppelschlag durch Carter Popoff (4.) und Curtis Leinweber (5.) gingen die Hausherren früh in Führung. René Röthke erhöhte in der zwölften Minute auf 3:0, die Partie war somit früh vorentschieden. Doch Stuttgart kämpfte im Rahmen seiner Möglichkeiten und steckte nicht auf. So richtig gefährlich wurde es für Timo Pielmeier allerdings nur selten. Dessen Bruder erzielte im Mittelabschnitt den vierten DSC-Treffer (33.). In Überzahl vergab man in diesem Drittel aber noch weitere hochkarätige Chancen, die entweder Knecht oder ein Verteidiger zunichte machten. Einen Abpraller nutzte Leinweber im Schlussdrittel zum 5:0 (41.), Matt Pistilli sorgte für Ergebniskosmetik (44.).
In der Passauer Eisarena beherrschten die Black Hawks das Duell mit einem direkten Kontrahenten um einen Preplayoffplatz über weite Strecken. 657 Zuschauer mussten allerdings mitansehen, wie die Passauer den möglichen und eigentlich verdienten Dreier durch einen individuelle Patzer, zwei dumme Strafzeiten und eine äußerst ineffektive Chancenverwertung selbst verhinderten. Am Ende freuten sie sich dennoch über den vierten Saisonsieg und mit Matchwinner Collin Campbell, der in der Overtime zum 4:3-Endstand verwandelte. Der 22-jährige Verteidiger war zunächst Prügelknabe, als er das 0:1 verschuldete.
Im ersten Drittel gerieten die Black Hawks durch zwei Patzer von Verteidigern in Rückstand: vor dem 0:1 durch Anton Zimmer (9.) verlor Campbell den Puck an der eigenen blauen Linie und den Weg zum 0:2 bereitete Geburtstagskind Maximilian Otte (25), der nach einem völlig unnötigen Foul an der Bande die erste Zeitstrafe des Abends aufgebrummt bekam. In Überzahl spielten die Gäste Tobias Bader schön frei (19.).
Doppelschlag der Black Hawks binnen 79 Sekunden
Beide Verteidiger machten ihren Fehler jedoch im Mittelschnitt wieder gut. Campbell lief mit schlechtem Gewissen in den Schlittschuhen rauf und runter und legte den Anschlusstreffer von David Seidl auf (26.). Danach waren die Gastgeber klar spielbestimmend, Füssen stand permanent auf den Fersen im eigenen Drittel und kurz vor der zweiten Pause brachen die Allgäuer ein. Sinnbildlich für diese 20 Minuten: Black-Hawks-Kapitän Marc Zajic sprintete durch die gegnerische Reihe und verwandelte zum 2:2 und 79 Sekunden später veredelte Geburtstagskind Otte mit einem Schuss von der blauen Linie – nach Zuspiel von Zajic – ein starkes Passauer Powerplay.
Im dritten Drittel hatten die Hausherren beste Chancen auf die Vorentscheidung (u.a. vergab Jakub Cizek einen Penalty), aber immer wieder scheiterten sie an Torwart Benedikt Hötzinger oder an mangelnder Präzision im Torabschluss. Nach einem Wechselfehler trafen die Allgäuer wieder im Powerplay, Topscorer Julian Straub rettete sein Team mit dem 3:3 (56.) in die Verlängerung, in der Collin Campbell zum entscheidenden Sprint ansetzte.
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DSC-Stürmer Curtis Leinweber beschäftigt die Stuttgart Abwehr. − Foto: Rappel
