Deggendorf
Deggendorf im Advent: Start für Eisstockbahnen und Buden am Freitag

21.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:56 Uhr

Auf den 16 Meter langen Eisstockbahnen übt OB Christian Moser schon einmal – unter Anleitung der Profis Andreas Oswald (M.) und Erich Geier (2.v.l.). Karin Loibl (l.) und Sabine Saxinger (r.) haben zusammen mit den OB das gesamte Programm „Deggendorf im Advent“ vorgestellt. −Foto: Katrin Schreiber

Von Katrin Schreiber

Vier Tage Kinderweihnacht im Altstadtviertel, drei Tage Kunsthandwerkermarkt mit 15 und drei Tage Adventsmarkt mit 17 Ausstellern, DJ-Musik, Glühwein, Bratwürstl und Süßes: Der unter anderem aus Energiespargründen abgespeckte Weihnachtsmarkt der Stadt hat mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick scheint.

Von manchen belächelt werden vor allem die beiden Kunststoff-Eisstockbahnen, die auf dem Oberen Stadtplatz bereits aufgebaut sind. Dabei ist der gesellige Sport, den vom Jugendlichen bis zum Senior jeder ohne großes Vorwissen ausüben kann, aktuell der Renner auf Weihnachtsmärkten und -feiern, sagt Andreas Oswald. Der WAN-Stadtrat muss es als Abteilungsleiter des TSV Natternberg wissen. Gerade auch Wirtshäuser mit Biergärten reißen sich um die Attraktion für den Winter, erzählte er am Montag in der Pressekonferenz zum diesjährigen Programm „Deggendorf im Advent“. Auch im beliebten Münchner Tollwood-Winterfestival wird heuer erstmals Eisstock geschossen – dort kostet der Spaß 69 Euro pro Stunde und Bahn. Deggendorf dagegen bietet die Gaudi vom Freitag, 25. November, bis zum Freitag, 23. Dezember, kostenlos an.

Und so funktioniert’s: Ab sofort können die Bahnen samt Eisstöcken unter ✆ 0152/ 22693964 jeweils für eineinhalb oder ab 18 Uhr für eine Stunde bei der Stadt gebucht werden. Das geht auch direkt auf dem Oberen Stadtplatz am Stand des Sicherheitsdienstes, der die Bahnen betreut. Auf ihnen besteht keine Ausrutschgefahr und es bedarf keinerlei Ausrüstung – nur Stöckelschuhe sind tabu, eigene Stöcke ebenfalls. Beides könnte den Kunststoff beschädigen, der das Vergnügen ohne Energieaufwand und Wasser möglich macht. Jeweils bis zu acht Erwachsenen- und vier Kinder-Eisstöcke pro Bahn werden ebenfalls kostenlos verliehen, für sie sind allerdings 50 Euro Pfand zu hinterlegen.

Die Kunststoffbahnen mit entwickelt hat Eisstock-Händler Erich Geier aus Perlesreut. Die Stadt Deggendorf hat die 16 Meter langen Bahnen bereits im Vorjahr gemietet und aufgebaut – vier Tage vor Beginn der coronagerechten Weihnachtsaktion ist diese jedoch von der Staatsregierung ganz verboten worden. Inzwischen sind die Bahnen dank ILE-Förderung ins Eigentum der Stadt übergegangen.

Bereits seit Jahrzehnten wird in Deggendorf über eine komplette Veränderung des Weihnachtsmarkts diskutiert. Das bereits 2021 wegen Corona entstandene Konzept, so OB Christian Moser in der Pressekonferenz, wird daher heuer umgesetzt. Es spart im Gegensatz zu früheren Märkten zudem massiv Energie.

Die nur noch vier Gastro-Hütten, die rund um die Eisstockbahnen und das Kinderkarussell stehen, sind ebenfalls bereits im Vorjahr an die Betreiber vergeben worden, die auch heuer – und jetzt eben wirklich – zum Zuge kommen: David Aichinger mit seinen Schmankerln vom Schwenkgrill, Ludwig Tauscher mit Bratwurstsemmeln, Otto Kerndl mit Vinschgerln sowie die Familie Thalkofer mit gebrannten Mandeln, Schokofrüchten und Crepes. Dazu werden Glühwein (für 3 Euro plus 2 Euro Tassenpfand), Kinderpunsch, Bratapfelmost oder Feuerzangenbowle serviert.

Eröffnung von Bahnen und Buden ist am Freitag, 25. November, um 17 Uhr mit OB Christian Moser, dem Deggendorfer Christkind und den Pasauer Höllengeistern, die ab 19 Uhr auftreten. Das ist auch der einzige Tag, an dem der Bus nicht uneingeschränkt auf dem Oberen Stadtplatz fahren kann.

Die Öffnungszeiten sind von da an sonntags bis donnerstags von 12 bis 20 Uhr sowie freitags und samstags von 12 bis 21 Uhr. Am Samstag, 26. November, Freitag, 9., und Samstag, 17. Dezember legt jeweils von 18 bis 21 Uhr bei den Eisstockbahnen DJ Ray Woods auf, am Dienstag, 6. Dezember, gibt’s Nikolaus-Aktionen und am Freitag, 16. Dezember, kommt noch einmal das Christkind vorbei. Die beliebte Päckchenversteigerung findet am Donnerstag, 15., und Donnerstag, 22. Dezember, ab 18 Uhr an den Stockbahnen statt.

Die reinen Verkaufsbuden auf dem Weihnachtsmarkt hatten es in früheren Jahren immer am schwersten, erzählte Markt-Organisatorin Sabine Saxinger in der Pressekonferenz. Vier Wochen mit wenig Kundenfrequenz in der Kälte zu stehen, war kraftmäßig und finanziell kaum zu stemmen. Auf deren Angebot muss man nach dem neuen Konzept aber nicht ganz verzichten: Der Markt wandert ins warme Innere des Alten Rathauses und das auch nur für einzelne Wochenenden. Am Freitag, 25. November, von 12 bis 18 Uhr startet das Angebot dort mit einer Ausstellung von Blumenart. Vom Freitag, 2., bis Sonntag, 4. Dezember, bieten 15 Kunsthandwerker jeweils von 11 bis 18 Uhr „Handgmochts“ an und vom Freitag, 9., bis Sonntag, 11. Dezember, gestalten 17 regionale Aussteller ebenfalls von 11 bis 18 Uhr einen „Pop-up-Adventsmarkt“.

Und damit auch bei den Kleinen das Warten auf Weihnachten schön verkürzt wird, ist von Donnerstag, 1., bis Sonntag, 4. Dezember, wieder die Kinderweihnacht im Altstadtviertel, für deren Organisation sich das städtische Jugendcenter 4You um Leiterin Karin Loibl mit dem Kulturamt um Sabine Saxinger zusammengetan hat. Schon zur Eröffnung am 1. Dezember um 12.30 Uhr sind Olaf, Willy und Milly am Start, die Eisprinzessin wird, so Karin Loibl, mit einem bezaubernden Leuchtkostüm verzaubern und die gesamten vier Tage lang können die Kinder unter sieben Pagodenzelten kreativ sein, spielen, durch den Märchenwald schlendern oder mit dem Kinderzug fahren.

Der Flyer „Deggendorf im Advent“ mit dem gesamten Programm, allen Öffnungszeiten und der Info-Nummer für die Eisstockbahnen liegt in der Tourist Info und an vielen weiteren Stellen auf.

Das Licht bleibt an

In Zeiten des Energiesparens gehen viele Lichter aus. In der Vorweihnachtszeit und rund um die Feiertage allerdings soll Deggendorf auch heuer leuchten und funkeln, so der Wunsch der Stadtverwaltung. Den Christbaum vorm Alten Rathaus, eine elf Meter hohe Nordmanntanne, haben die Bauhof-Mitarbeiter bereits gestern mit Lichtern und Kugeln geschmückt. Ebenso wie die Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen und Gassen soll der Baum vom 25. November bis zum 6. Januar für eine weihnachtliche Stimmung sorgen.

Obwohl alle Lamperl längst auf sparsame LED-Technik umgestellt sind, wird allerdings die tägliche Leuchtzeit reduziert – auf 16 bis 22 Uhr. Auch in den Stadtteilen stehen wieder Weihnachtsbäume, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. In Zusammenarbeit mit den jeweiligen Vereinen, bestätigt OB Christian Moser auf DZ-Anfrage, hat man auch für diese Bäume Schmuck und stromsparende Lamperl organisieren können.

Lichterglanz gab’s im vergangenen Jahr erstmals auch an der Donau, wo 30 Christbäume die Promenade in warmes Licht getaucht haben. Diese werden auch heuer wieder, auf 600 Meter verteilt, aufgestellt.