Deggendorf
70 Jahre verheiratet – eine Gnade

Besonderes Jubiläum: Josef und Ivka Illik haben mit 18 Jahren geheiratet

20.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:41 Uhr

Zur Gnadenhochzeit gratulierte gestern OB Christian Moser Ivka und Josef Illik aus der Deggenau und überreichte einen Präsentkorb. −Foto: Heinritz

Einem Ehepaar zur Gnaden- oder Platinhochzeit zu gratulieren – das hat Oberbürgermeister Christian Moser in den 14 Jahren als Bürgermeister und Oberbürgermeister noch nicht erlebt. Dieses ganz besondere Jubiläum haben Ivka und Josef Illik aus der Deggenau am Sonntag gefeiert.

Mit seinem Besuch an ihrem Hochzeitstag hat das Stadtoberhaupt dem Ehepaar eine große Freude gemacht. Schließlich hat er schon zum 60- und 65-jährigen Ehejubiläum gratuliert. Und nun auch noch zum 70-Jährigen.

Der 20. November 1952 war ein Donnerstag, hat Christian Moser nachgeschaut. Eigentlich ungewöhnlich für einen Hochzeitstag. Josef Illik kann genau erklären, wie das zustande kam. Seine Zukünftige und er wollten sich eigentlich nur in der Stadt erkundigen, was sie für eine Hochzeit an Dokumenten benötigen. Ivka war erst vor kurzem 18 Jahre alt geworden. Der Standesbeamte erklärte, sie könnten auch gleich heiraten, wenn sie zwei Zeugen auftreiben. Draußen, vor dem Rathaus, waren zufällig zwei Freundinnen der Braut, die bereit waren mitzumachen, und so kam es, dass der 20. November 1952 auch gleich ihr Hochzeitstag wurde. Kirchlich geheiratet wurde später in Hodschag im heutigen Serbien, der Heimatstadt von Ehefrau Ivka.

1954 kamen die beiden nach Deggendorf. Josef Illik fand Arbeit bei der Firma Wallner im Hafen und befuhr die Donau auf einem Lastschiff. 1959/1960 baute das Paar das Haus in der Esterbachstraße, wo sich auch weitere Verwandte aus der alten Heimat Apatin angesiedelt hatten.

Josef Illik arbeitete später bei den Textilwerken und als Verwalter beim Roten Kreuz. Beim Fischerverein „Im Gries“ war er aktiv, bei der Arbeiterwohlfahrt, dem VdK und den Hubertusschützen. Die beiden haben zwei Töchter, zwei Enkelkinder und zwei Urenkel.

Krankheitsbedingt kommen beide kaum mehr aus dem Haus. Mit der Zeitung halten sie sich auf dem Laufenden, was sich in Deggendorf alles tut. „Der Donauschwabe gibt nicht auf“, sagte der Jubilar mit einem Augenzwinkern, aber seine Lungenkrankheit macht ihm schwer zu schaffen. Seinen Humor hat der 88-Jährige dennoch nicht verloren. Vor einer Corona-Infektion muss er sich besonders in Acht nehmen. Beide sind glücklich, dass sie einander haben, die Familie war ihnen immer am wichtigsten. „Wo sind die Jahre nur hingekommen?“, fragen sie. Das Jubiläum wurde am Sonntag im engeren Familien- und Verwandtenkreis gefeiert.

− she