Kirchanschöring
Die Sprache, die die Welt versteht

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 8:00 Uhr

Ein Team: Ivan Hunter und seine Frau Erika publizieren Musikstücke, die er komponiert, und veröffentlichen Werke aus mehreren Jahrhunderten in ihrem 300 Seiten starken „Music 4 Fun“. − Foto: Josef Standl

Vor wenigen Wochen, kurz nach seinem 75. Geburtstag, besuchte Ivan Hunter seine alte Schule in Auckland, Neuseeland, und schenkte ihr eine seiner selbst designten Trompeten. Schließlich hatte dort die Karriere des Musikers begonnen. Sie führte ihn quer über die Weltkugel bis nach Südostbayern: Corona und die Folgen waren der Grund, dass Ivan Hunter mit seiner Frau wieder in Erikas Heimat in Kirchanschöring landete, wo Hunter innerhalb kürzester Zeit musikalisch integriert war. Er spielt in verschiedenen Ensembles seine Trompete, unter anderem in der Blaskapelle Kirchanschöring, und er wurde zum Co-Dirigenten der Leobendorfer Big Band aus Laufen an der Salzach ernannt. Auch singt er gemeinsam mit seiner Frau im gemischten Chor in der kleinen Gemeinde im Landkreis Traunstein, der erst jetzt am Ostermontag wieder die Messe in der Kirche St. Michael gestaltet hat.
Es war Liebe auf den ersten Blick oder, besser gesagt, auf den ersten Ton. Denn die junge Frau, die da vor Ivan Hunter stand und zur Begrüßung „Du, du liegst mir im Herzen“ sang, war Erika. Als Sekretärin, Buchhalterin, „Mädchen für alles“ hat die damals 33-Jährige an einem „Institut für Musik und Gesundheit“ in New York gearbeitet, und Hunter sollte dort unterrichten. Der freundliche Empfang ging dem Weitgereisten sofort zu Herzen. Eine Liebesbeziehung begann, die zu einer Lebensbeziehung wurde. Zwei Mal kam der Berufsmusiker, der zu jener Zeit in Sydney in Australien lebte, wieder nach New York, machte seiner Angebeteten schließlich im Dezember 1999 einen Heiratsantrag, und nur drei Tage später, kurz vor Weihnachten, war der Bund fürs Leben besiegelt: Erika sagte ja. Die Eltern in Bayern informierte die Tochter am Telefon von den kurzfristigen Hochzeitsplänen auf dem anderen Kontinent, weit weg von Europa. „Sie waren natürlich nicht so begeistert“, sagt Erika Hunter und schmunzelt.

Ihr Ivan hatte beruflich schon Fuß gefasst. Seine Musikkarriere begann 1955 in Auckland, Neuseeland − der Sechsjährige sang im Friendly Road Choir, trat mit seinen Chorkollegen regelmäßig im Rundfunk auf und gab Konzerte. Als Jugendlicher avancierte er zum Kornett-Solisten und Solotrompeter und bekam mit seinen Ensembles Auszeichnungen, unter anderem gewannen sie die Brass-Band-Weltmeisterschaft.
Dann begann Ivan eine Ausbildung: Im Forschungslaboratorium der Neuseeländischen Marine lernte er Werkzeugmacher, Metallurg und Elektroniker und erwarb sich Kenntnisse und Fähigkeiten, die ihm später sehr nützlich sein sollten, um seine eigenen Trompeten zu kreieren und zu bauen. Während seiner Zeit in New York erweiterte Ivan Hunter dann sein Wissen, indem er mit gut 50 Jahren noch einmal in die „Lehre“ ging und half, Instrumente zu reparieren.

In Zusammenarbeit mit Dr. John Diamond entwarf er schließlich die „Jaeger-Trompete“. Englisch „Hunter“ heißt übersetzt „Jäger“. Er hat seither das „Jaeger“-Trompeten-Design zu einer Modellreihe weiterentwickelt.

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