Neumarkt i. d. Oberpfalz
Den alten Dingen verfallen

20.02.2023 | Stand 20.02.2023, 8:00 Uhr

Peter Kahlich zeigt am Fernschreiber T 37 − Siemens baute ihn 1933 bis 1960 − wie man eine Nachricht rausgeschickt hat. −Foto: Markus Bauer

Am 21. Februar wird er 60 Jahre alt. Die technischen Errungenschaften aber, für die er brennt, sind oft schon lange vor seiner Geburt entwickelt worden: Peter Kahlich kümmert sich um Geräte aus der Epoche der Industrialisierung bis hin zur Wirtschaftswunderzeit. Er restauriert, repariert, bewahrt „technisches Kulturgut“ vor dem vernichtenden Urteil der Wegwerfgesellschaft. Fast zehn Jahre ist es her, dass der Neumarkter nach einem vielseitigen Berufsleben wieder zu seinen Anfängen zurückgekehrt ist. Der Lohn? „Ich freu mich schon abends auf den nächsten Tag und die Arbeit“, sagt Peter Kahlich.
Eher zufällig kam er zu seinem Beruf. Während seiner Gymnasialzeit jobbte er in den Ferien bei einem Antiquitätenhändler. „Hier bin ich den alten Dingen verfallen“, sagt er. Anfang der 1980er Jahre war das. „Davor war ich ‚Popper‘ und neomanischer Konsument.“ Die „Popper“, das waren die Anhänger des zelebrierten Konsums, die sich schon allein durch ihr Aussehen von all den „Müslis“ und anderen alternativen Jugendgruppen abgrenzten. Kaufen, kaufen, kaufen war − vereinfacht gesprochen − ihre Devise.
Der jugendliche Kahlich ließ sich schließlich von der Schönheit der alten Dinge überzeugen, und so absolvierte er nach dem Abitur eine Ausbildung zum Restaurator, arbeitete kurze Zeit in diesem Beruf, ehe er für vier Jahre den Dienst in der Bundeswehr antrat, um dort die elektronische Fernaufklärung zu übernehmen. Wieder in der freien Wirtschaft auf dem Markt, machte er 1991 eine Ausbildung zum Zahntechniker und arbeitete in Deutschland und der Schweiz. Im Alter von 44 Jahren wollte er es beruflich noch einmal wissen: Bei Infineon war er im Mikrochip-Analytiklabor unter anderem für Röntgen- und Ultraschallmikroskopie zuständig. Doch 2014 kehrte der Oberpfälzer der Moderne den Rücken, wandte sich zuerst in Regensburg, dann in der Stadt seiner Kindheit wieder der Vergangenheit zu: 2022 ließ er sich als freischaffender Restaurator von „technischem Kulturgut“ und als Antiquitätenhändler in Beratzhausen nieder.

„Ich war und bin bis heute angetan von der einnehmenden Ästhetik, der logischen Funktionalität, der oft genialen Konstruktion und dem angenehmen, wie schönen Material der alten Dinge“, sagt Kahlich. Dabei verweist er auch auf die Qualität: Wie sich Holzfurnier anfühlt, Schellackpolituren den Fingerspitzen schmeicheln, wie sie riechen, wie Metalle eben Metalle sind: Kupfer, Messing, Eisen, Nickel − all das fasziniert den 60-Jährigen. Und dann kommt noch das Design dazu: „Es wurde damals einfach ein ansprechendes Ganzes geschaffen“, betont Peter Kahlich.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Altbayerischen Heimatpost.