Das letzte Aufbäumen

In der Freinacht drehen Dämonen nach altem Volksglauben noch einmal auf. Auch die jungen Burschen treiben allerhand Unfug. Da bedurfte es der heiligen Walburga, die dem Spuk ein Ende bereiten sollte − und des Maibaums, der die guten Geister beherbergt.

25.04.2023 | Stand 25.04.2023, 13:04 Uhr

Auf dem Bergrücken der „Ehrenbürg“ bei Forchheim, wo in vorchristlicher Zeit ein heidnischer Kultplatz lag, steht seit dem 14. Jahrhundert eine vielbesuchte Walpurgiskapelle. Am ersten Wochenende im Mai wird hier das „Walberlafest“, die Walpurgiskirchweih, gefeiert. −Foto: dpa

Den hat der Bock gstessn, sagt man in Altbayern von einem angeheiterten Zeitgenossen. Wenn das am 1. Mai passiert, weiß man nicht, bezieht sich das jetzt auf den würzigen Maibock – so genannt nach der stürmischen Kraft, die ihm innewohnt – oder auf den Teufel, der in dieser Nacht nach altem Volksglauben ein Stelldichein veranstaltet. Wo in der Nacht zum 1. Mai noch das alte Brauchtum lebendig ist, da ist jedenfalls Platz für jede Menge närrischer Streiche – als ob mitten im Frühling plötzlich wieder Fasching wäre.

Unter jungen Leuten war es früher ganz normal, in dieser Nacht der Narrenfreiheit Gartentürl auszuhängen, Heuwagen zu zerlegen und auf dem Dachboden wieder aufzubauen – am besten mit dampfendem Mist beladen – oder die stillen Örtchen sorgfältig zuzunageln. Es soll auch vorgekommen sein, dass so ein paar übermütige Burschen die hölzernen Aborthäusln der ganzen Umgebung auf dem Dorfplatz zusammentrugen.

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