Überraschung geglückt
„Unbeschreiblich“: Rosenheimer Yuma Grimm (20) feiert mit den Eisbären Regensburg den Titel in der DEL2

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 18:30 Uhr

Ekstase bei Yuma Grimm: Der 20-Jährige aus Rosenheim stemmt den DEL2-Meisterpokal in die Höhe. − Foto: Nickl

Unbeschreiblich! Ich kann es noch gar nicht richtig realisieren, dass wir jetzt wirklich gewonnen haben.“ Yuma Grimm fehlen auch einen Tag nach der Überraschung noch so ein bisschen die Worte. Doch der gebürtige Rosenheimer hat es tatsächlich geschafft und mit den Eisbären Regensburg – als potenzieller Abstiegskandidat im Eishockey-Unterhaus DEL2 gehandelt – nach dem 4:2 im sechsten Duell gegen die Kassel Huskies den Meistertitel eingefahren.

Dementsprechend fielen die Jubelszenen der Akteure und über 4000 Fans in der Donau-Arena auf dem Eis sowie die anschließenden Feierlichkeiten in der Innenstadt aus. „Ich war um 7 Uhr zuhause. Doch nach so einem Erfolg darf man schon mal feiern“, berichtet der Angreifer mit der Nummer 22 von einer ausgelassenen Nacht.

Ausschlaggebender Punkt für den sportlichen Höhenflug war für den 20-Jährigen der Zusammenhalt. „Wir sind einfach ein Team und nicht nur einzelne Spieler“, betont der Linksschütze. Nach jeweils zwei Spielzeiten im Nachwuchs bei den Starbulls Rosenheim (Schüler), Jung-Eisbären Regensburg sowie Eisbären Juniors Berlin (jeweils DNL) stand der Oberbayer beim DEL-Klub Straubing Tigers unter Vertrag und schnupperte dort sogar schon mal Luft in der Champions Hockey League. Daraufhin ging er per Förderlizenz für den EV Landshut (DEL2) und die Passau Black Hawks (Oberliga Süd) auf Torejagd. Bei den Regensburgern erlebte Grimm seine erste komplette Spielzeit im Unterhaus. 67 Partien inklusive Playoffs sprangen für den Youngster heraus, wobei er fünf Tore – eines davon im zweiten Finalduell gegen Kassel zum 5:1 – und acht Vorlagen markierte.

Von der historischen Saison nimmt er wahnsinnig viel mit: „Man sieht, was so eine Gruppenleistung bringen kann, wenn alle zusammenhalten und jeder für jeden kämpft. Dann ist es auch möglich, gegen so gute Gegner wie die Huskies zu gewinnen.“ Maßgeblichen Anteil daran hat auch der DEL2-Trainer des Jahres Max Kaltenhauser – früher unter anderem als Spieler beim EHC Waldkraiburg aktiv. Der 43-jährige Wasserburger habe laut Grimm alles zusammengestellt, jeden angefeuert und alle Systeme, die die Spieler auf dem Eis umsetzen sollten, herausgesucht. Die besondere Verbindung zwischen Kaltenhauser und Grimm geht jedoch über die Oberpfalz hinaus, betreute der Übungsleiter doch von 2013 bis 2018 bereits den Starbulls-Nachwuchs. Dort lernte sich das Duo kennen. „Damals war ich etwas kleiner, da war er auch noch ein bisschen ruhiger an der Bande. Er hat sich jedoch über die Jahre eigentlich nicht groß verändert“, berichtet Grimm über seinen Coach.

Eine grün-weiße Connection kristallisierte sich heuer auch in der vierten Eisbären-Reihe heraus, in der der 20-Jährige unter anderem mit den Ex-Rosenheimern Sandro Mayr in der Defensive sowie Sturmpartner Kevin Slezak zusammenspielte. Grimm kennt beide bereits von früher vom Sommertraining. „Es trägt natürlich zur Harmonie bei, wenn du dich gut verstehst“, betont Grimm. Auch Angreifer Christoph Schmidt gehört in diesem Zusammenhang dazu. „Man tut sich einfach leichter, reinzufinden.“

Mit seinem Gesamtauftritt ist Grimm auf jeden Fall zufrieden. „Es gibt nicht viele Trainer, die mit vier Reihen durchspielen. Im Vergleich zu meinen Altersgenossen habe ich mitunter die meiste Eiszeit bekommen. Da kann ich mich echt nicht beschweren.“ Idealerweise bleibt die harmonische Truppe nun zusammen – das würde sich auch der Rosenheimer wünschen. In Sachen Vertragsverlängerungen gilt es nun, abzuwarten. Zunächst steht noch die Saisonabschluss- beziehungsweise Meisterfeier am Dienstag, 30. April (17.30 Uhr), im Prüfeninger Schlossgarten auf dem Programm. Der Rest ist Geschichte.