Alles in allem ist das Passauer Land in der Unwetternacht von Dienstag auf Mittwoch glimpflich davongekommen, örtlich haben die Gewitter jedoch teils schwere Schäden hinterlassen. Besonders betroffen war der Raum Neukirchen vorm Wald. Hier wurde eine Kreisstraße unterspült und eine Stromleitung durch Blitzschlag abgerissen.
In der Nacht mussten die ehrenamtlichen Helfer der Feuerwehr Neukirchen vorm Wald auf den Autobahnzubringer ausrücken. Dort war die abgerissene Stromleitung auf die Fahrbahn gefallen. Neukirchens Bürgermeister Erwin Braumandl berichtet der PNP, dass laut Aussagen von Anwohnern der Blitz in die Leitung eingeschlagen hatte.
Blitz trifft Freileitung: Kabel fällt auf Autobahnzubringer
Auf PNP-Anfrage bestätigte das Bayernwerk als Netzbetreiber diese Aussage: „In Folge eines Blitzeinschlags in die Freileitung zwischen Neppersdorf und Vocking kam es ab 22.25 Uhr zu einem Versorgungsausfall“, berichtet Sprecher Michael Hitzek. Betroffen waren Haushalte in Weiding, Stallham, Neppersdorf, Vocking sowie Preming. „Wegen des Blitzeinschlags war ein Leiterseil gerissen und auf die Fahrbahn des Autobahnzubringers gefallen. Servicetechniker der Bayernwerk Netz GmbH waren noch in der Nacht im Einsatz, um die Schadenstelle zu sichern“, sagt der Sprecher.
Weiding, Vocking und Preming hatten laut Bayernwerk nach gut eineinhalb Stunden wieder Strom. Die Stromversorgung von Stallham und Neppersdorf wurde zunächst durch zwei Aggregate wiederhergestellt – in Stallham um 1.45 Uhr, in Neppersdorf um 5.45 Uhr. Im Laufe des Mittwochvormittags folgten Umschaltmaßnahmen, wie der Sprecher erklärt, die Aggregate konnten in der Folge wieder außer Betrieb genommen werden.
Zubringer muss für Leitungsarbeiten gesperrt werden
Erledigt ist die Sache damit aber noch nicht, wie Michael Hitzek sagt: „Die eigentliche Reparatur des beschädigten Leiterseils folgt zu einem späteren Zeitpunkt, dafür ist eine Vollsperrung des Autobahnzubringers erforderlich, die zunächst bei der zuständigen Behörde beantragt werden muss.“ Es ist nicht das erste Mal, dass eine Leitung auf die Straße fällt: „Ebenfalls in Folge eines Unwetterschadens musste an derselben Stelle am 30. Juli ein Leiterseil repariert werden“, bestätigt Hitzek.
Neben Feuerwehr und Bayernwerk war auch die Straßenmeisterei des Landkreises gefordert: Wie die Polizei Passau berichtet, wurde gegen 22.20 Uhr gemeldet, dass eine Straße im Bereich des Neukirchner Ortsteils Feuerschwendt abzurutschen drohe. Am Mittwoch begutachtete die Kreisstraßenverwaltung den Schaden an der Kreisstraße zwischen Kalteneck und Feuerschwendt.
Böschung weggeschwemmt – Kreisstraße abgesackt
Auch Bürgermeister Braumandl war vor Ort: Etwa 150 bis 200 Meter hinter der Ilzbrücke in Richtung Feuerschwendt sei die Böschung weggeschwemmt worden, schildert er die Situation. Die Kreisstraße sei auf einer Länge von fünf bis zehn Metern abgesackt. Wie Braumandl bestätigt, musste der Abschnitt zwischen Feuerschwendt und Kalteneck komplett gesperrt werden.
Trotzdem sagt Kreisbrandrat Josef Ascher: „Wir sind relativ glimpflich davongekommen.“ Neben Neukirchen habe es noch einen Schwerpunkt im Raum Aidenbach gegeben, wo das Volksfest abgebrochen wurde, weil die Flutmulde am Festplatz bedrohlich anschwoll. Eine Vorsichtsmaßnahme, passiert ist nichts.
Der Schwerpunkt der Unwetternacht lag im Landkreis Rottal-Inn. Im Bereich Massing/Eggenfelden zählte die Integrierte Leitstelle Passau in der Nacht 83 Feuerwehreinsätze, wie Leiter Sebastian Fehrenbach berichtet. Im Landkreis Passau rückten 21 Mal Einsatzkräfte aus. In der Stadt Passau und in Freyung-Grafenau gab es keine Alarmierungen.
