Passau
Aktualisierter Mietspiegel für Passau ist in Kraft

Derzeit gibt es viele Unsicherheiten – Warten auf Ergebnisse des Zensus – Arbeitskreis unterzeichnet Übergangslösung

03.05.2023 | Stand 03.05.2023, 5:00 Uhr

Zufrieden mit der Übergangslösung zeigen sich Lothar Kühnemann (v. r.) vom Mieterverein, Oberbürgermeister Jürgen Dupper, Wolfgang Meyer vom Mieterverein , Klaus Fiedler vom Haus- und Grundbesitzerverein und Klaus Brückner von der städtischen Statistikstelle. −Foto: Stadt Passau

Ziel des Modells ist eine Aussage über die ortsübliche Vergleichsmiete. Diese orientiert sich vorrangig an den fünf gesetzlichen Wohnwertmerkmalen, nämlich Art, Beschaffenheit, Größe, Lage und Ausstattung vergleichbarer Wohnungen. Einen Überblick zur Lage gibt der Mietspiegel in einer Grafik. Teuerstes Pflaster: das Zentrum.

Laut Pressemitteilung aus dem Rathaus haben Oberbürgermeister Jürgen Dupper sowie die Vorsitzenden des Haus- und Grundbesitzervereins Passau, Klaus Fiedler, und des Mietervereins Passau, Lothar Kühnemann, den neuen Mietspiegel unterzeichnet und diesen als den für das Gebiet der Stadt Passau bis auf Weiteres geltenden Mietspiegel anerkannt. Damit sei ein Beschluss des Ausschusses für Wirtschaft, Marketing und Arbeit umgesetzt worden, den Ende 2021 ausgelaufenen qualifizierten Mietspiegel der Stadt Passau durch eine Indexfortschreibung zu aktualisieren und als einfachen Mietspiegel fortzusetzen.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper wird in der Mitteilung zitiert: „Ich bin sehr dankbar, dass wir uns im Einvernehmen mit dem Haus- und Grundbesitzerverein und dem Mieterverein auf diese Übergangslösung verständigen konnten.“ Aktuell gebe es noch viele Unsicherheiten wie etwa die hohe Inflation und die allgemeinen Energiethemen, die letzten Endes unmittelbar auf die Mieten durchschlagen würden. Baldmöglichst soll es aber wieder einen neuen qualifizierten Mietspiegel geben, der laut OB wie gewohnt als solides und anerkanntes Instrument für die neutrale Bestimmung von Miethöhen dienen kann.
Weil sich der Fragenumfang der Gebäude- und Wohnungszählung des für 2021 geplanten und dann auf 2022 verschobenen Zensus in weiten Teilen mit einer Mietspiegelbefragung deckt, wurde beschlossen, die Ergebnisse des Zensus abzuwarten und darauf aufbauend die Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels vorzubereiten. Die Zeit bis dahin wird nun mit einem einfachen Mietspiegel überbrückt, der – mit Ausnahme einer im Arbeitskreis (AK) Mietspiegel abgestimmten Preisanpassung von 5,8 Prozent – weitgehend dem bis 2021 geltenden Mietspiegel entspricht. Dieser kann unter www.passau.de (Leben in Passau – Bauen und Wohnen – Mietspiegel) heruntergeladen werden.
Der zuletzt gültige qualifizierte Mietspiegel der Stadt Passau basierte, erklärt das OB-Büro, auf einer Stichprobenbefragung, die 2017 vom Centrum für Marktforschung durchgeführt wurde. Das komplette Erhebungs- und Aufstellungsverfahren wurde vom AK Mietspiegel initiiert, dem neben der Stadt Passau der Mieterverein Passau sowie der Haus- und Grundbesitzerverein Passau als Interessensvertreter von Mietern und Vermietern angehören.
Nach Abstimmung im AK Mietspiegel wurde Ende 2019 die Laufzeit dieses Mietspiegels durch eine Indexfortschreibung bis Ende 2021 verlängert. Eine erneute qualifizierte Verlängerung war nicht mehr zulässig, eine Neufassung des Mietspiegels hätte eine umfangreiche Datenerhebung erfordert. Wegen der Covid19-Pandemie konnte diese aber nicht realisiert werden.
Die steigende Einwohnerzahl in Passau habe, so die Stadt, in den letzten Jahren zu einer höheren Wohnraumnachfrage geführt. Die Schaffung von Wohnungen und insbesondere von bezahlbaren Wohnungen in möglichst allen Stadtteilen sei deshalb ein kommunalpolitisches Schwerpunktthema.

− red/sah