Grünen-Kreisverband stellte Strafanzeige
Fall um „Ampel“-Galgen im Landkreis Passau: Staatsanwaltschaft leitet Vorermittlungen ein

15.01.2024 | Stand 16.01.2024, 12:15 Uhr

Der Grünen-Kreisverband stellte wegen dieses Galgens Strafanzeige. − Foto: Wildt

Die Staatsanwaltschaft Passau hat Vorermittlungen wegen eines im Landkreis aufgestellten Galgens mit angehängtem Ampelsymbol eingeleitet. Der Grünen-Kreisverband stellte Strafanzeige.



Wie ein Behördensprecher am Montag mitteilte, leitete die Staatsanwaltschaft Passau die Vorermittlungen ein. Er bestätigte auch, dass der Grünen-Kreisverband Strafanzeige wegen des Ampel-Galgens gestellt hat. Die Anzeige sei am Freitag eingegangen. Nun werde geprüft, ob Straftatbestände erfüllt seien.

Lesen Sie die Entwicklungen der Bauernproteste in der Region im Liveticker

Es gehe um Delikte wie öffentliche Aufforderung zu Straftaten, Billigung von Straftaten, verfassungsfeindliche Verunglimpfung von Verfassungsorganen sowie Beleidigung von Personen des politischen Lebens, sagte der Sprecher. Dafür sehe der Strafrahmen Freiheitsstrafen bis zu drei beziehungsweise fünf Jahren vor sowie Geldstrafen von bis 360 Tagessätzen vor.

Grünen-Kreisverband Passau hält neue strafrechtliche Bewertung für notwendig



Der Grünen-Kreisverband Passau hält nach eigenen Angaben eine neue strafrechtliche Bewertung der Ampel-Galgen für notwendig. In Teilen der Bevölkerung werde die Stimmung immer aggressiver, sagte am Freitag Eike Hallizky, Vorsitzender der Grünen im Passauer Kreistag. Maßgebliche Politiker von AfD, Bündnis Wagenknecht und Freien Wählern befeuerten diese Aggressivität verließen dabei immer häufiger den Boden der demokratischen Regeln im Land.

Das könnte Sie auch interessieren: Grüne stellen Strafanzeige wegen „Ampel“-Galgen

„In der Bundesrepublik war die Gefahr niemals größer, dass aus Worten und Bildern mit Tötungsabsicht konkrete Taten werden“, sagte Hallizky. Zum Schutz der Personen mit Verantwortung in den Ampelparteien, aber auch zum Schutz der demokratischen Verfassung sei es notwendig, strafrechtliche Konsequenzen ernsthaft zu prüfen.

Der Grünen-Kreisverband betonte, die Proteste der Bauern grundsätzlich zu befürworten. Das Einkommen der Landwirte dürfe nicht sinken. „Der Umbau für mehr Tierwohl und Umweltschutz ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft - auch finanziell.“

Jedoch sei es nicht akzeptabel, wenn einzelne Personen den Protest der Landwirte nutzen wollten, um Hass und Gewalt zu schüren. Anlass für die Strafanzeige war ein bei Fürstenzell im Landkreis Passau aufgestellter Galgen, an dem ein Ampel-Symbol in einer Schlinge hängt.

− dpa