Es wird seine letzte Amtsperiode
Bürgermeisterwahl: Hermann Duschl wird in Untergriesbach mit 95,4 Prozent bestätigt

Wahlbeteiligung liegt in Untergriesbach am Sonntag bei 32,9 Prozent – Keine Gegenkandidatur

03.03.2024 | Stand 03.03.2024, 20:54 Uhr

Bürgermeister Hermann Duschl (rechts) und (von links) zweiter Bürgermeister und Wahlleiter Manfred Falkner und in der Mitte der dritte Bürgermeister Helmut Rischka. − Foto: Riedlaicher

Richtig spannend war es natürlich nicht. Am Sonntag haben die Untergriesbacher ihren Bürgermeister Hermann Duschl (57) von der CWG im Amt bestätigt. Er hatte bei seiner nun dritten und letzten Wiederwahl keinen Gegenkandidaten gehabt. Unter diesen Umständen bekam er 95,4 Prozent der abgegebenen Stimmen.



Die einzig wirkliche spannende Frage war die Wahlbeteiligung gewesen. Wieviel Beteiligung lässt sich in heutigen Zeiten erzielen für die Wahl eines unangefochtenen Amtsinhabers? Es waren 32,9 Prozent.

Duschl geht damit in seine vierte und letzte Wahlperiode. Nach Ablauf dieser Amtszeit werde er dann mit 63 Jahren und nach 24 Amtsjahren definitiv aufhören und den Platz einer jüngeren Nachfolgerin oder einem jüngeren Nachfolger überlassen. Das hatte er schon vor Monaten angekündigt

Seit 2006 amtiert Duschl. Damals hatte er sich gegen drei Mitbewerber durchgesetzt, es hatte auch eine Stichwahl gegeben. 2012 war er der einzige Bewerber gewesen. 2018 hatte ihn Matthias Pöppel (SPD) herausgefordert. Duschl hatte damals mit 64,8 Prozent gewonnen. Die Wahlbeteiligung hatte 2018 bei 71,5 Prozent gelegen.

Rein altersmäßig müsste er in sechs Jahren nicht aufhören. Bürgermeister sein kann man mittlerweile, solange man lebt. Bei den ehrenamtlichen Bürgermeistern galt das seit langem. Die Altersgrenze hat man vor einigen Jahren auch bei den Hauptamtlichen aufgehoben.

Dass ein Bürgermeister keinen Gegenkandidaten bekommt, ist in Untergriesbach wirklich nichts Besonderes, sondern eher Normalfall. Duschl-Vorgänger Günther Kohl hatte 24 Jahre von 1982 bis 2006 regiert. In allen vier Wahlperioden hatte er keinen Gegner gehabt. Kohl-Vorgänger Ludwig Kainz hatte bei seinen drei Wahlgängen nur einmal eine Gegenkandidatur gehabt. Nimmt man die Amtszeiten Kainz, Kohl und Duschl zusammen, gab es bei den letzten elf Bürgermeisterwahlen nur drei Mal mehr als einen Kandidaten,

Nichts ändern wird sich mit der Trennung von Bürgermeister- und Gemeinderatswahl in Untergriesbach. Diese Trennung hatte sich ergeben, als im Januar 1982 der damalige Bürgermeister Ludwig Kainz überraschend mit 56 Jahren gestorben war. Am 4. April 1982 war Günther Kohl zum Nachfolger gewählt worden. Seitdem läuft die Bürgermeisterwahl im Markt mit eigenem Termin. Es gab und gibt nie einen Gedanken, das was zu ändern. „Ich sehe das als absoluten Vorteil an“, bestätigt auch Hermann Duschl, „persönlich als auch für den Gemeinderat“. Es gäbe so nie die Situation, dass ein neuer Bürgermeister kommt und ein Drittel des Gemeinderats auch neu gewählt würde. „Keiner weiß, was läuft da“, wenn Gemeinderat und Bürgermeister auch zur Wahl stünden. „Irgendwie steht dann eine Zeitlang alles still in der Gemeinde, weil sich alles im Wahlkampfmodus befindet.“ Nein, er sehe keine Notwendigkeit, das zusammenzuführen. Eine theoretische Möglichkeit gäbe es dafür. Duschl oder ein Nachfolger müssten von sich aus ihre Amtszeit freiwillig von sechs auf zwei Jahre verkürzen, um mit der Kommunalwahl zusammenzukommen. Aber daran habe seines Wissens keiner in der Gemeinde ein Interesse, so Duschl, er nicht, der Gemeinderat nicht, die Bürger nicht, auch nicht die Gemeindeverwaltung.