Zwei Kracher am Freitag
Bezirksliga Ost: Riesige Vorfreude bei Debütanten Obernzell-Erlau und Garham – „Umbruchsaison“ in Oberpolling

21.07.2023 | Stand 13.09.2023, 6:51 Uhr

Brennen auf ihre Premiere am Samstag in Künzing: Dier Garhamer Jonas Moser (v.l.)., Niklas Zankl und Simon Lieb. −Foto: Mike Sigl

Der FC Obernzell-Erlau hat in der Vorsaison als Aufsteiger die Konkurrenz in der Kreisliga Passau ordentlich aufgemischt und nimmt nach dem sofortigen Durchmarsch nun das nächste Abenteuer in Angriff. „Die Vorfreude ist riesig. Wir wollen beweisen, dass wir auch hier mithalten können und werden alles reinwerfen, um bei der Heimpremiere zu bestehen“, sagt der neue Trainer Manuel Frisch vor dem Freitags-Knüller gegen die DJK Vornbach (Anstoß 18.30 Uhr).

Der von der DJK Passau-West gekommene Übungsleiter hat bislang nur Positives aus seinem neuen sportlichen Umfeld zu berichten. „Ich wurde im Verein und dem ganzen Umfeld superherzlich aufgenommen. Die Mannschaft hat eine Top-Qualität, die Jungs zeigen eine Klasse-Einstellung. Sie sind in den vergangenen Jahren zu einer verschworenen Einheit zusammengewachsen. Natürlich tragen die Erfolge auch die Handschrift von Alexander Galle, der nun auf Augenhöhe mit mir zusammen die Verantwortung trägt und zudem auf dem Feld eine unverzichtbare Größe ist“, lobt der 31-Jährige. In der Vorbereitung musste man gegen die künftigen Liga-Konkurrenten SV Grainet (0:3) und TSV Waldkirchen (0:1) zwar Niederlagen hinnehmen. Manuel Frisch sah sein Team hier aber jeweils recht gut dabei. „Wir hatten immer unsere Chancen. Man hat schon gesehen, dass wir durchaus mithalten können.“

Zuletzt gab es ein 3:0 gegen Passau-West und ein 1:0 bei der SG Hartkirchen/Pocking. „Die Generalprobe verlief zwar nicht ganz nach Wunsch, aber vielleicht ist das ja ein gutes Omen“, hofft der Coach. Positiv sei, dass der Kader mit Manuel Krompaß (26/FC Windorf) und Keeper Michael Hellauer (34/FC Salzweg) verstärkt werden konnte. Bitter sei allerdings der Ausfall von Alex Breu (24), der mit einer Bänderverletzung am Knöchel nicht zur Verfügung steht.

Mit höchstem Respekt spricht Manuel Frisch vom Auftakt-Gegner. „Hut ab vor dem, was die Vornbacher in den letzten Jahren geleistet haben. Das Team ist quasi schon ewig zusammen und spielerisch brutal stark. Wir sind hier natürlich krasser Außenseiter, werden aber unsere Chance suchen.“ Bei der DJK mahnt Abteilungsleiter Michael Jäger zu höchster Vorsicht. „Der Start bei einem sehr starken Aufsteiger, der extrem motiviert sein wird, ist keine einfache Aufgabe. Ich hoffe, dass wir mit einer konzentrierten Teamleistung etwas Zählbares mit nach Hause nehmen können.“ Verzichten müssen die Trainer Norbert und Joe Ruhhammer auf Lukas Spannbauer, Maxi Schröger, Nico Knon und Junior.

SV Garham motiviert zum FC Künzing

„Ein cooles Eröffnungsspiel bei einem Meisterschaftsfavoriten“ nennt Spielertrainer Jonas Moser die erste Aufgabe seines SV Garham in Künzing. Freilich sei der Aufsteiger hier Außenseiter, man wolle sich aber definitiv nicht verstecken und die eigenen Stärken auf den Platz bringen. „Wir haben uns gegen die Künzinger schon einen entsprechenden Plan zurechtgelegt. Für uns steht im Vordergrund zu beweisen, dass wir mit harter Arbeit in der Bezirksliga bestehen können.“ Studienbedingt fehlt Alex Pena, Fabian Fröhler ist verletzt.

„Umbruchsaison“ für SV Oberpolling

Wie berichtet, musste der SV Oberpolling etliche Leistungsträger ziehen lassen. Aufgefangen werden sollen diese Abgänge mit ganz jungen Buschen, die vom Trainer-Duo Alex Starkl und Jürgen Knödlseder an die Bezirksliga herangeführt werden. „Wir haben in der Vorbereitung das Hauptaugenmerk darauf gelegt, unsere Defensivarbeit zu verbessern. Das ist eigentlich ganz gut gelungen. Bewusst haben wir eher unterklassige Gegner für die Testspiele gewählt, die Ergebnisse sind daher nicht so aussagekräftig“, betont Knödlseder. Mit dem TSV Grafenau kreuzt zum Auftakt gleich ein „echtes Kaliber“ auf. Die „Pollinger“ sehen sich aber durchaus in der Lage, auch hier zu bestehen. Knödlseder, dessen Einsatz fraglich ist, bedauert, dass mit Maxi Stockinger (TV Freyung) der einzige externe Zugang wohl verletzungsbedingt passen muss (Fersenprobleme). Auch Dominik Marold fehlt nach eine Bänderriss am Sprunggelenk längere Zeit. Definitiv wollen sich die Dreiburgenländer aber heuer beim Beginn besser verkaufen als im Vorjahr. Damals sprangen in den ersten sechs Partien nur drei Pünkterl heraus (drei Unentschieden). Gegen Grafenau, am kommenden Dienstag (18.30 Uhr) in Garham und am Freitag, 4. August, daheim gegen Vornbach, soll diese Ausbeute gesteigert werden.

1.FC Passau gleich in Schöfweg gefordert

Mit dem schönen 2:0-Erfolg beim West-Bezirksligisten FC Dingolfing hat der 1.FC Passau eine laut Trainer Axel Dichtl zufriedenstellende Vorbereitung abgeschlossen. Jetzt geht man mit breiter Brust ins erste Match beim SV Schöfweg. „Das ist ein ganz harter Brocken. Die Schöfweger sind leidenschaftliche Fußballer, dort zu gewinnen ist ganz schwer. Dennoch sind wir zuversichtlich und werden alles daransetzen, um etwas mitzunehmen“, sagt Dichtl.

Nackenschläge für den SV Hutthurm

Einige verletzungsbedingte Nackenschläge musste der SV Hutthurm gegen Ende seine Vorbereitung einstecken. Spielertrainer Albert Krenn, der wegen eines Kreuzbandrisses heuer nicht mehr eingreifen kann, lässt sich aber auch durch die Ausfälle von Stefan Jungbauer und Johannes Hofbauer (beide Schulterverletzungen) nicht beirren: „Wir haben immer noch eine gute Truppe. Das wollen wir auch gleich in Waldkirchen beweisen“, richtet er eine Kampfansage in Richtung des Landesliga-Absteigers, der sich nach einer frustrierenden Saison erst neu sortieren muss.

Beim vorletzten Test in Oberdiendorf hat Spielertrainer Krenn einen Kreuzbandriss erlitten. „Die Diagnose war nach dem MRT eindeutig, auch wenn ich keinerlei Schmerzen habe. Ich kenne auch das Gefühl nicht, weil ich von derart schweren Verletzungen bislang zum Glück verschont geblieben bin. Daher möchte ich noch abwarten, eventuell kann ich ja eine Operation vermeiden“, sagt der 37-Jährige, der sich aber selbst schon vor dem Auftakt „Winterpause“ verordnet hat. Ebenfalls länger nicht zur Verfügung stehen Stefan Jungbauer (21) und Johannes Hofbauer (26), die an Schulterverletzungen laborieren. Jungbauer muss nach einem Bänderriss unters Messer, Hofbauer hat sich im Training das Gelenk ausgekugelt.

„Das sind natürlich keine schönen Nachrichten so kurz vor dem Start, das macht alles nicht einfacher“, bedauert Krenn. Sportlich blickt er dennoch recht zuversichtlich nach vorne. „Wir haben bewiesen, dass wir eine gute Truppe haben und schon etwas können. Deswegen fahren wir auch nach Waldkirchen, um dort etwas zu holen“, gibt sich der Coach selbstbewusst. Ein positiver Auftakt wäre wichtig, denn im August folgt ein Mammutprogramm. „Da kommen knackige Wochen auf die Jungs zu“, betont Albert Krenn und hofft, dass er dann keine weiteren verletzungsbedingten Ausfälle mehr zu beklagen haben.

TSV Regen: Mit Mut gegen den Personalengpass

Personelle Probleme gibt es auch in Regen: ein Fix-Ausfall, drei vorläufige und zwei Spieler auf der Kippe – „das sind nicht allzu gute Voraussetzungen“, sagt Michael Schaller. Der 41-jährige Coach des TSV klingt trotzdem nicht übermäßig besorgt vor dem Startschuss in der Bezirksliga Ost, die den Kreisstädtern am Samstag (16 Uhr) den Aufsteiger SpVgg Niederalteich als Gastgeber „verordnet“.

Neuzugang Christian Mühlehner (21), vom SC Zwiesel gekommen, kann mit einer Knieverletzung definitiv nicht dabei sein, eine MRT-Untersuchung soll Aufschluss geben über die Schwere. Ebenso allenfalls nur Zuseher sind Tobias Franke (29, Muskelfaserriss), Stephan Klauser (27, Schulter-OP) und Günther Denk (20, Nasenbeinbruch). „Ich rechne aber damit, dass die drei zügig zurückkommen“, sagt Schaller. Überdies stehen Fragezeichen hinter Neuzugang und Co-Spielertrainer Patrick Rott (28) und Lukas Paukner (28), der sich diese Woche krank gemeldet hat. Im Fall der beiden Letztgenannten spekuliert ihr Coach doch eher auf ein Mitwirken am Samstag beim Neuling SpVgg Niederalteich.

Die Abgänge der Offensivspieler Tobias Artmann (27, nach Langdorf) und Alexander Kilger (22, zurück nach Ruhmannsfelden) glaubt Schaller durch die Neuverpflichtung u.a. von Riedl-hüttes Torjäger Julian Beer (26) kompensiert zu haben. Überhaupt macht er sich generell keine Gedanken hinsichtlich mangelnder Offensivkraft. „Ich glaube, wir haben eine gute Qualität in der Mannschaft, das haben wir letztes Jahr bewiesen.“ Mit einer Einschränkung: „Die Breite macht mir zu schaffen“, sagt der 41-jährige Trainer und erklärt, warum: „Die Saison für unsere zweite Mannschaft beginnt in der nächsten Woche, und dann können wir den Kader der ersten nicht mehr in dem Maß auffüllen, wie es notwendig wäre.“

Zunächst muss er sich damit nicht beschäftigen, wohl aber mit dem Auftakt-Gegner. „Wir kennen die Niederalteicher aus der gemeinsamen Kreisliga-Zeit. Eine starke Mannschaft, aber trotzdem wollen wir versuchen, etwas mitzunehmen.“ Wie es funktionieren kann? In der Abwehr werden Spiele gewonnen, besagt eine Fußball-Weisheit. Michael Schaller will sich nicht ausdrücklich darauf versteifen. „Wir wir können gar nicht anders als angreifen.“ Eine Gratwanderung? Dem TSV tritt eine Mannschaft entgegen, die als Meister der Kreisliga Straubing mit 21 Gegentreffern nicht nur auf die beste Verteidigung bauen konnte, sondern mit 67 Toren auch auf die stärkste Offensivabteilung aus der abgelaufenen Saison in die Bezirksliga gekommen ist.


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