Rattengifte bergen Risiken für Mensch, Umwelt und andere Tiere, wie der qualvolle Tod der Katze „Stopsl“ in Konzell (Lankreis Straubing-Bogen) zeigt. Die Präsidentin des bayerischen Tierschutzbundes gibt Tipps, wie Ratten und Mäuse alternativ bekämpft werden können.
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Grundsätzlich dürfen Privatpersonen die meisten Rodentizide (Rattengifte) weder erwerben noch anwenden, sagt Ilona Wojahn, Präsidentin des bayerischen Tierschutzbundes. Deshalb sind präventive Maßnahmen, um eine Ansiedlung von Nagetieren von vornherein zu verhindern, „unerlässlich“. „Insbesondere bei Neubauten oder während der Sanierung von Gebäuden sollte dies berücksichtigt werden“, sagt sie gegenüber der Mediengruppe Bayern.
Nager schon im Haus? Nahrungsquellen unzugänglich machen
Sofern sich Nager bereits angesiedelt haben, sollte man sich zunächst darauf konzentrieren, Nahrungsquellen unzugänglich zu machen und das Gebäude gegen eine Zuwanderung der Tiere abzusichern, erklärt Wojahn und zählt einige weitere Tipps auf:
• Rückzugsgebiete für Nager beseitigen
•Beseitigung von Unrat und Abfall (Unterschlupf und Nahrung)
•Gelände stets frei von Müll halten
•Nahrungsquellen beseitigen und die Umgebung der Futterstellen regelmäßig säubern
•Haustiere, die eventuell auf Terrassen oder draußen gefüttert werden, sollten nur so viel Futter bekommen, wie sie fressen können. Futterreste sollten immer zügig entfernt werden.
•Über Nacht sollte kein Futter in Außenbereichen am Gebäude stehen
•Nahrung sollte nicht achtlos weggeworfen werden und Nahrungsreste sollten nicht herumliegen.
•Komposthaufen sollten unzugänglich gemacht werden.
•Zunächst Nicht-letale Methoden anwenden, wie: Lebendfallen. Diese Fallen können vor allem dann verwendet werden, wenn bisher nur Einzeltiere im Gebäude beobachtet wurden.
•Natürliche Feinde begrenzen das Wachstum einer Population (weshalb die Gefahr einer Sekundärvergiftung hoch ist, wenn Gift zum Einsatz kommen sollte!)
•Katzen, die Freigang haben, gehören zu den natürlichen Feinden von Mäusen und Ratten
•Greifvögel und Eulen können angelockt werden, indem passende Nisthilfen installiert werden. Diese „biologische Schädlingsbekämpfung“ zu fördern, ist allerdings nicht auf jedem Gelände möglich.
Letale Methoden sollten „stets das letzte Mittel sein“
In jedem Fall sollten letale Methoden „stets das letzte Mittel sein“ und wenn nur von einem erfahrenen Schädlingsbekämpfer angewendet werden, sagt Wojahn. Denn solche Rodentizide vergiften immer wieder auch Haustiere, wie Hunde oder Katzen.
Wie Tierhalter eine Vergiftung ihres Tieres möglichst schnell bemerken und dann auch reagieren sollten, um dessen Leben zu retten, lesen Sie hier.
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