Deggendorf
Wenn das E-Bike zur Gefahr wird

29.10.2019 | Stand 18.09.2023, 4:05 Uhr

Ist das Radl das, was es zu sein vorgibt? Bei den Kontrollen am Freitag zumindest war nur ein E-Bike tatsächlich frisiert. −Foto: Polizei

Bei einer groß angelegten E-Bike-Kontrolle hat die niederbayerische Polizei in Landshut und Deggendorf insgesamt 120 Räder unter die Lupe genommen. Ziel solcher Kontrollen ist es, die Unfallzahlen zu reduzieren und die Unfallfolgen zu minimieren.

Bei den Kontrollen wurden an einem E-Bike Manipulationen am Motor festgestellt, die die Leistung des Fahrrads unerlaubt gesteigert haben. Das Fahrzeug wurde sichergestellt, um ein technisches Gutachten darüber zu erstellen. Den Eigentümer erwartet nun eine Strafanzeige.

Bei einem Deggendorfer wurde bei der Kontrolle außerdem eine geringe Menge Cannabis gefunden. Auch ihn erwartet eine Strafanzeige. Eine weitere Anzeige erwartet einen betrunkenen Fahrradfahrer, zudem wurde bei den Kontrollen ein Verstoß nach dem Arzneimittelgesetz festgestellt. 18 Radfahrer wurden verwarnt.

Die Polizei hat die Kontrollen anberaumt, weil sie in frisierten E-Bikes eine unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr sieht. Der Markt für "Zweiräder mit Elektromotor" boomt insgesamt. Unter verschiedenen Verkaufsbezeichnungen wie zum Beispiel "Pedelec", "E-Bike", "S-Bike", "Powerbike" und weiteren werden diverse Zweiräder mit Elektromotor angeboten und nehmen am Straßenverkehr teil.

Insgesamt haben sich im Jahr 2018 in Niederbayern 1229 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fahrrädern und "Pedelecs" ereignet – das war eine Steigerung von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei wurden 1151 (plus 15 Prozent) Fahrradfahrer verletzt und sechs (plus 50 Prozent) getötet. Der Anteil der "Pedelecs" an diesen Unfällen lag im Jahr 2018 bei knapp zwölf Prozent. An fünf Unfällen mit fünf Verletzten waren im vergangenen Jahr "S-Pedelecs" (E-Bikes) beteiligt.
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