Deggendorf
Anlieger der Ankerzentrums in Deggendorf schildern ihre Sorgen

21.09.2018 | Stand 18.09.2023, 3:06 Uhr

Das Ankerzentrum in Deggendorf. −Foto: Mittermeier

Welche Anliegen, Fragen, Beschwerden, Vorschläge haben die Anlieger des Ankerzentrums in Deggendorf - darum ging es bei einer Veranstaltung am Mittwochabend in der Dreifachturnhalle des Schulzentrums. Anlass für das von der Stadt organisierte "Anwohnergespräch" waren die massiven Probleme mit Lärm im Hochsommer. Natürlich war bei der zweistündigen Veranstaltung auch immer wieder der Lärm Thema, der vor allem unmittelbare Anlieger im Himmelreich und an der Stadtfeldstraße betrifft. Mehr noch drehte sich die Veranstaltung um Fragen des "Sicherheitsgefühls", die man so auf den Punkt bringen kann: Frauen trauen sich bei Dunkelheit nicht mehr allein auf die Straße.

Die Stadt hatte alle Einwohner ab 18 Jahren schriftlich eingeladen, die in einem Umkreis von 400 Meter um das Ankerzentrum an der Stadtfeldstraße gemeldet sind. Rund 2400 Einladungen wurden verschickt. Um Platz auch für großen Andrang zu haben, wurde die Dreifachturnhalle hergerichtet. Gekommen sind etwa 150 bis 200 Bürger. Auf dem Podium stellten sich OB Christian Moser, Landrat Christian Bernreiter, Regierungspräsident Rainer Haselbeck und Nikolaus Heckl, der bei der Regierung für das Ankerzentrum zuständige Bereichsleiter. In der ersten Reihe standen außerdem der Deggendorfer Einrichtungsleiter sowie Polizeichef Stephan Seiler und zwei Kollegen für Auskünfte bereit.

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In den ersten Wortmeldungen nach den Eingangsstatements ging es gleich um das Thema Sicherheitsgefühl. Im Laufe des Abends schilderten Frauen ganz konkret, warum sie in bestimmten Situationen ein schlechtes Gefühl haben, oder bestimmte Wege bei Dunkelheit meiden. "Man wird permanent angesprochen", sagte eine junge Frau. Es sei ihr auch schon passiert, dass sie ein junger Mann von hinten eingeholt habe und ihr nicht mehr von der Seite gewichen sei, bis sie ihm mit der Polizei gedroht habe, berichtete sie. Eine Mutter erzählte, ihre Tochter, die nun in die Schule gekommen sei, wolle nicht zu Fuß gehen. Gruppen von Asylbewerbern würden den Gehweg blockieren und keinen Platz machen. Deshalb habe ihre Tochter Angst.

Polizeichef Seiler antwortete darauf mit seinen Zahlen: Es habe keine schweren Straftaten – etwa sexuelle Übergriffe oder Körperverletzungen – durch Asylbewerber des Ankerzentrums außerhalb der Einrichtung gegeben, betonte er.

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