Deggendorf
NPD-Brief an Deggendorfs Landrat - Polizei prüft Inhalt des Schreibens

18.09.2018 | Stand 18.09.2023, 3:06 Uhr

Christian Bernreiter (CSU), Deggendorfer Landrat und Präsident des Bayerischen Landkreistags, wehrt sich wegen eines von NPD-Funktionär Alfred Steinleitner verfassten und an ihn gerichteten Briefes. Darin wird bei einem politischen Machtwechsel den bis dahin Regierenden "Besuch" angekündigt. −Foto: Binder

Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter (CSU) hat wegen eines an ihn gerichteten Briefes des niederbayerischen NPD-Bezirksvorsitzenden Alfred Steinleitner die Polizei eingeschaltet. Diese prüfe den Inhalt des Schreibens, das am Freitagmittag im E-Mail-Postfach des Landratsamtes einging, auf eine mögliche strafrechtliche Relevanz, sagte Bernreiter am Montag der PNP.

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- Bernreiter über AfD: "Fast SA-Methoden"

"Sollte der Wind sich drehen, was erfahrungsgemäß sehr schnell gehen kann, werden alle, welche diesem System des Unrechts bedingungslos dienten, auch die Schreiberlinge mit ihren blutverschmierten Fingern, Besuch bekommen! Man ziehe diesbezüglich nur das Beispiel mit den Bediensteten vor 1945 heran. Welche man damals vergessen hat, werden noch heute abgeholt und zur Rechenschaft gezogen", heißt es in Steinleitners offenem Brief, der der PNP vorliegt.

Anlass des Schreibens ist eine Meldung im Deggendorfer Lokalteil vom vergangenen Freitag. Darin hatte sich Landrat Bernreiter – er ist auch Präsident des Bayerischen Landkreistags – über Beschimpfungen von AfD-Anhängern beschwert und ihnen "fast schon SA-Methoden" vorgeworfen. Denn diese hätten an Infoständen der CSU am Deggendorfer Stadtplatz die Wahlkämpfer mit Aussagen wie "Wenn wir regieren, werdet ihr alle eingesperrt" verbal attackiert.

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