Nach 18 Jahren hat die Metzgerei Wirrer ihre Deggendorfer Filiale in der Rosengasse zum 28. Juli geschlossen. Nicht, weil das Geschäft schlecht ging oder der Mietvertrag gekündigt wurde – im Gegenteil: Chef Bernd Wirrer betont: "Das Geschäft ist super gelaufen, der Mietvertrag läuft noch bis Februar und mit dem Hausherren haben wir uns auch super verstanden."
Knackpunkt war das fehlende Personal: "Es ist überhaupt kein Nachwuchs mehr da, und es kommt auch nichts mehr nach", klagt Wirrer. So habe er zuletzt nur noch drei Mitarbeiterinnen für die Deggendorfer Filiale gehabt, in der früher insgesamt acht Haupt- und Teilzeitbeschäftigte arbeiteten. Seit Januar habe er sich irgendwie beholfen und auch ungelernte Kräfte eingestellt, aber da auf Mitarbeiterinnen, die in Ruhestand gingen oder den Beruf wechselten, niemand mehr nachfolgte, sei es auf Dauer nicht möglich gewesen, den Betrieb aufrecht zu erhalten: "Wenn gar keine Bewerbung mehr kommt, keiner auf Stellenanzeigen antwortet und Zuweisungen von Arbeitsamt weder anrufen noch kommen...", so Wirrer vielsagend.
Der Nachwuchsmangel im Handwerk betreffe nicht nur das Metzgerhandwerk, sondern sei branchenübergreifend akut, hat er festgestellt. Das komplette Handwerk klage über die schlechte Personalsituation, berichtet er.
Für Wirrer arbeiten insgesamt gut 50 Mitarbeiter, rund 80 Prozent davon in Vollzeit. Eine Angestellte aus der Deggendorfer Filiale arbeitet künftig im Hauptgeschäft in Geiersthal. Sollte sich die Personalsituation in nächster Zeit ändern, könnte Wirrer wieder aufsperren. Sein Mietvertrag läuft noch bis Februar und er könnte laut Vermieter auch wieder verlängert werden. Sehr optimistisch, dass dies passiert, ist Wirrer momentan jedoch nicht.
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