60 Nationen – ein gemeinsamer Auftrag:
Ohne ausländische Mitarbeiter wären die Kliniken Südostbayern am Ende

Menschen aus 60 Ländern arbeiten Hand in Hand in den heimischen Krankenhäusern zum Wohle der Patienten

03.03.2024 | Stand 03.03.2024, 6:20 Uhr

Huluf Kahsay (links) kommt gerne zur Arbeit in die Abteilung Innere Medizin an der Kreisklinik Trostberg. Rechts: Andrei-Petru Dobra an seiner Arbeitsstätte der Zentralen Notaufnahme der Kreisklinik Trostberg.  − Fotos: Kliniken Südostbayern

Menschen aus 60 Nationen arbeiten an den verschiedenen Standorten der Kliniken Südostbayern (KSOB). Sie alle eint das gleiche Ziel: die Gesundheitsversorgung in der Region sicherzustellen und die Patienten auf höchstem medizinischen und pflegerischen Niveau zu versorgen, egal ob am Krankenbett, am Schreibtisch oder im OP. „Wir leben in einem weltoffenen Land, und das ist auch gut so. Denn ohne unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen könnten wir eine gute Gesundheitsversorgung in Deutschland gar nicht sicherstellen“, stellt Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der KSOB, gegenüber der Heimatzeitung klar.

Die Mitarbeitenden der KSOB kommen beispielsweise aus Österreich, Rumänien oder Frankreich, aber auch aus Brasilien, Indonesien, Ghana, Belarus oder dem Iran. „Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen in ihrer Diversität und mit all ihren verschiedenen Besonderheiten und Begabungen dazu bei, dass wir unsere Aufgabe – eine bestmögliche Krankenversorgung für unsere Patientinnen und Patienten – anbieten können“, erklärt Dunja Wondra, Pflegeleitung an der Kreisklinik Trostberg, und ergänzt: „Wir an den Kliniken Südostbayern sehen immer zuerst den Menschen – egal ob es sich um unsere Patientinnen oder Patienten oder unsere Kolleginnen und Kollegen handelt. Dieser Respekt gegenüber jedem Menschen – egal welcher Nationalität, Religion oder sexuellen Orientierung – bildet die Basis für das gute und vertrauensvolle Zusammenwirken.“

Diesen Zusammenhalt bestätigt auch Andrei-Petru Dobra, der 2017 von Rumänien nach Deutschland kam und zuerst in Nordhessen in einem Pflegeheim arbeitete, bevor er 2018 nach Trostberg umzog. Seit 2019 ist er an den Kliniken Südostbayern tätig und seit vergangenem Jahr in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) an der Kreisklinik Trostberg. „Ich wollte schon immer in die Notaufnahme. Bereits während meiner Ausbildung habe ich alle Praktika in der ZNA gemacht“, erinnert sich Dobra fröhlich.

Er mag die Action und Abwechslung auf der ZNA, die unterschiedlichen Fälle, die verschiedenen Patientinnen und Patienten und die Kolleginnen und Kollegen. „Bei uns im Team läuft es super, wir sind alle sehr aufgeschlossen und arbeiten vertrauensvoll zusammen. Auch nach der Arbeit gehen wir mal zusammen Squash spielen oder was essen“, freut sich der gelernte Krankenpfleger, der seine Ausbildung, die auch in Deutschland und europaweit anerkannt wird, an einer Schule in Revita in Rumänien absolvierte.

Der 29-Jährige KSOB-Mitarbeiter lebt gerne in Deutschland und ist auch in seiner Freizeit gut integriert. Regelmäßig läuft er im Fußball-Trikot der FA Trostberg auf und geht mit Freunden Rad- oder Skifahren. Neben Trostberg ist auch Rumänien weiter seine Heimat: „Es ist schon cool, wenn man zwei Zuhause hat“, erklärt der aufgeschlossene junge Mann, der seine Eltern und seine Schwester so oft es geht in Rumänien besucht.

Ein Kollege von Dobra auf der Station für Innere Medizin ist Huluf Kahsay. Der gebürtige Eritreer kam im September 2014 mit 21 Jahren über Italien nach Deutschland. Nach Aufenthalten in Unna, München und Ingolstadt wurde er 2015 nach Ruhpolding geschickt. „Das war ein Glück“, beschreibt Huluf Kasay seine Ankunft im Chiemgau. Hier durfte er endlich arbeiten: Er half dem Forst beim Bäume fällen und Gras schneiden – und er lernte die Familie Fischer kennen, die ihn seither unterstützt, fördert und begleitet.

Nach mehreren Praktika bei regionalen Unternehmen entschiede sich Huluf Kahsay dann für eine Ausbildung als Pflegefachhelfer an den Kliniken Südostbayern. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Prüfung wurde er direkt übernommen und arbeitet seither auch an der Kreisklinik Trostberg. „Die Arbeit ist – neben meiner Familie – die größte Freude“, gesteht der Vater eines zweijährigen Sohnes. „Ich lerne jeden Tag etwas Neues, und es macht mich einfach sehr glücklich, wenn ich den Kranken helfen kann und die Patienten geheilt entlassen werden“, beschreibt er seine Motivation. Im Team ist Huluf Kahsay gut integriert: „Wir respektieren uns gegenseitig und reden ehrlich und offen über alles. Auch wenn die Ehrlichkeit nicht immer einfach ist, aber wir lösen damit Probleme“, so der junge Mann, der mittlerweile auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt und sobald wie möglich noch die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft absolvieren möchte.

Die Pflegeleitung der Kliniken Südostbayern, Dunja Wondra, ist glücklich, dass viele verschiedene Nationen vertrauens- und friedvoll zusammenarbeiten. „Spitzenmedizin braucht Vielfalt, und wir alle brauchen unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen, um alle Patientinnen und Patienten auch zukünftig bestens zu versorgen“, ist sich die erfahrene Leiterin sicher.