Nach Tod von Studentin
Großer Andrang zum Prozessauftakt im Fall „Hanna“: Angeklagter (21) schweigt

12.10.2023 | Stand 12.10.2023, 18:49 Uhr

Ab dem heutigen Donnerstag muss sich dafür ein 21 Jahre alter Mann wegen Mordes vor dem Landgericht Traunstein verantworten: − Foto: Reichgruber

Im Prozess um den Mord an einer Studentin in Aschau im Chiemgau hat der Angeklagte die Aussage zu Beginn der Verhandlung verweigert.



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Großes Interesse am Prozessauftakt zum Fall Hanna: Schon weit vor Beginn herrschte am Landgericht Traunstein am Donnerstagmorgen großer Andrang. Neben Medienvertretern und vielen Interessierten war auch Aschaus Bürgermeister Simon Frank vor Ort.

Vor gut einem Jahr war Studentin Hanna in Aschau im Chiemgau (Landkreis Rosenheim) gewaltsam zu Tode gekommen. Ab dem heutigen Donnerstag muss sich dafür ein 21 Jahre alter Mann wegen Mordes vor dem Landgericht Traunstein verantworten. Das Interesse an dem Prozess ist groß, die Besucherränge sind voll, darunter sitzen viele junge Menschen.

Angeklagter schweigt



Der Angeklagte hat sich zum Prozessbeginn nur zu den Angaben seiner Person geäußert, sonst schweigt er. Laut seinem Anwalt Harald Baumgärtl wolle er zu diesem Zeitpunkt keine Aussage machen. Die Verteidigung behielt sich allerdings vor, dass der 21-Jährige sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern könnte.

„Vielleicht denken Sie drüber nach“, sagte die Vorsitzende Richterin Jacqueline Aßbichler an den Angeklagten gerichtet. „Was bei diesem Indizienprozess fehlen wird, wird immer die Motivation, die besondere Situation“ sein, betonte sie. „Das ist wie ein Puzzle.“ Auch die Eltern und Schwester des Angeklagten haben eine Aussage verweigert. Die Eltern der getöteten Hanna sind als Nebenlagevertreter vor Ort.

Der Fall hatte die Region erschüttert: Vor einem Jahr wurde die 23-Jährige nach einem Clubbesuch getötet. Sie hatte in dem Aschauer Club „Eiskeller“ gefeiert und sich am frühen Morgen des 3. Oktober auf den Heimweg gemacht. Doch zuhause kam sie nie an. Ein Passant fand die Leiche der jungen Frau Stunden später im Fluss Prien. Rund sechs Wochen nach der Tat wurde der 21-Jährige unter Tatverdacht festgenommen. Er hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Anklage: Hanna ertrank



Der Mann soll in der Nacht zum 3. Oktober vor einem Jahr als Jogger unterwegs gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die junge Frau auf dem Heimweg vom „Eiskeller“ verfolgt, aus sexuellen Motiven überfallen und schwer verletzt in den Bärbach geworfen haben, der in die Prien mündet. Laut Anklage ertrank sie. Ein Kripobeamter berichtet von den Ermittlungen und rekonstruiert die Tatnacht. Zeugen sprechen am ersten Prozesstag noch nicht, der gegen 11.30 Uhr beendet wird. Am Freitag um 9 Uhr wird der Prozess fortgesetzt.

− age/hr/dpa


Ein weiterer ausführlicher Bericht folgt.