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Berliner fährt mit dem Auto auf Loipen und Wanderwegen von der Winklmoosalm nach Unken

Polizeiinspektion Grassau ermittelt gegen den Mann

08.02.2024 | Stand 08.02.2024, 18:31 Uhr

Der Berliner fuhr mit seinem Volvo auf der Winklmoosalm auf die Langlaufloipe und schaffte es auf der frisch gespurten, teils noch harten Spur sowie auf einem wegen Holzrückearbeiten zufällig geräumten Wirtschaftsweg tatsächlich bis nach Unken. − Foto: privat

Alle Jahre wieder verwechseln Autofahrer auf der Winklmoosalm bei Reit im Winkl die Langlaufloipe mit einer Straße – so auch am Montag gegen 9 Uhr. Nun ermittelt die Polizei gegen einen Berliner.



Wie die Polizeiinspektion Grassau mitteilte, hatte ein Berliner das schöne Wetter genutzt und sich mit seinem Volvo auf die Winklmoosalm begeben. Von dort wollte er schließlich nach Unken weiterfahren. Dazu fuhr er zunächst über den Winterwanderweg und die Langlaufloipe zur Bergstation der Gondelbahn. „Die Skifahrer und Langläufer im Umfeld fielen ihm dabei wohl nicht auf“, so Polizeihauptkommissar Martin Schuster, der Leiter der Alpinen Einsatzgruppe des Funkverkehrskreises Traunstein.

Glückliche Umstände verhinderten Steckenbleiben

An der Bergstation der Gondelbahn blieb der Mann kurz stehen, stieg aus und fragte nach dem kürzesten Weg nach Unken. Zeugen gaben ihm die Auskunft, dass er die offizielle Strecke von Reit im Winkl über Waidring nach Unken benutzen muss. Dies ignorierte der Mann jedoch, stieg wieder in sein Fahrzeug und setzte seine Fahrt über die in den Morgenstunden frisch präparierte Langlaufloipe fort. Diese führte in Richtung der sogenannten Muckklause durch ein Landschaftsschutzgebiet. Kurz vor der Muckklause bog der Fahrer von der Loipe ab und fuhr weiter entlang des Unkenbaches durch die Elblklamm bis nach Unken.

„Der Fahrer hatte es wohl nur den beiden Umständen zu verdanken, dass die Langlaufloipe am Morgen noch frisch präpariert und teilweise fest war und auf österreichischem Gebiet die steile Straße entlang des Unkenbaches für Holzrückearbeiten geräumt war“, so Schuster. „Ansonsten wäre der Fahrer mit Sicherheit in dem steilen Gelände steckengeblieben, was eine aufwendige Bergung erforderlich gemacht hätte.“

Getrübtes Freizeitvergnügen

Die Langlaufloipe wurde durch die Aktion erheblich in Mitleidenschaft gezogen, wodurch die vielen Langläufer bei dem guten Wetter an diesem Tag ihrem Sport nicht mit voller Freude frönen konnten, bedauerte Schuster. Die Wiederherstellung der Loipe habe einen erheblichen Mehraufwand für die Gemeinde bedeutet. Die Polizeiinspektion Grassau ermittelt nun wegen des widerrechtlichen Befahrens der Langlaufloipe und der Winterwanderwege gegen den Berliner.

In den vergangenen Jahren hatten Autolenker bei Reit im Winkl immer wieder Langlaufloipen befahren, teilweise durch eine Fehlführung der Navigationsgeräte, was jeweils zu aufwendigen Bergungsaktionen führte. In diesem Fall sei der Fahrer „durch Glück und die genannten Umstande“ einem solchen Schicksal entgangen, so Schuster abschließend.