Warnung vom Amt
Umgefallene Bäume bieten dem Borkenkäfer eine ideale Brutstätte

29.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:39 Uhr

Gerade auch von den durch Gewitterstürme umgeworfenen oder geschädigten Fichten geht eine erhebliche Ausbreitungsgefahr des Borkenkäfers aus. −Foto: Melis/AELF

Das bayernweit regnerische und kühle Wetter Ende Juli/Anfang August war für die Wälder nach der vorangegangenen Trockenperiode eine kleine Verschnaufpause. Grund zur Sorglosigkeit gerade mit Blick auf weiteren Borkenkäferbefall ist dies jedoch nicht.

Denn in den letzten warm-heißen Tagen entwickelt sich unter der Rinde gut geschützt die zweite Borkenkäfergeneration, die unmittelbar vor dem Ausfliegen steht. „Um die weitere Ausbreitung einzudämmen, ist es jetzt entscheidend, die Fichtenbestände intensiv auf Borkenkäferbefall zu kontrollieren und befallenes Holz rasch aufzuarbeiten. Dafür muss das Käferholz zügig eingeschlagen und vor dem Ausfliegen der Käfer abgefahren, sorgfältig entrindet oder mindestens 500 Meter vom nächsten Fichtenbe-stand entfernt gelagert werden“, erläutert Maximilian Muninger, der Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen.

Jetzt Wälder kontrollieren



Und er fügt hinzu: „Die Käfer werden schon bald wieder ausschwärmen. Es ist wichtig, jetzt in die Wälder zu gehen und zu kontrollieren. Zumal in den letzten Tagen lokal schwere Unwetter für Schadholz gesorgt haben.“

Gerade von den durch Gewitterstürme umgeworfenen oder geschädigten Fichten geht eine erhebliche Ausbreitungsgefahr aus. Die meist einzeln oder in kleinen Gruppen umgefallenen Bäume bieten dem Käfer eine ideale Brutstätte und werden bevorzugt besiedelt. „Werden diese nicht rechtzeitig aus dem Wald abgefahren, können viele neue „Hotspots“ entstehen, die eine wirksame Bekämpfung erschweren,“ ergänzt Elfriede Feicht, Spezialistin für Waldschutz am AELF.

Wie erkennt man Borkenkäferbefall?



Frischen Borkenkäferbefall erkennt man gut am braunen, kaffeepulverähnlichen Bohrmehl auf den Rindenschuppen oder auf der Bodenvegetation in unmittelbarer Umgebung befallener Bäume. Jetzt im Spätsommer findet man zudem rot verfärbte Kronen und abgeplatzte Rindenstücke. Dort sollte man im näheren Umfeld besonders genau kontrollieren.

Die Bayerische Forstverwaltung unterstützt bei der Borkenkäferbekämpfung mit umfassender finanzieller und organisatorischer Hilfe. So wird die insektizidfreie, waldschutzwirksame Aufarbeitung des Käferholzes gefördert. Als waldschutzwirksam gelten dabei das Zwischenlagern von Käferholz auf einem anerkannten Lagerplatz, das Entrinden sowie das Häckseln von Resthölzern, also Kronenmaterial, Reisig und Ästen.

Aktuelle Informationen zur Borkenkäfergefahr sowie eine Praxishilfe gibt es im Internet unter www.borkenkaefer.org. Für Fragen und Informationen können sich die Waldbesitzer an ihren zuständigen Beratungsförster wenden. Diese sind unter https://www.waldbesitzer-portal.bayern.de/025776/index.php zu finden.

− red