Wie oft sie schon bei der Jugendwallfahrt dabei war, kann Christina Eggerl gar nicht genau sagen. „15 bis 20 Mal“ überlegt die Altöttingerin. Wichtig ist nicht die Zahl der Wallfahrten, sondern jedes Mals aufs Neue das Gefühl der Dankbarkeit, das sich einstellt. Nicht erst beim Einzug in Altötting am Samstag, sondern immer wieder. So auch bei der Mittagspause in Pocking nach einem halben Tag strammen Marschierens, Meditierens und Betens am Freitag. Die Glocken der Pfarrkirche St. Ulrich läuten, die Sonne wärmt, als sich Christina Eggerl mit ihrer Freundin Marion Antwerpen in Schatten der Kirche zur Brotzeit hinsetzt. Um die 1000 weitere Pilger suchen sich passende Plätze zum Rasten. Schuhe ausziehen, Brotzeit aus dem Rucksack holen, den Moment und das Gemeinschaftsgefühl genießen – schon ist Christina Eggerl „total dankbar“.
Dass die 76. Jugendfußwallfahrt der Diözese bei bestem Frühlings- und Wanderwetter stattfinden kann, freut nicht nur die Wallfahrerinnen und Wallfahrer. Da geht auch den beiden Wallfahrtsleitern Thomas Steger und Birgit Klein das Herz auf.
Apropos Herz: Birgit Klein zeigt aufs Pilgerkreuz, das sie um den Hals trägt. Mitten im Holzkreuz befindet sich ein offenes Herz. „Es steht dafür, dass wir Liebe in uns lassen und anderen Liebe geben“, sagt die 42-Jährige – und hat damit auch schon das Motto der Wallfahrt 2023 „Im Kreuz ist Liebe“ erklärt.
An zwei Tagen werden 90 Kilometer bewältigt
Die Traditionsveranstaltung, organisiert vom Bischöflichen Jugendamt Passau und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), führt die Fußwallfahrer an zwei Tagen über 90 Kilometer von Passau nach Altötting. Am Freitag machten sie sich auf den Weg. Zum Auftakt wurde um 4.45 Uhr ein Gottesdienst in St. Nikola gefeiert. Am Inn entlang ging es über Vornbach bis Neuhaus und dann über Land nach Pocking. Hier wurde nicht nur gegessen, auch die ersten Blasen wurden gepflegt.
Nach eineinhalb Stunden Pause und Statio in Pocking ging es weiter in Richtung Malching, dem Tagesziel. Dort übernachten die Fußwallfahrer, bevor sie über Ering, Simbach Stammham und Marktl nach Altötting wandern. Gemeinsam wollen sie mit Gruppen, die aus anderen Richtungen kommen, am Spätnachmittag des Samstags in die Basilika einziehen.
100 Helfer sorgen dafür, dass alles glatt läuft
Beim etwa 100 Personen starken Helferteam herrscht große Freude, dass nach drei Jahren Corona-Durststrecke wieder eine Wallfahrt ganz ohne Einschränkungen mit Übernachtung in Malching stattfinden kann. „Je länger wir gehen, desto mehr Leute kommen dazu“, ist Wallfahrtsleiterin Birgit Klein überzeugt, dass die Schar der Pilger bis zum Einzug in Altötting noch größer wird.
− car
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