Vilshofen
Schwarzer Schrank am Fahrbahnrand: In Waizenbach hat‘s tagelang geblitzt

Bei dem kleinen Anhänger handelte es sich um teilstationäres Geschwindigkeitsmessgerät der Verkehrsüberwachung

09.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:25 Uhr
Simone Kuhnt

Dieser „Biker“ hielt sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung, sonst hätte das Gerät am Straßenrand ihn zu Ahnungszwecken fotografiert. −Fotos: Simone Kuhnt

Schaut aus wie ein schwarzer Schrank, doch er hat Räder und stand seit ein paar Tagen am Straßenrand in Waizenbach. Die einen bemerken das Gerät im Schatten einer großen Hecke vielleicht gar nicht, weil sie sich an die 50 km/h-Beschhränkung halten, andere sehen es rechzeitig und bremsen ab – und wieder andere werden bald einen Bußgeldbescheid erhalten.

Bei dem Gerät handelt es sich um einen „teilstationären Geschwindigkeitsmessungstrailer“ des Zweckverbands kommunale Verkehrsüberwachung Südostbayern. Drei bis vier Mal im Jahr macht der Radarschrank in Vilshofen Station, wie Michael Neumayr erklärt, der Leiter des Ordnungsamts der Stadt Vilshofen.

Das Gerät sei bei den Städten und Kommunen sehr gefragt und eines von ganz wenigen in Niederbayern. Die letzten Male, als die Stadt die Möglichkeit hatte, den Trailer zu ordern, habe man ihn in Zeitlarn aufgestellt. Dort sei das Verkehrsaufkommen besonders hoch. An fünf aufeinanderfolgenden Tagen im vergangenen August zählte das Messgerät bei einem Durchlauf von 19771 Fahrzeugen 1698 Verstöße, wie Matthias Riesinger vom Ordnungsamt dem Vilshofener Anzeiger mitteilt. Das heißt, 8,6 Prozent aller gezählten Fahrzeuge waren auf ihrem Weg durch Zeitlarn zu schnell dran. „Der größte Teil geringfügig“, sagt Ordnungsamtschef Neumayr. Die höchste gemessene Geschwindkeit lag bei 89 km/h. 147 Verkehrsteilnehmer waren mehr als 20 km/h zu schnell dran.

An sechs Tagen im November lag die Verstoßquote dann mit 4,6 wesentlich niedriger. Von 23946 gemessenen Fahrzeugen fuhren 1092 zu schnell. Die höchste Geschwindigkeit lag bei 92 km/h, 89 Fahrerinnen und Fahrer überschritten das zulässige Tempo 50 um mehr als 20 km/h.

Wie die Bilanz für Waizenbach aussieht, kann Michael Neumayr noch nicht sagen. Der Trailer stand bis zum gestrigen Dienstag. Die Auswertung läuft nun über den Zweckverband. Dieser stelle die Ergebnisse wohl im Juni oder Juli der Stadt zur Verfügung.

Bisher gab es in Waizenbach Tempokontrollen durch temporäre Messstellen, also über eine kurze Zeitspanne von zwei bis drei Stunden. Außerdem sind im Stadtgebiet kleine Geräte für digitale Geschwindkeitsanzeigen im Einsatz. Diese dienen zu Zählungen und Datenerhebungen, nicht aber zum Erlass von Bußgeld-Bescheiden.

− kus