Oberliga Süd
DSC dreht Partie binnen 39 Sekunden – Rumpfteam der Black Hawks kratzt kurz an der Überraschung

08.10.2023 | Stand 09.10.2023, 11:43 Uhr

Sieben Gegentore mussten die Passauer Goalies Christoph Schedlbauer (im Bild) und Raphael Fössinger im Heimspiel gegen Peiting schlucken. − Foto: Michael Sigl

Beim Einen läuft’s, beim Anderen nicht: Die beiden niederbayerischen Drittligisten in der Eishockey-Oberliga Süd entfernen sich tabellarisch voneinander, denn der DSC feierte am Sonntagabend in Garmisch seinen vierten Sieg im vierten Spiel. Parallel verloren die erneut ersatzgeschwächten EHF Passau die vierte von fünf Partien.

Passau – Peiting 4:7 (1:4, 2:1, 1:2): Bei den Dreiflüssestädtern hatte sich die personelle Situation im Vergleich zum Derby in Deggendorf (1:7) sogar noch einmal verschlechtert, weil diesmal auch die Youngster vom Kooperationspartner EV Landshut nicht mit von der Partie waren. Trainer Thomas Vogl hatte daher nur 14 Feldspieler, darunter lediglich vier Verteidiger, zur Verfügung. Trotzdem hätte seine Mannschaft in diesem Heimspiel vor 408 Zuschauern eine reelle Chance auf Punkte gehabt, wäre da nicht dieser katastrophale Start gewesen: Peiting traf nach 152 Sekunden zum ersten Mal und danach leisteten sich die Habichte zwei Strafzeiten und gerieten bis zur sechsten Spielminute in Unterzahl mit 0:3 in Rückstand. Man muss den ersatzgeschwächten Gastgebern aber Respekt zollen für die Leistung danach. Sie kämpften im Rahmen ihrer Möglichkeiten, attackierten anstatt nur den Schaden in Grenzen zu halten. Zwischenzeitlich kämpfte sich die Rumpftruppe, angeführt von Dreifachtorschütze Nico Sauer, auf 4:5 heran und als den Passauern dann ein Powerplay zugesprochen wurde, lag der Ausgleich sogar in der Luft. Stattdessen erzielten jedoch die Gäste aus Oberbayern neun Sekunden später einen Shorthander und die Partie war endgültig entschieden.

Black-Hawks-Trainer Thomas Vogl tat sich nach der Schlusssirene schwer, die Leistung seines Teams einzuordnen. Einerseits war er stolz auf den abgelieferten Kampf der dezimierten Truppe, andererseits haderte der 46-Jährige mit „brutalen Fehlern“ in den ersten Minuten und richtete klare Worte in Richtung der Spieler: „Wir müssen uns im ersten Drittel anders präsentieren, mit Ausnahme von Lindau sind wir immer deutlich in Rückstand geraten. Da müssen wir schnell die Kurve kriegen“, forderte Vogl. Besserung dürfte es in der kommenden Woche personell geben: Bei Maximilian Otte (Bauchmuskelzerrung) ist die Entwicklung noch unklar, der Rest wird am Dienstag zurück auf dem Eis erwartet. Tore: 0:1 Christian Hanke (3.); 0:2 Alexander Biberger (4./PP1); 0:3 Hanke (7./PP1); 1:3 Sauer (13./PP1); 1:4 Andreas Feuerecker (17.); 2:4 Sauer (28.); 2:5 Samuel Payeur (28.); 3:5 Florian Lehner (33.); 4:5 Sauer (45.); 4:6 Markus Czogallik (51./SH1); 4:7 Felix Beauchemin-Brassaed (54.).

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Deggendorfer SC ohne vier Verteidiger



Riessersee – Deggendorf 1:2 (1:0, 0:2, 0:0): Mit einem knappen 2:1-Sieg beim SC Riessersee in Garmisch-Partenkirchen festigen die Niederbayern ihre Position im vorderen Tabellenbereich. Allerdings war der Sieg ein hartes Stück Arbeit und sicherlich auch mit der nötigen Portion Glück und Geschick verbunden. Trainer Jiri Ehrenberger war vor Beginn der Partie zum Umstellen gezwungen: Mit Ondrej Pozivil verletzte sich am Freitag nach Dennis Balzer, Benedikt Schopper und Alex Großrubatscher bereits der vierte Verteidiger. Also rückte Thomas Pielmeier in die Defensive. Im Sturm konnten die Deggendorfer dennoch mit vier Reihen agieren – und taten das auch durchgehend. Insgesamt erwischte der DSC gar keinen so schlechten Start. Die ersten Chancen parierte Garmisch-Torhüter Andreas Mechel. Nach und nach kamen die Hausherren besser ins Spiel, setzten die Gäste mit aggressivem Forecheck immer wieder unter Druck, wohl wissend um die DSC-Verteidigersituation – und gingen durch Robin Soudek in Führung (12.). Garmisch hätte nach dem ersten Abschnitt auch höher führen können, vielleicht sogar müssen. Im Mittelabschnitt reichten den Deggendorfern 39 Sekunden, um die Partie zu drehen. Zunächst schloss Curtis Leinweber ein perfektes Überzahlspiel eiskalt ab (27.). Direkt nach dem Tor hielt Marcel Pfänder von der blauen Linie drauf – 2:1, die Partie war gedreht (28.). Niklas Pill wurde als Torschütze gewertet, nachdem er vor dem Tor lauerte und Mechel dank eines Schubsers eines Garmischer Verteidigers noch entscheidend störte. Als sich Garmisch knapp zwei Minuten vor Spielende mit einer Strafzeit selbst schwächte, war der Sieg in trockenen Tüchern, wenn auch die letzte Möglichkeit in den Schlusssekunden den Hausherren vorbehalten war.

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