Fahrzeug stand im Stau
Passauer Klimaprotest behindert Ambulanz bei Dialyse-Fahrt: Das sagt der Inhaber

06.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:22 Uhr

Ein Einsatzfahrzeug des Privaten Rettungsdienstes Stadler stand wegen des Klimaprotests im Stau. −Foto: privat

Die Protest-Aktion von fünf Klimaaktivisten, von denen sich am Montag drei auf dem Passauer Anger auf die Straße geklebt hatten, hat nicht nur den Berufsverkehr getroffen. Auch ein Rettungswagen stand im kilometerlangen Stau, der sich auf der B12 gebildet hatte.



Am Telefon erklärte Wilfried Stadler, Inhaber des Privaten Rettungsdienst Stadler aus Freyung, der Mediengruppe Bayern, dass das Einsatzfahrzeug seines privaten Rettungsdienstes von Hutthurm auf dem Weg zum Passauer Klinikum war. Es habe sich um einen „dringenden, unaufschiebbaren Transport für die Dialyse“ gehandelt.

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Bereits gegen 7.40 Uhr sei die erste Meldung der Fahrzeugbesatzung über den stockenden Verkehr gekommen. Nachdem der Wagen einige Zeit im Stau gestanden und nicht vorangekommen sei, habe Stadler gegen 8.20 Uhr entschieden, dass die Ambulanz das Blaulicht einschaltet, um sich eine Weg zu bahnen. „Wir hatten noch zwei dringende Krankentransporte und brauchten zügig das Fahrzeug, das in Passau unterwegs war“, erklärte Stadler.

Keine Schäden durch Verzögerung



Schäden seien durch die Verzögerung nicht entstanden, am Ende habe alles noch geklappt. Aber Stadler betonte: „Ich kann verstehen, dass Leute protestieren. Aber wenn durch die Verkehrsbehinderung Gesundheitsrisiken in Kauf genommen werden und Einsatzfahrzeuge nicht mehr durchkommen, dann hört das Verständnis auf.“

Bei den Klimaaktivisten handelte es sich nach eigener Aussage um Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“. Diese selbst teilte mit, den Verkehr „zum Erliegen gebracht“ zu haben. Die Mehrzahl der an der Aktion beteiligten Personen seien über 60 Jahre alt gewesen und „fest entschlossen, friedlich gegen die unumkehrbare Zerstörung unserer Lebensgrundlagen Widerstand zu leisten“.

Laut Polizei wurden fünf Personen im Alter zwischen 21 und 73 Jahren in Gewahrsam genommen. Nur einer von ihnen ist wieder auf freiem Fuß, vier Aktivisten (48, 60, 67 und 72 Jahre alt) wurden einem Ermittlungsrichter vorgeführt, sie sitzen bis Mitternacht in Sicherheitsgewahrsam, wie ein Polizeisprecher unserer Zeitung mitteilte.

− jmu/red