Erhebliche Rückstaus
Blockade am Anger in Passau: Letzter Klimaaktivist von der Straße gelöst

06.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:26 Uhr

Klimaaktivisten sorgen am Montagmorgen gegen 7.30 Uhr für Chaos im Passauer Berufsverkehr. −Foto: Wolfgang Lampelsdorfer

Klimaaktivisten haben am Montagmorgen für Chaos im Passauer Berufsverkehr gesorgt. Die Aktivisten hatten sich am Anger festgeklebt. Sie wurden in Gewahrsam genommen.



Wie eine Pressesprecherin der Einsatzzentrale Niederbayern auf PNP-Nachfrage bestätigte, blockierten am Montagmorgen ab circa 7.30 Uhr mehrere Klimaaktivisten den Verkehr am Anger. Fünf Personen waren auf der Angerstraße im Bereich der Hängebrücke, wobei drei Personen auf der Fahrbahn klebten.

Zwei Aktivisten haben wohl die Straße relativ schnell verlassen. Der dritte Kleber wurde durch die Polizei gegen 8.30 Uhr von der Fahrbahn gelöst. Ob die Aktivisten der Gruppe Letzte Generation angehörten, konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen.

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Zwischenzeitlich kam es zu erheblichen Rückstaus und Verkehrsbehinderungen. Wie die Sprecherin erklärt, befand sich das Stauende gegen 8.45 Uhr auf der B388 am Ortsschild Passau. Der Verkehr wurde bei Thyrnau abgeleitet. Über mehrere Kilometer staute es sich auch auf der B12 zurück.

Gegen 8.30 Uhr meldete sich auch die „Letzte Generation“ in einer Pressemittelung zu Wort. Die Gruppe selbst teilte mit, den Verkehr „zum Erliegen gebracht“ zu haben. Die Mehrzahl der an der Aktion beteiligten Personen seien über 60 Jahre alt und „fest entschlossen, friedlich gegen die unumkehrbare Zerstörung unserer Lebensgrundlagen Widerstand zu leisten“.

Fünf Personen in Gewahrsam genommen



Einer der in Passau Protestierenden soll laut „Letzte Generation“ der Freisinger Klimaaktivist Ernst Hörmann (73) sein: „Wir fragen uns, Herr Dupper, wegsperren oder reden?“, wird Hörmann in der Pressemitteilung zitiert. „Wofür werden Sie sich entscheiden? Sind Sie der Meinung, dass das Gefängnis der richtige Ort für Menschen ist, die friedlich Widerstand leisten gegen die Zerstörung unser aller Lebensgrundlagen?“

Wie die Polizei kurz vor 9 Uhr mitteilte, wurden fünf Personen im Alter zwischen 21 und 73 Jahren in Gewahrsam genommen. Nur einer von ihnen ist wieder auf freiem Fuß, vier Aktivisten wurden einem Ermittlungsrichter vorgeführt, sie sitzen bis Mitternacht in Sicherheitsgewahrsam, wie ein Polizeisprecher unserer Zeitung mitteilte.

− vr/lam/dpa




Eine erste Meldung, wonach alle fünf Festgenommen bereits wieder auf freiem Fuß seien, korrigierte die Polizei am Nachmittag. Tatsächlich sei bislang nur einer der fünf wieder freigelassen worden, die anderen vier sollen einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, so das Polizeipräsidium Niederbayern.