Bayernweit herrscht Hochwasser-Alarm. Der Markt Ruhstorf hat zusammen mit der Feuerwehr vorgesorgt: 90 Gitterboxen mit Sandsäcken stehen bereit für den Fall, dass die Rott die Hochwassermarke von über drei Metern – und damit Meldestufe 3 (ab 280 Zentimeter) – erreicht oder gar überschreitet.
Dass die beim Hochwassernachrichtendienst Bayern eingezeichnete Prognosespanne bis zum Höchstwert von über 317 Zentimetern in den nächsten Tagen erreicht wird, glaubt Thomas Findl vom Bauamt allerdings nicht.
Gewappnet und gleichzeitig entspannt
„Wir sind gewappnet und gleichzeitig entspannt“, sagte Findl am Montag Vormittag, 11. Dezember, mit Blick auf den Stand von 255 Zentimetern über Pegelnullpunkt. Da regnete es nicht und man war bei Meldestufe 2, die ab dem Stand von 235 Zentimetern gilt. Gesperrt war zu diesem Zeitpunkt bereits die Flutmulde Rottau unter der B388 sowie Bereiche in Frimhöring. Bei solchen Wasserständen herrsche auch in der Bevölkerung Gelassenheit, weiß Findl. Man müsse zwar immer mit überfluteten Kellern rechnen, nicht zuletzt, weil das Grundwasser rein drückt. Aber die Betroffenen hätten vorgesorgt und könnten ihre Pumpen jederzeit anwerfen.
Rottpegel weitgehend stabil
In Frimhöring werde es „schnell abenteuerlich“, weiß Thomas Findl. Dort könne das Wasser binnen kurzer Zeit auf einer Höhe von 60 bis 70 Zentimetern über die Straße laufen. Dieser Bereich ist schon seit Sonntag gesperrt. „Grob wird es erst, wenn die Drei-Meter-Grenze erreicht ist“, so Findl.
Nachdem der Rottpegel am Montag, 11. Dezember, weitgehend stabil blieb, geht man in Ruhstorf nicht davon aus, dass die Feuerwehr ausrücken muss, um Sandsack-Wälle aufzubauen. Die Statistik ermutigt zum positiven Denken: Die höchste Meldestufe 4 (ab 350 Zentimeter) wurde in Ruhstorf seit 1970 erst einmal erreicht. Im Juni 2016 lag der Wasserstand bei 3,66 Metern.
− car
