Bayern-Spiel als Schlüsselerlebnis
Dieser Neuzugang ist eine Wucht: Christoph Szili lebt die Schaldinger Tugenden

27.10.2023 | Stand 27.10.2023, 11:04 Uhr

Energisch und zweikampfstark: So hat sich Innenverteidiger Christoph Szili beim SV Schalding durchgesetzt. Hier lässt er Emre Tunc von Türkgücü München stehen. − Foto: Imago Images

Ein paar Wochen oder fünf Spiele nahm er sich Zeit, sah sich das Ganze an – und jetzt, vier Monate nach seinem ersten Training beim SV Schalding ist Christoph Szili (22) aus der Regionalliga-Mannschaft der Grün-Weißen nicht mehr wegzudenken.

„Ja, es läuft gut, ich fühle mich wohl“, sagt der Innenverteidiger. Teammanager Jürgen Fuchs befindet: „Er ist einer, den der Trainer ohne Bedenken jederzeit bringen kann.“ Und das hat der Trainer, Stefan Köck, getan. Seit dem siebten Spieltag hat Christoph Szili, vor der Saison vom Landesligisten Spvgg GW Deggendorf an den Reuthinger Weg gewechselt, jedes Spiel gemacht, jedes über 90 Minuten. Macht in der Summe elf Spiele, 990 Minuten. „Er hat sich die Zeit gegeben, die man braucht nach einem Wechsel in eine Spielklasse wie die Regionalliga“, stellt Teammanager Fuchs fest. „Als er die Chance bekommen hat, sicher auch begünstigt durch den einen oder anderen Ausfall, hat er seine Sache gut gemacht“, urteilt Fuchs. Nichts anderes hatte Szili, gelernter Bankkaufmann, auch vor. „Ich habe jedes Training hart gearbeitet“, sagt er. Er ist einer, wie ihn sich jeder Trainer wünscht als Innenverteidiger. Ein Typ, der keinen Zweikampf scheut, der schon vom ersten Tag weg die vielgerühmten Schaldinger Tugenden inhaliert hat. „Darauf haben sie mich gleich von Anfang an eingeschworen“, sagt Szili mit einem Lachen. Überzeugen mussten sie ihn freilich nicht. In der Landesliga hat er sich die Praxis geholt, sich vom Jugend- zum wertvollen Herrenspieler weiterentwickelt. Dennoch war der Schritt nach Schalding nochmal was anderes. Szili berichtet von Anlaufschwierigkeiten, von all dem Neuen, das verarbeitet werden musste, von einer Vorbereitung, die er von Intensität und Niveau her so nicht kannte. Nicht hatte kennen können. „Der Trainer hat mich unterstützt, wir haben viele Gespräche geführt“, sagt der junge Mann aus Schöllnach. Im Marktflecken am Fuß des Brotjacklriegels ist er nach wie vor daheim, in Deggendorf arbeitet er als Bankberater. Auf dem Trainingsweg nach Schalding kommen da viele Autobahnkilometer zusammen.

Seit diesem Spiel am Freitag, 25. August, im Grünwalder Stadion weiß Szili noch viel besser, wofür und warum er den Aufwand betreibt. Im Auswärtsspiel beim FC Bayern II hat der junge Innenverteidiger zum ersten Mal längere Zeit Regionalliga-Luft geschnuppert, 25 Minuten stand Szili auf dem Platz. „Dieses Spiel bei Flutlicht im Grünwalder, das war ein Riesenerlebnis“, sagt er. „Da hab’ ich so richtig gemerkt, wie geil diese Sache ist“, stellt er fest. „Ich hatte echt Gänsehaut. Und dann haben wir ja auch noch ein 1:1 mit nach Hause genommen.“ Gegen Aubstadt folgte der erste 90-Minuten-Einsatz. Und jetzt ist Christoph Szili mittendrin. Er wird, so viel ist sicher, alles tun, um dort zu bleiben.

Kirschner, Rossdorfer und Weiß zurück im Kader

Die Ausfallliste wird um den Namen Christian Brückl länger, dafür kehren Walter Kirschner, Jonas Rossdorfer und Dominik Weiß in den Kader zurück: Vor dem Heimspiel gegen die Spvgg Bayreuth (Samstag, 14 Uhr) hat sich die Personallage beim SV Schalding leicht entspannt. „Walter und Jonas haben am Donnerstag ohne Beschwerden trainieren können“, berichtete Teammanager Jürgen Fuchs am Freitagmorgen. Die beiden sind beim Rückrunden-Auftakt ebenso einsatzbereit wie Dominik Weiß, der nach seiner Kahnbeinverletzung eine Schiene angepasst bekommen hat. Während der Woche wurde beobachtet, ob er damit schmerzfrei Fußballspielen kann. Es scheint zu gehen. Dafür müssen die Schaldinger heute auf Chris Brückl verzichten, der auf Hochzeitsreise weilt. Nicht zuletzt wegen der Signale nach innen wollen die Schaldinger die Erwartungen an den nach wie vor dezimierten Kader nicht relativieren. „Wir haben in Würzburg gezeigt, dass wir punkten können“, stellt Fuchs fest. Warum, so sagt er, sollte das gegen Bayreuth anders sein? „Fehlerquote gering halten, Umschaltmomente generieren – so werden wir’s auch am Samstag angehen“, kündigt Fuchs an.