Aus personellen Gründen
Das Regionalliga-Abenteuer ist vorbei: Bayerwald Volleys steigen freiwillig in die Bayernliga ab

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 5:00 Uhr

Auf dem Relegationsplatz 8 haben die Bayerwald Volleys um Korbinian Sicklnger (rechts) sowie dessen Bruder Kilian (vorne) die Saison in der Regionalliga Südost beendet. Sieben von 18 Saisonspielen haben sie gewonnen und bei Heimspielen die vielen Fans meistens begeistert. − Foto: Sven Kaiser

Das Schlimmste hat Josef Fuchs abwenden können, aber dennoch ist es keine gute Nachricht, die er verkündete: Die Bayerwald Volleys verzichten auf die Relegation und steigen freiwillig in die Regionalliga ab – „eine wunderbare Reise“ endet.

Am Abteilungsleiter selbst liegt es nicht, der 70-Jährige macht selbstverständlich weiter, aber bei den Brüdern Kilian und Korbinian Sicklinger sowie Christoph Fuchs hat sich die berufliche Situation geändert, so dass sie künftig weder regelmäßig trainieren noch spielen können. Außerdem beendet Fabian Fleischmann seine Karriere. „Damit verlieren wir unsere Trainer und extrem wichtige Spieler – diesen Verlust können wir nicht kompensieren“, gesteht Josef Fuchs, der vorrechnet: „In den vergangenen zwei Jahren haben uns insgesamt zehn Spieler verlassen, das kann kein Volleyballverein verkraften.“

Wenigstens: Bei einer internen Besprechung am Montag hat der Rest des Teams um Kapitän Maxi Pfaffinger und Hoffnungsträger Erik Merklinger signalisiert, weiter höherklassig für die Bayerwald Volleys spielen zu wollen. „Damit gehen wir mit sehr reduziertem Kader in die Bayernliga“, bekräftigt Spartenchef Fuchs, der sowohl Trainer als auch Spieler sucht. Das in Niederbayern höchstklassigste männliche Volleyballteam braucht dringend Personal. „Wer sich den Schritt in die Bayernliga zutraut, kann sich gerne bei mir melden und ein Probetraining machen“, ruft Fuchs Volleyballern zu.

Fuchs bescheinigt Team „eine fantastische Saison“



Aktuell hat der Kader gerade einmal Mannschaftsstärke, so dass sich bis zum Vorbereitungsbeginn (Juli) oder Trainingslager (September) noch was tun muss. Stand jetzt blickt Josef Fuchs ein bisschen sorgenvoll auf die nächste Spielzeit, hat aber Hoffnung: „Vor zwei Jahren standen wir eigentlich vor der gleichen Situation.“ Es folgte eine fast beispiellose Meister-Saison und der zweite Aufstieg des Vereins in die Regionalliga. Dort stellte die Truppe um Spielertrainer Korbinian Sicklinger und dessen Bruder Kilian (Zuspieler) ihre Klasse unter Beweis. Zu den Heimspielen kamen für Volleyball erstaunlich viele Zuschauer (bis zu 300) und die gingen meistens begeistert wieder aus der Halle: „Manchmal haben sie sogar bei Niederlagen minutenlang geklatscht“, erinnert sich Fuchs, der selbst Woche für Woche als Kassier die Fans empfing. „Viele Leute, die gekommen sind, hab ich gar nicht gekannt, die wollten einfach unsere junge, sympathische Truppe sehen.“

Dem Team bescheinigt er „eine fantastische Saison, selbst wenn wir den Klassenerhalt geschafft hätten, hätten wir in die Bayernliga gehen müssen“. Immerhin haben die bisherigen Trainer Korbinian Sicklinger und Christoph Fuchs versprochen, dass sie – soweit es ihr Beruf zulässt – weiterhin aushelfen wollen, sei es organisatorisch oder auf dem Spielfeld. Abschreiben sollen die Fans die Bayerwald Volleys keinesfalls: „Wir werden sehen, wohin die nächste Reise geht“, sagt Fuchs.