Rahmenbedingungen verbessern
CSU-Landespolitiker bei Firma Niederhofer in Sandbach

05.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:09 Uhr

Austausch vor Ort: Alt-Landrat Franz Meyer (vorne, v.l.), MdL Thomas Kreuzer, Heidi Niederhofer mit Tochter Heidi und Schwiegersohn Tobias Gottwald, MdL Dr. Gerhard Waschler und Landtagskandidat Stefan Meyer sowie CSU-Ortssprecher Robert Anzenberger, Karl Walch von der Vilshofener CSU-Vorstandschaft und CSA-Kreisvorsitzender Josef Himsl.

Von Carmen A. Laux

Von seinem Banker-Job und als Stadtrat weiß Stefan Meyer, dass die Baubranche in der Krise steckt. Die Zahl der Anfrage für Baukredite ist drastisch zurückgegangen, Bauausschusssitzungen sind mangels Bauanträgen schon ausgefallen in Vilshofen. Inwieweit die Politik da gegensteuern kann? Der Landtagskandidat der CSU ist unter anderem mit Thomas Kreuzer, CSU-Fraktionsvorsitzender im Landtag, vor Ort gewesen bei der Fensterfabrik Niederhofer in Sandbach, um sich mit Betroffenen aus der Bauwirtschaft auszutauschen.

Auftragsrückgang von rund 30 Prozent

„Der Auftragsrückgang liegt bei uns bei rund 30 Prozent“, sagt Geschäftsführer Tobias Gottwald. Er führt als Geschäftsführer mit seiner Frau Heidi, Prokuristin der Firma, die Firmenphilosophie weiter, wie er sie von Inhaberin und Schwiegermutter Heidi Niederhofer übernommen hat. Und das bedeutet zum einen: Qualität und Service. „Von der Bestellung bis zur Auslieferung dauert’s bei uns drei bis fünf Tage. Und der Kunde kann uns immer erreichen, weiß, dass alles bei uns in Sandbach produziert wird. Er weiß, dass er auf der Baustelle nie alleine ist“, so der Geschäftsführer. Zum anderen gehört auch ein moderner Maschinenpark dazu. „Wir haben 2018 alles entkernt in der Halle und neu aufgebaut, damit wir fürs neue, digitale Zeitalter gerüstet sind.“ Förderungen habe es keine gegeben. Das kritisiert Tobias Gottwald noch nicht. Aber: „In anderen europäischen Ländern wird das anders gehandhabt und das verzerrt den Wettbewerb.“ Wünschenswert wäre nicht nur, dass die Politik die Region stärken würde, sondern auch, dass der bürokratische Aufwand wieder kleiner werde.

Wettbewerbsverzerrung wegen anderer Fördermodalitäten

Dass man trotz der Krise im Bau stabil sei, verdanke man auch der Flexibilität der Mitarbeiter: „Wenn ich heute bei den Aluminium-Fenstern eine Flaute habe, kann ich das Team beim Holz einsetzen – obwohl das eine grundsätzlich andere Arbeitsweise ist“, erklärt der Geschäftsführer. Entsprechende Weiterbildungen hätten Tradition in dem Familienunternehmen. Darüber hinaus sei man mit 80 Mitarbeitern und drei Azubis so aufgestellt, dass man 20 Prozent nach unten oder auch 20 Prozent nach oben arbeiten könne, ohne dass Mitarbeiter Angst um ihren Job beziehungsweise vor Überarbeitung haben müssten. „Wir haben in gesunden Jahren schlechten vorbereiten. Aufgabe der Politik ist es, die Rahmenbedingungen richtig zu setzen“, heißt es bei Niederhofer.

Waschler: „Förderhöchstgrenze bei Wohnungsbau sinkt“

Dem stimmte Thomas Kreuzer zu: „Ziel war, mehr Wohnraum zu schaffen. Das klappt so nicht, obwohl der Bedarf da wäre.“ Allerdings könne man diese Aufgabe nicht alleine schultern als Land. Da sei auch der Bund gefragt. Trotzdem tue die Staatsregierung etwas, wie Gerhard Waschler bekannt gab: „Laut Bauminister Christian Bernreiter sinkt ab Herbst die Förderhöchstgrenze für den Wohnungsbau.“

Josef Himsl brachte als Kreisvorsitzender die CSA-Themen ins Gespräch: „Wir brauchen wieder das Baukindergeld, die Eigenheimzulage und das leistungsfreie Baudarlehen, das es vom Land Bayern mal gegeben hat.“

Alt-Landrat Franz Meyer war zu dem Termin gekommen, um sich bei dem Kollegen Peter Kreuzer, mit dem er fast 20 Jahre gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet habe, zu verabschieden. Denn bei den Wahlen am 8. Oktober tritt der Abgeordnete aus dem Allgäu nicht mehr an.