Vilshofen
Aus für Kiosk am Bahnhof: Im Mai 2022 gestartet, gibt Andreas Stöhr nach neun Monaten auf

26.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:34 Uhr

Der begeisterte Gastronom Andreas Stöhr hinter der Theke seines Kiosk am Bahnhof. Der Erfolg stellte sich nicht wie erhofft ein. −Foto: Kuhnt

Mit großem Optimismus war der Gastronom Andreas Stöhr (27) aus Winzer im Bistro am Bahnhof in Vilshofen gestartet, doch nicht einmal ein Jahr später muss er sich eingestehen: Sein Plan, einen Treffpunkt mit Frühstück und kleinen Speisen zu schaffen, ist nicht aufgegangen.

Am Donnerstag war er dabei, seine Sachen auszuräumen. Der Pachtvertrag wurde zum 31. Januar beendet. Zu den Beweggründen will er sich nicht äußern. Er habe mit der Bahn Stillschweigen vereinbart.

Offizielle Mieterin der Räume ist die DB RegioNetz Verkehrs GmbH, eine Tochterfirma der Bahn. Ihre Aufgabe ist es, sich um den Fahrkartenverkauf und die Fahrplanauskunft zu kümmern. Dieser Service war wegen Personalmangel bzw. Krankheitsausfall immer öfter ausgefallen.

Das Gebäude gehört den Stadtwerken Vilshofen, die bereit waren, die baulichen Voraussetzungen für den Einbau des Kiosks mitsamt Küche zu schaffen. Die DB RegioNetz beteiligte sich finanziell am Ausbau, wohl auch um zu bekunden, dass man Interesse am Fortbestand des Kiosk hat.

Der Fahrkartenverkauf am Bahnhof ist ein Politikum. Nachdem bekannt geworden war, dass der Kartenverkauf auf Video-Automat umgestellt werden sollte, hagelte es Proteste aus der Bevölkerung. Unterschriften wurden gesammelt. Immerhin gab es dann seitens der Staatsregierung die Zusage, den Schalter am Bahnhof bis Ende 2023 aufrecht zu erhalten.

Vor einem Jahr wurde es als positive Entwicklung gewertet, dass wieder Leben in das Bahnhofsgebäude zieht. Doch leider habe sich das Geschäft nicht wie erhofft entwickelt, wird im Rathaus bedauert. Froh ist man allerdings, dass sich bereits ein möglicher Nachfolger gemeldet hat.

Vor einem Jahr war auch mit dem Ausbau des Obergeschosses begonnen worden. Acht Jahre nach dem Kauf des Gebäudes war es den Stadtwerken endlich gelungen, einen Mieter zu finden. Im November 2022 ist eine Physiopraxis dort eingezogen. Um Barrierefreiheit zu erreichen, war ein Fahrstuhl eingebaut worden. Das hatte den Bistro-Betrieb nachteilig beeinträchtigt.

Stadtwerkechef Karl Eibl bedauert die Entwicklung mit dem Bistro. Da er demnächst schon ein Gespräch mit einem Bewerber hat, zeigt er sich zuversichtlich, dass sich eine Lösung finden könnte.

Was das absehbare Ende der Auskunft und Hilfe am Schalters angeht, meint Vilshofens Bürgermeister Florian Gams, dass der Kampf um den Verbleib der Bahn noch nicht beendet sei.

− hr