Zwischenbilanz in der 2. Volleyball-Bundesliga Pro
Lehrerin und Volleyball-Kapitänin: Mira Schrömer gibt ihrem TV Dingolfing eine Eins minus

05.01.2024 | Stand 05.01.2024, 8:07 Uhr
Andreas Forster

TVD-Kapitänin Mira Schrömer gibt bei den in der 2. Liga Pro so erfolgreichen „Dingos“ den Ton an. − Foto: Hermann Boxleitner

Die Volleyball-Damen des TV Dingolfing sind in den vergangenen Jahren zu einer echten Erfolgsgeschichte im niederbayerischen Sport geworden. Folgerichtig gab es auch einige Auszeichnungen, wie den Award als beste Mannschaft in Niederbayern. Vor der Saison wagte der Verein den Sprung in das Ungewisse und meldete für die neu geschaffene 2. Liga Pro, eine Liga zwischen Bundesliga und 2. Bundesliga Süd. Der Einstieg hätte nicht besser laufen können, denn die „Dingos“ stehen nach einem Drittel der Saison völlig verdient auf dem dritten Tabellenplatz.

Die Mediengruppe Bayern hat die kurze Weihnachtspause genutzt, um sich mit Kapitänin Mira Schrömer zu unterhalten. Ihr einziger Wunsch bei ihrem hochzufriedenen Blick auf das erste Drittel: noch mehr Zuschauer in der Dreifachturnhalle Höll-Ost.


Frau Schrömer, Sie sind Lehrerin an der Mittelschule Dingolfing. Welche Schulnote würden Sie den Dingos zum Jahreswechsel geben?
Mira Schrömer: Ich würde uns für die bisherige Saison eine „Eins minus“ geben. Wir haben uns nach dem holprigen Start gegen Grimma und Erfurt immer besser zurechtgefunden. Ab dem dritten Spiel haben wir unsere Leistung abrufen können. Demzufolge stehen wir mit dem dritten Tabellenplatz sehr gut da. Es gibt wahrlich nichts zu meckern.

Neun Spiele, 20 Punkte. Tatsächlich gibt es wenig zu kritisieren – oder findet die Kapitänin doch das eine oder andere Verbesserungspotenzial?
Schrömer: Als Sportler ist man immer gewillt, die bestmögliche Leistung abzurufen. Es gibt tatsächlich auch in unserer Situation noch das ein oder andere zu optimieren. Man hat zum Beispiel im letzten Heimspiel gegen Flacht deutlich gesehen, dass wir die Konzentration bis zum Ende des Spiels hochhalten müssen. Wir sind auf einem sehr guten Weg, aber wir sollten nicht vergessen, dass in dieser Liga jeder gegen jeden punkten kann.

Zuletzt gegen Flacht experimentierte Trainer Andi Urmann im

letzten Drittel mit einigen Wechseln. Viele Ergänzungsspielerinnen kamen zum Einsatz. Ist dies wichtig für das Innenleben der Mannschaft?

Schrömer: Wir haben einen sehr großen Kader mit 14 Spielerinnen. Das große Plus ist tatsächlich der hervorragende Teamgeist. Das zeichnet uns aus. Natürlich kann nicht jede Spielerin die gleichen Spielanteile bekommen. Gegen Flacht gab es die Möglichkeit, auch den jungen Spielerinnen mehr Einsatzzeit zu geben, was sehr wichtig ist für deren Entwicklung. Letzten Endes ist es egal, wer auf dem Platz steht, denn jede Spielerin bringt ihre individuelle Klasse in das Team ein. Genau dieser Fakt macht uns stark und hat für den sehr guten Saisonstart gesorgt.

Apropos Trainer. Welchen Anteil nimmt Andreas Urmann am Saisonstart ein?
Schrömer: Schon alleine seine Vita spricht für sich. Im Training kann er aus jeder Spielerin das optimale Leistungsvermögen herauskitzeln. Er wird auch sehr gut unterstützt von den Co-Trainern Steffen und Bob. Doch nicht nur die Mannschaft und der Trainerstab sind für diese erfolgreiche Saison verantwortlich. Egal ob Ehrenamtliche, Vorstandschaft bis hin zu den Sponsoren: Es gibt viele kleine Rädchen, die perfekt ineinander greifen.
Die 2. Liga Pro war ein Sprung ins Ungewisse – für den Verein, die Offiziellen und auch die Spielerinnen. Macht diese neue Liga den Volleyballsport attraktiver?
Schrömer: Wir haben die letzten Jahre in der 2. Liga Süd eigentlich immer gegen die selben Mannschaften gespielt. Man hat die Gegner somit sehr gut gekannt. Die 2. Liga Pro ist definitiv sehr attraktiv, denn man misst sich mit Teams aus dem gesamten Bundesgebiet. Das setzt natürlich neue Reize. Vor allem sportlich war es der richtige Schritt. Auch für die Zuschauer ist die Liga sicherlich sehr attraktiv.

Was waren Ihre Highlights bis dato?
Schrömer: Zum einen war das Pokalspiel gegen die „Ladies in Black“ Aachen ein echter Höhepunkt. Wir haben die Begegnung zwar deutlich verloren, aber in einem Satz konnten wir unser Potenzial abrufen. Das Niederbayern-Derby war für mich als Straubinger Kindl auch sehr speziell. Es war ein sehr spannendes Match, das wir letzten Endes für uns entscheiden konnten.

Von welcher Spielerin sind Sie am meisten überrascht?
Schrömer: Das wollen die Journalisten immer gerne wissen, aber ist sehr schwer zu beantworten (lacht). Ich will noch einmal betonen, dass wir als Team unglaublich gut harmonieren. Wir ziehen alle an einem Strang und genau das macht uns so stark.

Am 6. Januar geht es in Hamburg weiter. Was wünschen Sie sich generell für das kommende Jahr?
Schrömer: Wir wollen zum Start ins Jahr 2024 unsere Leistungen aus dem Vorjahr bestätigen, damit wir vielleicht sogar auf den zweiten Platz springen können. Dafür müssen wir alle gesund bleiben. Mein Wunsch wäre, dass noch mehr Zuschauer in die Dreifachturnhalle Höll-Ost kommen. Die erste Möglichkeit dazu würde es am Sonntag, 14. Januar geben. Da steigt das Niederbayern-Derby gegen Straubing und ich hoffe hier auf eine gut gefüllte Halle.