„Wir brauchen drei Siege“
Geht Landau im Aufstiegskampf die Puste aus? So schätzt Trainer Jochen Freidhofer die Lage ein

11.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:18 Uhr

Im Rennen um Rang zwei der Fußball-Bezirksliga West hat der FSV Landau mit Trainer Jochen Freidhofer in den drei noch ausstehenden Partien alles selbst in der Hand, spürt aber den Druck des punktgleichen Verfolgers FC Dingolfing. −F.: Magdalena Nadler

Drei Spieltage vor Saisonende steht zwar mit dem SV Neufraunhofen der Meister der Fußball-Bezirksliga West fest – und mit DJK-SV Altdorf und dem FC-DJK Simbach sind auch die Direktabsteiger fix, aber welche Vereine die Auf- und Abstiegsrelegation bestreiten, das ist noch offen.

Der FSV Landau ist Zweiter aufgrund des direkten Vergleiches vor dem punktgleichen FC Dingolfing. Das Restprogramm „beschert“ den Bergstädtern Titelträger SV Neufraunhofen (H), TuS Walburgskirchen (A) und TSV Abensberg (H), der Landkreisrivale duelliert sich noch mit TSV Abensberg (H), TSV Ergoldsbach (H) und TuS Pfarrkirchen (A).

Dass nach dem 30. Spieltag der direkte Vergleich für den FSV Landau und gegen den FC Dingolfing sprechen würde, ist angesichts der Top-Form, in der sich die Kreisstädter seit Monaten befinden, aktuell kein Thema. Vor dieser 27. Runde hatten die BMW-Städter auf einen „Patzer“ des FSV Landau gehofft und die Bergstädter haben mit der 0:3-Niederlage beim ATSV Kelheim „prompt geliefert“, so dass sie im Heimspiel gegen SV Neufraunhofen unter Druck sind. Doch das FSV-Team liegt immer noch auf Kurs, denn das von der sportlichen Leitung ausgegebene Saisonziel lautete ein Platz unter den Top-Sechs, und dieses Ziel hat die Mannschaft über 27 Partien nie „aus den Augen verloren“, sondern an 19 Spieltagen sogar Rang eins oder zwei belegt.

Dass die Bergstädter seit einigen Wochen mehr Mühe als noch in der Herbstrunde haben, ihre Qualitäten auf den Rasen zu bringen, führten zuletzt auch zur 1:3-Heimniederlage gegen Aiglsbach sowie zum 0:3 in Kelheim. Dabei fiel auf, dass die zwar mit 27 Gegentreffern immer noch stabilste Defensive der Bezirksliga West von den Gegnern nahezu mühelos überwunden wurde.

Dass sich das Team, in dem Anton Metzner nach auskurierter Verletzung zurück erwartet wird, vor großer Kulisse vom Trainer-Duo Jochen Freidhofer/Christoph Schambeck optimal auf den frisch gebackenen Meister eingestellt präsentieren wird, davon ist auszugehen. Doch den Jungs muss klar sein, dass sie den Worten der Trainer, auf dem Platz Taten folgen lassen müssen, und beim Abschluss nicht so zögerlich agieren dürfen, wie dies jüngst der Fall gewesen ist. Wie es geht, das werden ansonsten die SVN-Angreifer Michael Gerauer und Stefan Benninger (je 14), Daniel Treimer (13), Tobias Brenninger (neun) und Michael Koller (sieben), als dem FSV eine 2:0-Führung durch Metzner und Pantic am Ende doch nicht zum Sieg reichte. Endstand: 2:2. Vor dem Rückspiel haben wir mit Trainer Jochen Freidhofer gesprochen.

Trainer sind zwar keine „Hellseher“, aber wie sehen Sie, Herr Freidhofer, die Chancen des FSV Landau, sich im Zweikampf mit dem punktgleichen FC Dingolfing zu behaupten, um an Aufstiegsrelegation zur Landesliga teilnehmen zu können?
Jochen Freidhofer: Ich sehe das realistisch und glaube nicht, dass sich der FC Dingolfing noch eine Blöße geben wird. Damit wir am Saisonende auf Platz zwei stehen, müssen wir folglich alle drei Begegnungen gewinnen.

Aus den ersten zwölf Partien der Vor- und Rückrunde hat das Team jeweils 24 der 53 Punkte eingefahren, dennoch scheint sich die Truppe derzeit etwas schwer zu tun, um die Plätze als Sieger zu verlassen, woran liegt das?
Jochen Freidhofer: Es liegt in meinen Augen vor allen an unseren Gegnern. Sowohl der TV Aiglsbach als auch der ATSV Kelheim haben eine große Qualität und diese an den besagten Tagen abgerufen. Den Spielplan können wir nicht beeinflussen und von den vergangenen sechs Spielen der Saison waren/sind vier Spiele gegen die Top 7 der Bezirksliga West. Des weiteren sind wir momentan in der Abwehr durch viele Umstellungen nicht mehr so stabil und in der Offensive fehlt ein wenig die Durchschlagskraft.

An 19 der 27 Spieltagen belegte das Team die Ränge eins oder zwei: Wäre das Nichteerreichen der Aufstiegsrelegation eine Enttäuschung, immerhin war beim Saisonziel und auch während der der Saison nie vom Aufstieg in die Landesliga die Rede?
Jochen Freidhofer: Ich kann nur für mich reden und wäre natürlich schon enttäuscht, weil wir über einen so langen Zeitraum vorne dabei sind. Aber generell sollte Jeder, der dem FSV nahe steht, die Situation richtig einschätzen und den überragenden Erfolg der Truppe über mittlerweile zwei Spielzeiten richtig einordnen.

In der Vorrunde hatte der FSV Landau den SV Neufraunhofen am Rande einer Niederlage, ehe der Gastgeber in der 94. Minute noch das 2:2 erzielte. Was erwarten Sie am Samstag für ein Spiel?
Jochen Freidhofer: Wir spielen gegen die mit Abstand beste Mannschaft der Bezirksliga West, die vollkommen verdient schon am 27. Spieltag die Meisterschaft eingefahren hat und seit dem 25. September 2022 ungeschlagen ist. Wir werden eine absolute Top-Leistung brauchen. Das traue ich den Jungs aber zu.

− fh