„Manchmal brauchst du einen Engel, der dich schützt und führt. Er kommt zu dir, wenn er deine Sorgen spürt“, solche und andere Sprüche sind auf den glitzernden Engelskarten zu lesen, die die Pilstinger Künstlerin Else Kasparbauer für den guten Zweck anfertigt und verkauft. Der Erlös von 1020 Euro geht – wie bereits in den vergangenen 23 Jahren – an die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG).
Denn: Vor 30 Jahren hat die Künstlerin selbst die Diagnose gestellt bekommen. Davon unterkriegen hat sich die Pilstingerin allerdings nicht lassen. Sie verarbeitet ihren Schicksalsschlag in ihrer Kunst. So sind auch die Engelskarten entstanden, wie sie erzählt: „Ich war sehr krank und da fielen mir die Schutzengel ein.“ Als eine Art Selbsttherapie fängt sie also an, die Engelskarten zu gestalten, verschiedene Sprüche dafür zu dichten. Die Engel müssen dabei aber nicht religiös verstanden werden, wie sie erklärt. „Ein Schutzengel kann auch ein Nachbar oder Bruder sein, jeder, der einem in der Not zur Hilfe kommt“, betont sie.
Ein Stück weit wird nun auch Else Kasparbauer zum Schutzengel, denn das Geld, das sie an die DMSG spendet, kommt betroffenen Familien zu gute, wie Brigitte Hämmerle, Sozialpädagogin bei DMSG, berichtet: „Das wird für Familienfreizeiten verwendet.“ Dabei wird Familien beispielsweise ein Ausflug ermöglicht. „Letztes Jahr haben wir eine Alpakawanderung gemacht“, erzählt Brigitte Hämmerle. Heuer ist ein größerer Ausflug geplant – es geht eine Woche lang nach Kempten mit Wanderungen, Bogenschießen und Schwimmen, zählt sie auf, als sie dankend den Scheck entgegennimmt.
Der Zeitpunkt der Spende war dabei nicht ganz zufällig gewählt. Denn: Am 30. Mai ist der Welt-MS-Tag. An diesem Tag wird auf die weltweit 2,8 Millionen Erkrankten aufmerksam gemacht. Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark). In Deutschland leiden mehr als 250000 Menschen an MS. Trotz intensiver Forschung ist die Ursache bis heute nicht genau bekannt.
In ihrem täglichen Leben sind Betroffene oft mit einem schweren Schicksal konfrontiert. Einen Alltag mit körperlichen und kognitiven Einschränkungen wie Bewegungsstörungen bis hin zu schwersten Lähmungen, Spastiken, Koordinations-, Seh- und Sprachstörungen zu bewältigen, ist persönlich und für die gesamte Familie eine permanente Herausforderung.
Betroffene können sich an die Betratungsstelle Niederbayern mit Sitz in Passau wenden, bei Sozialpädagogin Brigitte Hämmerle unter ✆0851/51252.
