Landau
Ein kompakter Allrounder: Segen für das neue Feuerwehrfahrzeug

15.01.2024 | Stand 15.01.2024, 5:00 Uhr
Andrea Luderer-Ostner

Stadtpfarrer August Lindmeier segnet das neue Fahrzeug mit Pfarrerin Simon. Seit Juni ist das HLF 20 bereits im Dienst.  − Fotos: Luderer-Ostner

Zur Fahrzeugsegnung des neuen HLF 20 (Hilfeleistungslöschfahrzeug) lud die Feuerwehr Landau am Freitagabend in die Fahrzeughalle ein. Dort fand der Festakt mit den Ehrengästen statt. „Sehr beeindruckend zum Wohl für uns alle“, so Stadtpfarrer August Lindmeier und dankte für die gute Tradition des Segens.

Nach der Verhüllung und einer Licht- und Soundpräsentation durch Tobias Wilde bestaunten alle das HLF 20. „Das ist ein Zeichen von Entschlossenheit anderen zu helfen“, so Pfarrer Ruslan Simon. „Jeder Einsatz ist speziell und man begibt sich selber in die Gefahr. Das Fahrzeug soll helfen den Mitbürgern zu helfen und bestens ausgerüstet zu sein“, so Bürgermeister Matthias Kohlmayer. Als Arbeitstier für das Stadtgebiet bezeichnete Kommandant Robert Brandhofer das HLF 20 als perfekt für technische Hilfeleistungen und einen schnellen Löscheinsatz.

„Der Feuerwehr Landau ist es ein großes Anliegen, den Segen Gottes für unser neues Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 zu erbitten. Möge Gott seine schützende Hand über unsere Arbeit und unser Tun halten, so dass wir vielen Menschen helfen können und dass unsere Kameraden immer wohlbehalten und gesund von den Einsätzen zurück kommen“, so Kommandant Robert Brandhofer zur Eröffnung. „Die Fahrzeugbeschaffungen und unser Handeln sind kein Selbstzweck, sondern sollen einzig der Sicherheit der Bewohner unser Stadt und des Landkreises Dingolfing-Landau dienen“, betonte Robert Brandhofer und blickte auf das Einsatzbild der Feuerwehren.

Die Anforderungen im Brandschutz und in der technischen Hilfeleistung sind in den vergangenen 30 Jahren stetig angestiegen. Das vorhandene LF 16/12 ist in den rund 30 Jahren im aktiven Dienst mit ca. 2000 Einsätzen und ebenso vielen Übungen dementsprechend ins Alter gekommen und als der Bedarfsplan der Stadt Landau eine Neubeschaffung eines HLF 20 vorsah, wurde Mitte 2021 ein Antrag auf Ersatzbeschaffung eines HLF 20 an den Stadtrat gestellt. Diesem Antrag wurde von Seiten des Stadtrates entsprochen, so dass durch das Fahrzeugteam in die Beschaffungsphase eingestiegen werden konnte. Am 14. Juli 2021 erfolgte der Zuwendungsbescheid der Regierung von Niederbayern mit einer Förderung in Höhe von 119000 Euro.

Lieferung verzögerte sich etwas

Im Juli 2021 erfolgte die Beauftragung des Ingenieurbüros Dittlmann mit der Ausschreibung des Fahrzeuges und am 15. Oktober folgte die Submission zur Ausschreibung des Rüstwagens mit folgendem Ergebnis: Fahrgestell Firma MAN, Aufbau Firma. Rosenbauer, Beladung Firma Sturm Brandschutz. Am 9. November 2021 folgte das Auftragsvergabegespräch der Firma Rosenbauer und zugleich verzögerte sich die Lieferung des Fahrgestelles durch die Firma MAN. Im Januar 2023 folgte die erste Aufbaubesprechung im Werk Leonding und am 5. Juni 2023 konnte das endlich das lange ersehnte HLF 20 im Werk Leonding abgeholt werden.

Einen Tag später erfolgte die Inbetriebnahme mit Einweisung in Landau und bereits zwei Tage später, am 8. Juni, fuhr das 320-PS-starke Fahrzeug zum ersten Einsatz (Ölspur im Stadtgebiet). Zwischenzeitlich wurden in den sieben Monaten bereits 93 Einsätze gefahren. „Unser neues HLF 20 ist ein wahrer Allrounder, sowohl in der Brandbekämpfung, als auch im technischen Hilfeleistungseinsatz.

Kommandant Robert Brandhofer dankte der Stadt Landau für die Zustimmung und Unterstützung zur Ersatzbeschaffung im Kostenrahmen von 560000 Euro, für die gute Zusammenarbeit, den Zuschuss durch die Regierung von Niederbayern, Hermann Wieser von der Firma Rosenbauer, der Firma Furtner und Ammer und dem Fahrzeugteam mit Manuel Aumüller, Achim Sturm, Josef Streifeneder und Simon Trapp für die 1000 unentgeltlichen ehrenamtlichen Vorbereitungsstunden. „Dieses Fahrzeug wird uns auf Jahre, gar Jahrzehnte hinaus, gute Dienste leisten“, so Brandhofer.

Bei den Grußworten von Kreisbrandrat Josef Kramhöller wurde es mucksmäuschenstill in der Fahrzeughalle und es gab einen Gänsehausmoment in seinen Erzählungen. Vor über 40 Jahren passierte bei Kleegarten ein Unfall und die FF Wallersdorf war gerufen. Die FF Landau wurde nachalarmiert und war technisch wesentlich besser ausgestattet. „Wir waren froh als die Landauer kamen“, so Kramhöller. Kurioserweise passierte vier Jahrzehnte später an fest derselben Stelle erneut ein Unglück mit einem Ertrinkenden. „Der Druck für die FF Wallersdorf war aufgrund der umstehenden Badegäste enorm hoch – da waren alle froh als die FF Landau mit dem Rettungsboot kam“, so der Kreisbrandrat.

Der Neue glänzt mit 2000 Liter Volumen für Wasser, 120 Liter Schaummittel und hat eine Pumpenleistung von 3500 Liter.