Über Dämme, Gletscher und Photovoltaik
Drei Schülergruppen der Viktor-Karell-Realschule machen mit bei „Jugend forscht“ in Passau

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 17:30 Uhr

Sara (v.r.), Anna und Mia untersuchen mögliche Schutzmaßnahmen bei einem Dammbruch.  − Fotos: Klee

In der Landauer Viktor-Karell-Realschule wird fleißig getüftelt: Gleich drei Schülergruppen forschen nämlich im Rahmen des Regionalentscheids „Jugend forscht“. Deswegen geht es nächsten Donnerstag, 7., und Freitag, 8. März, an die Passauer Universität. Dort stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeiten einer Fachjury vor, informiert Matthias Hanauer, der MINT-Beauftragte der Realschule.

Sara, Anna und Mia untersuchen mögliche Schutzmaßnahmen bei einem Dammbruch. Dafür haben sie eine schwarze Wanne umfunktioniert und einen Damm aus Holz reingeklebt. „Das mussten wir ein paar Mal machen, bis das gehalten hat“, erzählt Anna. Schließlich musste alles so dicht sein, dass kein Wasser durchkommt. Aus dem Unterricht wissen sie, dass ein Damm normalerweise von oben nach unten bricht. Ihre Idee: Wenn man eine Metallkonstruktion in den Damm bauen würde, könnten mögliche Löcher besser gestopft werden, weil diese dann nicht so groß ausfallen würden. „Dann haben wir 15 verschiedene Materialen getestet, um zu sehen, mit was das Loch am besten verschließt werden könnte“, erklärt Mia. Das Fazit: „Je härter und dichter das Material, umso besser ist es.“ Vor nächster Woche sind die Mädchen schon etwas nervös, gestehen sie. „Weil da ja professionelle Leute sind, die uns bewerten“, sagt Anna. Alle drei Achtklässlerinnen tüfteln gerne. Deswegen will Anna auch mal Architektin werden. Mia möchte lieber mal einen sozialen Beruf ausüben.

Sechstklässler untersuchen das Gletscherschmelzen

Lukas und Christian wollten wissen, wie die Gletscherschmelze funktioniert. Für das Projekt mussten sie etwas erfinderisch werden und haben vorerst beobachtet, wie sich Eiswürfel in der Sonne verhalten, wie lange es dauert, bis diese schmelzen. Zusammen mit dem Opa von Lukas, einen ehemaligen Schreiner, haben sie eine Kiste aus Holz gebaut – um das Schmelzen unabhängig von der Natur untersuchen zu können. „Bei der Elektrik haben die Papas geholfen“, erzählen die Sechstklässler. Die Kiste haben sie dann in zwei Fächer unterteilt, das eine haben sie mit schwarzem Papier, das andere mit weißem beklebt. Durch die Löcher im Deckel strahlt das Licht. „Das Eis ist bei dem weißen Papier schneller geschmolzen, weil das das Licht reflektiert hat“, haben die Jungs rausgefunden. Sie freuen sich schon darauf, das Projekt vorzustellen.

Zu dem Thema Erneuerbare Energien haben sich die Achtklässlerinnen Emma und Anna Gedanken gemacht, wie man Photovoltaikanlagen effektiver gestalten kann. Dafür haben sie eine Kiste mit Alufolie ausgekleidet. Am Boden ist eine kleine Photovoltaik-Zelle angebracht. Das Licht darüber soll die Sonne imitieren. Die Lampe kann sogar an verschiedenen Positionen angebracht werden – symbolisch für Sonnenauf- und -untergänge. Durch die Folie wird das Licht reflektiert. Die Überlegung dahinter: Die Photovoltaik-Anlage soll die Spiegelung des Lichts auffangen. „Dadurch könne man auch Energie nutzen, wenn die Sonne im Norden steht“, erklärt Emma.

Annas Eltern haben selbst eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, deshalb haben sich die 13-jährigen Mädchen für dieses Projekt entschieden. Beide experimentieren auch daheim gerne.

Seit September wird fleißig getüftelt

Seit September tüfteln die Schüler an ihren Forschungsarbeiten: alle zwei Wochen an der Schule in dem Wahlfach am Nachmittag. „Die Projekte haben sie aber daheim gebaut“, berichtet Lehrer Matthias Hanauer. Das große Ziel sei nicht zu gewinnen, betont er. Der Schule gehe es vor allem darum, dass die Schüler lernen, sich und ein Projekt zu präsentieren. „Habt einfach Spaß“, sagt er zu seinen Schützlingen.

Auch Realschulleiter Alfred Reithmeier lobt die Schüler für ihr „außerunterrichtliches Engagement“. Er forderte die Kinder auf, selbstbewusst zu sein, sich nicht zu verstecken. „Traut euch ruhig was zu.“