Wird noch was gemacht?
Fünf Jahre Artenschutz – Anfrage sorgt für Schlagabtausch

Anfrage sorgt im Ausschuss für Schlagabtausch

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 15:00 Uhr

− Symbolbild: dpa

Auf Anregung von Kreisrat Alois Aigner wird der Landkreis überprüfen, wie man vorstellen kann, was in Dingolfing-Landau fünf Jahre nach dem Volksbegehen in Sachen Artenschutz geschehen sei und noch umgesetzt werde.

„Ich muss sagen, so richtig viel fällt mir nicht auf“, glaubt Aigner, dass im Landkreis die damalige positive Stimmung wieder verflogen sei. „Wenn ich sehe, dass in der Gemeinde Reisbach jetzt an dem Kreisverkehr die bestehende Blühfläche wieder umgewandelt werden soll, weil das nicht schön ist, dann sehe ich eher einen gewissen Roll-back“, ist er nicht einverstanden mit den Maßnahmen in seiner Heimatgemeinde.

Kritik am Kreisverkehrin Reisbach

„Da frage ich mich ernsthaft, ob das naturschutzrechtlich überhaupt so richtig ist, dass man solche Flächen zuschottert und mit Wappen belegt, obwohl es die Gemeinde eigentlich gar nichts angeht“, so der Kreisrat, der nicht im Gemeinderat sitzt und dort nicht mitentscheiden kann.

„Da sehe ich halt eher eine schwindende Begeisterung für diese Dinge und da würde mich interessieren, was zumindest wir auf Landkreisverantwortung umgesetzt haben“, begründete Aigner seine Initiative. „Ich werde das mit meinen Fachleuten klären, wie wir das ausarbeiten und ausstellen können“, antwortete Landrat Werner Bumeder, wollte aber die Kritik Aigners so nicht stehen lassen. „Ich möchte widersprechen, dass wir mehr Blühflächen zupflastern. Wir legen alljährlich neue Blühflächen an. Wir haben auch heuer Projekte laufen, auch mit großen Industriebetrieben, die das finanziell unterstützen“, erklärte Bumeder.

Projekte in Zusammenarbeit mit den Gartenbauvereinen

Fachberater Andreas Kinateder sei hier sehr aktiv, viele Projekte würden auch gemeinsam mit den Obst- und Gartenbauvereinen verwirklicht. Auch in den Gemeinden werde viel mit Ausgleichsflächen gemacht, ist er überzeugt.

Auf diese Aussagen von Aigner reagierte auch Marklkofens Bürgermeister Peter Rauscher mit großem Unverständnis und wollte einiges klarstellen: „Das weiß auch der Kollege Aigner ganz genau, was gerade auch in der Gemeinde Reisbach für Flächen zur Verfügung gestellt werden, für die Untere Landwirtschaftsbehörde, für Naturschutzflächen, für Ausgleichsflächen; auch in Marklkofen, in Frontenhausen, überhaupt im ganzen Vilstal bis runter nach Eichendorf. Da sind wir wirklich schwer dahinter, dass da Flächen zur Verfügung gestellt werden.“

Verständnis hat er auch für die Umgestaltung des Kreisverkehrs in Reisbach. Rauscher: „Natürlich kann einmal die eine oder die andere kleine Fläche für was anderes hergenommen werden, aber dafür werden andere Dinge geschaffen. Unsere Industriebetriebe oder Landwirtschaftsbetriebe, die müssen neue Ausgleichsflächen schaffen, wenn sie was erweitern und bauen. Da sind wir dahinter, aber ich glaube, das weiß der Herr Aigner selber ganz genau.“

− bn